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Nächster Transfer-Hammer beim EHC Königsbrunn
06.08.2018 - 21:33 - Vereine - EHC Königsbrunn - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Horst Plate
 

Gerade mal vor einer Woche konnten die Verantwortlichen des EHC Königsbrunn mit dem DEL2-Hochkaräter Dominic Auger einen Top-Verteidiger verpflichten. Nun legt der Verein auch im Angriff nach.

Denn ab sofort wird der 25-jährige Deutsch-Lette Ralf Rinke die Offensive verstärken. Der gebürtige Ebersberger erlernte sein Handwerk 1995/96 in der renommierten Kaderschmiede des EHC Klostersee und zog mit seinen Eltern kurz darauf nach Lettland. Allerdings kehrte er in der Saison 2007/2008 nach Deutschland zurück um sich in seinem geliebten Sport weiterzuentwickeln. Beim TSV Erding, den Jungadlern Mannheim und den U18-U20 Nationalmannschaften des DEB arbeitete der junge Stürmer weiter an seiner Karriere und wechselte dann nach Landshut. Nur kurz darauf wurden die Hamburger Freezers auf ihn aufmerksam und verpflichteten ihn. Doch zuerst wurde Rinke von Hamburg an die Oberliga Nord zum EHC Timmendorfer Strand 06 ausgeliehen. Seine nächste Station war das Zweitliga-Team der Fischtown Pinguins Bremerhaven, mit denen er 2012/2013 sogar DEL2-Meister wurde. Unter anderem schnürte er noch für die DEL2-Teams der Eispiraten Crimmitschau und Heilbronner Falken seine Schlittschuhe. 2012 wurde das junge Ausnahmetalent sogar von der KHL, der zweitstärksten Liga der Welt, gedraftet und durfte in Riga sein Können beweisen. Und im gleichen Jahr sorgte er in der Szene für Aufsehen, als er  sich als 19-Jähriger im Auswärtsspiel gegen Crimmitschau einen heißen Fight mit NHL Superstar Wayne Simmonds lieferte. Den Kampf gegen den bulligen kanadischen Profispieler verlor er natürlich, gewann aber den Respekt und die Herzen der Fans und nahm drei Punkte mit nach Hause. Auch in der DEL sammelte er weitere Erfahrung, für die Hamburger Freezers stand er insgesamt 51 Mal auf dem Eis und spielte zuletzt beim Oberligisten Sonthofen.

EHC-Coach Fabio Carciola ist voll des Lobes für ihn: "Ralf ist ein außergewöhnlicher Spieler der alles kann. Checken, Fighten, und dazu hat er noch einen super Schuss. Er hat gute Hände und ist sehr schnell. Ich kenne ihn schon seit einigen Jahren durch meine Zeit bei den Heilbronner Falken und werde versuchen, ihn möglichst viel einzusetzen!"

Ausschlaggebend für Ralf Rinkes Wechsel nach Königsbrunn war auch die berufliche Perspektive. Bei der Spedition Girr, einem Premium Sponsor des EHC, will er die Weichen für seine Zukunft stellen: „Beim Eishockey ist es leider nicht so wie beim Fußball, dass man am Ende der Karriere ausgesorgt hat. In unserem Sport ist das eben anders, man muss früh genug anfangen, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Ich möchte nicht nach meiner Karriere berufstechnisch wieder von Null anfangen müssen. Da kenne ich leider einige Beispiele, bei denen das der Fall war. Und die haben mir gezeigt, dass es sinnvoll ist sich früher darum zu kümmern. Meine Entscheidung für den EHC stand darum schon länger fest. Das Gesamtkonzept, die Ziele des Vereins und meine lange Freundschaft mit Fabio Carciola und Matthias Forster waren ausschlaggebend. Zudem haben wir die gleiche Sichtweise zum Eishockey, ich kenne nun das Umfeld und fühle mich wohl hier. Die Leute hier haben mich gut aufgenommen, und Ende September zieht meine Freundin zu mir. Ich bin wirklich froh hier zu sein und werde mein Bestes auf und neben dem Eis geben. Mein Können und Wissen möchte ich im Verein weiter geben und etwas Spezielles mit aufbauen.“

Neben dem Eis ist er schon längst angekommen, am ersten August hat er seine Arbeitsstelle bei der Spedition Girr angetreten.

Vorstand Tim Bertele nennt Gründe für die Verpflichtung von Ralf Rinke: „Neben Dominic Auger ist Ralf Rinke sicherlich unser zweiter Königstransfer für die kommende Spielzeit. Ich freue mich, dass wir ihn von unserem Konzept, Beruf und Eishockey zu verknüpfen, überzeugen konnten. Und das, obwohl Ihm mehrere Angebote aus der DEL2 und Oberliga vorlagen. Ralf ist gerade einmal 25 Jahre, hat enormes Potential und wir hoffen ihn mehrere Jahre in Königsbrunn zu sehen. Er hat bei seinen letzten Stationen sicherlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen oder das entsprechende Glück gehabt. Andernfalls wären wir an einen Spieler, welcher von der zweitbesten Liga der Welt, der KHL, gedraftet wurde, auch gar nicht ran gekommen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er bei uns sein volles Talent zeigt.“

 
 
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