Ein Drittel lang konnte der EC Pfaffenhofen beim ERSC Amberg im Spitzenspiel der Eishockey-Landesliga mithalten, dann wurden die Ice Hogs von den Wild Lions regelrecht überrollt – und die beste Abwehr der Liga musste gleich acht Gegentreffer schlucken.
Es war zweifellos eine Galavorstellung der Amberger Löwen, die mit ihrem siebten Sieg in Serie für Begeisterung auf den Rängen sorgten. Dabei gelangen der Salinger-Truppe gleich drei Treffer in eigener Unterzahl – ein deutliches Indiz dafür, wie groß derzeit das Selbstvertrauen der Schwarzgelben ist. Spieltechnisch gewiss die bislang beste Saisonleistung abliefernd, brauchten die Amberger eine kurze Anlaufphase. Nach exakt 22 Sekunden wurde ERSC-Goalie Oli Engmann erstmals geprüft und nach 77 Sekunden mussten die Gastgeber eine erste Unterzahl überstehen. „Ich war doch etwas überrascht, wie offensiv Pfaffenhofen am Anfang attackierte“, gab Löwen-Coach Dirk Salinger nach Spielende zu. Seine Mannschaft fand aber schnell die Mittel, um den Gästen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dazu verhalf auch, dass Salinger eine personelle Umstellung vorgenommen hatte, wobei Daniel Vlach mit Peter Hendrikson jeweils die Angriffsreihen tauschten. „Das hat sich im weiteren Verlauf sicherlich ausbezahlt“, freute sich Salinger. Beim ersten Powerplay für den ERSC war es dann Topscorer Felix Köbele, der zum 1:0 traf. Das Tempo blieb beiderseits hoch, aber Amberg bekam zunehmend mehr Spielanteile, während Pfaffenhofen mit vereinzelten Kontern gefährlich blieb.
Im Mittelabschnitt konnten die Löwen tatsächlich noch einen Gang höher schalten, präsentierten sich dazu ideenreich und unglaublich scheibensicher. Mit einem Doppelschlag binnen 75 Sekunden stellten Hendrikson und Bernhard Keil die Weichen schon mal auf Sieg, denn zu deutlich war hier bereits die ERSC-Überlegenheit. Bester Beweis hierfür das 4:0 durch Thomas Schreier, als Amberg einen Mann weniger auf dem Eis hatte. Kurz vor Drittelende verkürzte Pfaffenhofen durch Robert Neubauer auf 4:1, aber das löste keine größere Beunruhigung in den Reihen der Gastgeber bis zum Gang in die Kabinen aus.
Kurz nach Wiederbeginn nahmen sich die Gäste dann selbst aus dem Spiel, in Person des Kanadiers Dillon Duprey, der sich einen Stockstich gegen Köbele leistete und mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen geschickt wurde. Daniel Vlach und Kapitän Dan Heilman bauten daraufhin den Vorsprung auf 6:1 aus. Für ECP-Torhüter Philipp Hähl war danach der Arbeitstag beendet und er machte Platz für seinen Kollegen Patrick Weiner. Auch der sah danach eine ganze Flut an Angriffen auf sein Tor zurollen. Zwar konnte Thomas Bauer für die Gäste noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber mit zwei weiteren „Shorthander“-Treffern machten Köbele – der seinen Gegnern auf und davon lief - und Hendrikson den 8:2-Erfolg der Löwen perfekt. Dirk Salinger freute sich hinterher „besonders über die tolle Teamleistung“, die Amberg zwischenzeitlich wieder die Pole Position in der Tabelle einbrachte.
ERSC Amberg – EC Pfaffenhofen 8:2 (1:0,3:1,4:1)
Tore: 1:0 (6.) Köbele (5-4), 2:0 (25.) Hendrikson (Hampl, Köbele), 3:0 (26.) Keil (Vlach, Heilman), 4:0 (33.) Schreier (Hendrikson/4-5), 4:1 (38.) Neubauer (Fardoe/5-4), 5:1 (45.) Vlach (4-4), 6:1 (47.) Heilman (Salinger, Vlach/5-4), 6:2 (52.) Bauer (Pielmeier/5-4), 7:2 (53.) Köbele (4-5), 8:2 (54.) Hendrikson (Köbele, Schmidt/4-5).
Strafen: Amberg 22, Pfaffenhofen 17 + 20 Minuten (Duprey).
Schiedsrichter: Wittmann, Bösl, Kaderabek
Zuschauer: 537
Ein Highlight war am Freitagabend auch der Auftritt der ERSC-Kleinstschüler. Zunächst durfte das U11-Team von Coach Florian Ksoll, das schon zwei Turniere in dieser Saison überzeugend gewonnen hatte, Spalier stehen beim Einlauf der Wild Lions. In der ersten Drittelpause konnten die Kids dann mit einem kurzen Trainingsspiel den Zuschauern eine Probe ihrer doch schon beachtlichen Fortschritte zeigen.
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