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Hammer von der blauen Linie
29.10.2018 - 21:45 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Eine Spieldauerstrafe dient am Sonntag als Ansporn, denn die Löwen des ERSC Amberg wachen erst spät auf - aber gerade noch rechtzeitig gegen einen sehr unangenehmen Gegner. Und Vaclav Benak lässt es krachen.

Der TSV Trostberg hielt zwei Drittel lang im Spiel der Eishockey-Landesliga mit. Aber genau zu dem Zeitpunkt, als alles gegen Amberg zu laufen schien, besannen sich die Wild Lions auf ihre spielerische Stärke. Ein "Hammer" von der blauen Linie leitete den nicht mehr erwarteten 6:3-Sieg gegen starke Gäste ein.

Wie schon am Freitag in Haßfurt fanden die Löwen nicht zu ihrem Spiel. Vieles blieb Stückwerk, vor allem aus dem Chancenübergewicht wurde kein Vorteil erzielt. Gästetorhüter Dax Deadrick stand zwar oft im Blickpunkt, aber den Angriffsversuchen des ERSC fehlte der direkte Zug und somit die Durchschlagskraft. Besser machten es die Gäste durch den immer gefährlichen Wayne Grapentine, der eine Überzahlsituation zum 0:1 verwertete. Den fälligen Ausgleich verpasste Felix Köbele, als er mit einem Penalty scheiterte. Zur ersten Pause stand es trotzdem 1:1, weil Andreas Hampl im x-ten Versuch eines Powerplays endlich traf.

Trostberg stand sehr sicher in der Defensive und fuhr bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefährliche Konter. Bereits der erste davon im Mittelabschnitt hatte Erfolg, erneut durch Grapentine, der in den ersten beiden Abschnitten kaum unter Kontrolle zu bringen war. Den Löwen fehlte zunächst weiter die Genauigkeit im Aufbau und Abschluss. Erst eine Energieleistung von Vaclav Benak, der einen Angriff aufbaute und am Ende auch vollendete, brachte den 2:2-Ausgleich. Die Unachtsamkeiten im Defensivverhalten des ERSC schlichen sich aber weiter ein und dies führte auch zum 2:3 durch Dominik Tobola. Einer der wenigen strukturierten Angriffe der Gastgeber brachte aber noch in der Schlussphase des Drittels den 3:3-Ausgleich von Verteidiger Kevin Schmitt.

Nur sechs Spielsekunden später eine fatale Situation hinter dem ERSC-Gehäuse. Torhüter Oli Engmann checkte Gästestürmer Florian Wehle und weil es sich um ein Foul mit Verletzungsfolge handelte, war für den Löwen-Goalie die Partie mit einer Spieldauerstrafe beendet. Junioren-Schlussmann Florian Hüttner musste fortan ins Tor und dem ERSC stand zusätzlich eine fünfminütige Unterzahl bevor. Glücklicherweise ging es zunächst in die letzte Pause.

Zum letzten Abschnitt erschienen völlig verwandelte Wild Lions auf dem Eis. Hochkonzentriert und mit plötzlicher Passgenauigkeit wurde die eigene Verteidigungszone abgesichert, ebenso intensiv verliefen nun auch die eigenen Angriffe. Amberg zog bei Fünf-gegen-Fünf ein Powerplay auf. Unter diesem Druck kassierten die Gäste nun auch mehr Strafzeiten. Ein eindeutiges Signal schickte dann Vaclav Benak an Team und Gegner. Von der blauen Linie aus traf er mit einem gewaltigen Schlagschuss zur erstmaligen Führung für die Löwen.

Amberg bekam nun so viel Übergewicht, dass der Nachwuchs-Goalie nicht ein einziges Mal ernsthaft eingreifen musste. Peter Hendrikson besorgte mit dem 5:3 die Vorentscheidung, Kapitän Dan Heilman setzte mit dem 6:3 das i-Tüpfelchen auf einen lange Zeit nicht erwarteten Erfolg. Die Gäste verloren ihr drittes Auswärtsspiel am Stück, allerdings gegen durchwegs starke Konkurrenz und dürften in dieser Verfassung noch ein Wörtchen bei der Vergabe der vorderen Plätze mitsprechen.

Tore: 0:1 (10.) Grapentine (Heitauer, Tobola/5-4), 1:1 (18.) Hampl (Benak, Köbele/5-4), 1:2 (25.) Grapentine (Jelinek, Ladigan), 2:2 (32.) Benak (Schmitt, Heilman), 2:3 (34.) Feldner, 3:3 (38.) Schmitt (Vlach, Köbele/5-4), 4:3 (51.) Benak (Heilman/5-4), 5:3 (57.) Hendrikson (4-3), 6:3 (59.) Heilman (Hendrikson, Salinger/5-4). Strafen: Amberg 17 Minuten + 20 (Engmann), Trostberg 23 + 20 (Kimpel). Schiedsrichter: Mackert, Bösl. Zuschauer: 380

 
 
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