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Zumindest für 24 Stunden Spitzenreiter
Amberger Wild Lions siegen auch in Waldkirchen
12.11.2018 - 11:15 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ERSC Amberg
 

„Am Donnerstag musste ich mir schon überlegen, ob ich das Abschlusstraining nicht einfach absage“, erinnerte Dirk Salinger an die Probleme unter der Woche. Gerade einmal neun Spieler standen dem Löwen-Coach für die Übungseinheit zur Verfügung und selbst davon einige nicht in bester Verfassung. In Waldkirchen fehlte schließlich mit Lukas Salinger, Dan Heilman, Christoph Schönberger und Daniel Vlach aus gesundheitlichen Gründen ein Quartett, dazu auch noch Matti Swadzba beruflich. Der Kader wurde deshalb mit Verteidiger Noel Fabig und Angreifer Kevin Meier aus den Junioren aufgefüllt. Meier debütierte gleich in der ersten Angriffsreihe und lieferte eine engagierte Partie.
Dem ERSC gelang schon in der Anfangsphase die Führung durch Felix Köbele. Das kam etwas unerwartet, denn zu diesem Zeitpunkt spielte Amberg in Unterzahl. Einen Scheibenverlust der Gastgeber nutzte Andreas Hampl gedankenschnell zu einem Konter, den Köbele dann zum 0:1 abschloss. Chancen zum Ausbau des Vorsprungs blieben ungenutzt, was die Gastgeber mit dem 1:1 bestraften. Die Entstehung war schon etwas kurios, weil ein Schuss vom Fangnetz aus – in Waldkirchen gibt es kein Pleyxglas auf den Banden – den Puck direkt vor das Amberger Tor sprang, wo ihn Benjamin Barz über die Linie drückte. Die Partie blieb im Anfangsdrittel dann ausgeglichen.
Den besseren Start in den Mittelabschnitt hatten die Gastgeber, für die Robert Vavroch nach nur 108 Sekunden aus dem Gewühl heraus zum 2:1 traf. Amberg erhöhte den Druck nach vorne, wirkte im Abschluss aber nicht energisch genug, während die erfahrenen Akteure der Gastgeber bei ihren Angriffen stets Gefahr heraufbeschworen. Auf einmal ging es bei den Löwen dann doch sehr zielstrebig. Nachdem Waldkirchens Barz nur den Pfosten traf lief der Konter über Florian Wrobel und Felix Söllner besorgte mit einem platzierten Schuss den 2:2-Ausgleich. Von den Chancen her gesehen kam nun die beste Zeit des ERSC, aber selbst die „dicksten“ Gelegenheiten blieben ungenutzt. Erst Peter Hendrikson traf in Überzahl mit einem gewaltigen Schlagschuss zur Amberger Führung, die Söllner 25 Sekunden vor Drittelende eigentlich noch hätte ausbauen müssen.
Zu Beginn des Schlussabschnittes gab es einen faden – weil nicht sportlichen – Beigeschmack. Diesen brachte ein Handgemenge auf den Rängen, über dessen Auslöser es unterschiedliche Interpretationen gab, was aber in der Mehrheit von einer Amberger Fangruppierung mitgestaltet wurde. Nachdem diese – teils freiwillig, teils unter Begleitung – das Stadion verlassen hatte und der von den Schiedsrichtern angeordneten 15-minütigen Unterbrechung, galt das Augenmerk wieder dem Eishockey. Das zwischenzeitliche 2:4 für die Löwen durch Köbele war bei der Unruhe beinahe untergegangen. Nach dem Re-Start versuchten die Gastgeber mit mehr Offensivdruck zum Anschluss zu kommen, aber die klareren Chancen hatte weiterhin der ERSC. Das 3:4 fiel dann doch, was Dirk Salinger schon ärgerte: „Bei einem Zwei-Tore-Vorsprung darfst du dir so einen einfachen Konter eigentlich nicht einfangen“, kommentierte er den Break von Johannes Holzfurtner. In den Schlussminuten geriet der knappe Vorsprung der Wild Lions aber nicht wirklich in Gefahr, vor allem, weil sich die Gastgeber mit zahlreichen Strafzeiten selbst aus dem Spiel nahmen.
Ein verdienter Erfolg für den ERSC, aber diesmal mit Nebenkriegs-Schauplätzen, auf die man gerne verzichten könnte.

ESV Waldkirchen – ERSC Amberg 3:4 (1:1,1:2,1:1)
Tore: 0:1 (4.) Köbele (Hampl/4-5), 1:1 (12.) Barz (Skoda, Vokaty/5-4), 2:1 (22.) Vavroch (Fastenmeier, Schreyer), 2:2 (30.) Söllner (Wrobel), 2:3 (39.) Hendrikson (Benak, Troglauer/5-4), 2:4 (47.) Köbele (Schreier), 3:4 (53.) Holzfurtner
Strafen: Waldkirchen 20 + 10 (Schreyer) + 20 (Trainer Kremhelmer), Amberg 10 Minuten.
Zuschauer: 250, darunter gut 100 aus Amberg.

 

 
 
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