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Chris Heid übernimmt beim EC Pfaffenhofen
02.05.2018 - 19:03 - Vereine - EC Pfaffenhofen - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Pfaffenhofener Kurier
 

Pfaffenhofen (PK) Der EC Pfaffenhofen hat einen neuen Cheftrainer gefunden: Der frühere Profi Chris Heid übernimmt den Eishockey-Bayernligisten. ECP-Abteilungsleiter Alexander Dost spricht von einer Wunschlösung. Mit dem 35-jährigen Deutsch-Kanadier peilt der ECP den Wiederaufstieg an.

 

 

 "Chris Heid war unser absoluter Wunschkandidat und ich bin sehr froh, dass er sich für uns entschieden hat", sagt Abteilungsleiter Alexander Dost. Schon Mitte Mörz, wenige Tage nach dem Aus in der Abstiegsrunde der Bayernliga, wurden die Gespräche intensiviert. "Man hat dann schon gemerkt, wie er tickt. Er weiß, was er will, hat viel Ahnung. Er ist sehr erfahren", erklärt Dost. Zudem sei er gut vernetzt: "Er kennt Gott und die Welt." Das dürfte bei der Spielersuche von Vorteil sein, schließlich ist das Ziel klar: "Wir wollen natürlich sofort aufsteigen", sagen Dost und Heid.

 

Heid machte seine ersten Erfahrungen im professionellen Eishockey in der kanadischen Juniorenliga WHL bei den Spokane Chiefs. Im Jahr 2001 wurde der Verteidiger von den Minnesota Wilds im NHL-Draft als Nummer 74 in der dritten Runde verpflichtet, spielen sollte er in der weltbesten Liga allerdings nie. Heid lief noch zwei weitere Jahre in der WHL auf, 2003 kam er zum Reserveteam der Minnesota Wilds. In der AHL, der zweitstärksten nordamerikanischen Liga, war er für die Houston Aeros aktiv. 2006 kam der Familienvater nach Deutschland und heuerte beim DEL-Team Eisbären Berlin an. Zur Mitte der Saison 2006/2007 wechselte er in die zweite Liga zu den Eisbären Regensburg. 2008 ging es für Heid zurück in die DEL, wo er insgesamt 261 Spiele absolvierte. absolvierte insgesamt 261 DEL-Spiele. Zwei Jahre spielte er dabei auch beim ERC Ingolstadt, nachdem er zuvor in Krefeld in Augsburg auflief. 2013 musste der zweikampfstarke und physisch robuste Defensivspezialist nach mehreren Gehirnerschütterungen seine Profikarriere vorzeitig beenden.

 

Heid wird beim ECP zum ersten Mal als Cheftrainer arbeiten, zuletzt war er drei Jahre lang bei den Eisbären Regensburg in der Oberliga aktiv. Dost hatte ihn schon seit einigen Wochen im Blick: "Man kennt ja den Markt und weiß, wer sich umschaut. Ich habe erfahren, dass er den Schritt machen will." Dabei setzte sich der ECP auch gegen andere, höherklassige Vereine durch. "Für unsere Familie passt das ganz gut - sowohl für meine Frau als auch meine Kinder", sagt Heid. Das Bauchgefühl habe entschieden, trotz Landesliga: "Das ist auch okay. Ich bin ein junger Trainer, das bringt mir viel Erfahrung als Coach", sagt der 35-Jährige, der aus seiner Zeit in Deutschland auch einwandfrei Deutsch spricht. "Es ist wichtig für mich, viel mit jungen Spielern zu arbeiten, darauf habe ich Lust."

 

Mit wem Heid am Ende arbeiten wird, steht noch in den Sternen. Allerdings sind die Planungen derzeit schon vorangeschritten, wie Dost sagt. "Chris hat viele Spiele von uns auf Video geschaut. Er weiß genau, mit wem er arbeiten möchte und mit wem nicht. Auch über externe Verpflichtungen haben wir schon gesprochen." Die Gespräche laufen, auch die Wunschspieler sind bereits ins Auge gefasst. Grundsätzlich, so Dost, gibt der neue Trainer dem ganzen Umfeld Auftrieb. "Es gibt aus der Mannschaft positive Zeichen, der Kern der Mannschaft ist gewillt, mit diesem Trainer und der Vision zu arbeiten. Sie wollen die Scharte des Abstiegs auswetzen."

 

Mit Andreas Pielmeier, Philipp Hähl, Stefan Huber und Michael Welter arbeitete Heid bereits zusammen, der neue Coach ist also kein Unbekannter. Auch der Abteilungsleiter ist natürlich positiv gestimmt: "Ich bin absolut überzeugt von Chris." Heid trainierte in seiner Jugend unter der Trainerlegende Mike Babcock, der als einziger Coach bisher den Stanley Cup sowie Gold bei der Weltmeisterschaft und en Olympischen Spielen gewinnen konnte. "Da hat er viel gelernt, das will er weitergeben", sagt Dost.

 

Dass Heid früher ein beinharter Verteidiger war, zeigt sich auch in seiner Arbeit als Coach: "Jeder muss in jeder Zone defensiv spielen können. Aber ich will offensiv auch kreativ agieren. Ich will eine schnelle Mannschaft", sagt er. Dost fügt hinzu: "Chris will jeden Spieler besser machen. Zudem will er mit System spielen lassen, dass war bisher nicht so vorhanden." Der neue Coach erklärt, was er damit meint: "Wir müssen in jeder Zone, in jeder Situation des Matches einen Plan haben." Natürlich hängt die taktische Ausrichtung auch vom Spielermaterial ab - damit werden sich Dost und Heid nun gemeinsam ausgiebig beschäftigen. Dost klingt vielversprechend, was Transfers oder Verbleibe angeht: "Es kann dann auch ganz schnell gehen."

 
 
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