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Rückblick Jahreshauptversammlung 2019
25.07.2019 - 20:29 - Vereine - ESC Geretsried - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ESC Geretsried
 

Das Stadion ist nicht die einzige Baustelle der River Rats. Zahlreiche Aufgaben warten in naher Zukunft auf den Verein, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurden viele davon mit den Mitgliedern besprochen. Der Start musste um eine halbe Stunde nach hinten geschoben werden, allerdings aus einem erfreulichen Grund. Wegen des hohen Andrangs zog man kurzfristig doch in den großen Saal der Ratsstuben um, 80 Anwesende (bei 50 Stimmberechtigten) verfolgten gespannt die Eröffnungsrede des 1. Vorstands Markus Janka.

Dieser reichte das Mikro dann an Korbinian Holzer weiter, der leider eine schlechte Nachricht im Gepäck hatte: „Wie ihr wisst, wollte ich mich für das Amt des 3. Vorstands aufstellen lassen. Vor wenigen Stunden habe ich leider die Info bekommen, dass dies rechtlich in meiner momentanen beruflichen Situation nicht möglich ist. Es tut mir im Herzen weh, aber in der jetzigen Situation ist es leider nicht anders möglich. Selbstverständlich stehe ich weiter zu meiner Entscheidung und dem ESC. Sobald sich die Umstände entsprechend ändern, werde ich mich zur Wahl stellen“. Dem kleinen Dämpfer folgte jedoch schnell wieder Optimismus, Holzer wird den eingeschlagenen Weg natürlich trotzdem weiter gehen: „Es ändert sich im Endeffekt nichts, außer dass ich meine Arbeiten vorerst weiterhin als externer Berater statt als Vorstand ausüben werde. Ich bleibe voll eingebunden und werde den Verein so unterstützen, wie ich es auch als gewählter Vorstand getan hätte“.

Viele Höhen und einige Tiefen erläuterte im Anschluss der 2. Vorstand Peter Holdschik bei Bericht der Vorstandschaft und der 1. Mannschaft. Der erstmalig veranstaltete Teddy Bear Toss war ein absolutes Highlight der abgelaufenen Saison, in Zukunft sind weitere Aktionen fest eingeplant. Sportlich kann man mit dem Abschneiden der 1. Mannschaft unter dem Strich auch zufrieden sein. Nach verpatztem Saisonstart wurde der anvisierte Platz 8 in der Vorrunde nicht mehr erreicht, negativer Höhepunkt war die Niederlage gegen Kempten mit der anschließenden Trennung von Ex-Trainer Ludwig Andrä. Sebastian Wanner übernahm, mit einer Serie von neun Siegen in Folge schafften die Rats letztlich souverän den Klassenerhalt. Trotz der zu erwartenden Probleme in der Vorbereitung gibt Holdschik ein klares Ziel aus: „Wir haben den Kader verkleinert und verjüngt, für die Zukunft sind wir gut aufgestellt. In der Verteidigung sind wir noch auf der Suche nach Verstärkung und ein paar Verlängerungen stehen noch aus, aber der Kader steht soweit. Unser gemeinsames Ziel ist Platz 6 nach der Vorrunde“.

Auch in der (erweiterten) Vorstandschaft gab es gravierende Änderungen zu verzeichnen. Mit Volker Willim erhielt man endlich die langersehnte Unterstützung im Bereich Marketing, erste Erfolge sind schon jetzt zu verzeichnen. Etwas überraschend kam der vorzeitige Rücktritt vom ehemaligen 1. Vorstand Tommi Stöber, bei welchem sich Holdschik auch nochmal ausdrücklich bedankte: „Tommi hat den Verein in einer schwierigen Zeit übernommen und Verantwortung gezeigt. Wie man sieht befindet sich der ESC auf dem richtigen Weg und das ist zu einem großen Teil auch sein Verdienst. Vielen Dank für deinen hervorragenden Einsatz in den vergangenen Jahren!“. Bekanntermaßen übernahm der ehemalige DEL-Profi und Nationalspieler Markus Janka den Posten von Stöber zunächst kommissarisch, die endgültige Wahl stand bei der Jahreshauptversammlung auf dem Plan.

Erfreulich war der Rückblick von Christa Jehl-Mayer für die Abteilungen Eiskunstlauf und Inklusion. Beide Abteilungen können einen stetigen Zulauf verbuchen, haben jedoch Schwierigkeiten genügend Trainer zu finden. Der ESC ist einer von ganz wenigen Eissportvereinen, der Inklusion nicht nur in sein Programm aufgenommen hat, sondern dies auch lebt. Selbstverständlich freuen sich auch Eiskunstlauf und Inklusion über die anstehende Überdachung, denn auch in der kommenden Saison sind wieder viele Aktionen geplant.

Viele lobende Worte fand der scheidende Jugendvorstand Thomas Gania für den Nachwuchsbereich. Gerade bei der Eishockeyschule wird absolut hervorragende Arbeit geleistet, der Zulauf ist weiter extrem hoch. Die Arbeit der letzten Jahre hatte zur Folge, dass eine U7 gemeldet werden konnte sowie gleich zwei Mannschaften im Bereich der U9. Auch die U11 schnitt mit einem 2. Platz stark ab und unterstützte die U13 mit zahlreichen Spielern. In den Altersklassen U13/U15/U17 machen sich die Probleme der vergangenen Jahre am deutlichsten bemerkbar, doch mit Spielgemeinschaften konnten auch hier wieder alle Mannschaften gemeldet werden. Absolut erfreulich und etwas überrarschend war das Abschneiden der U20. Mit einer grandiosen Leistung in der Landesliga-Endrunde holte sich das Team Platz 1 und qualifizierte sich sportlich für die Bayernliga. Nach einer kleinen Hängepartie mit dem BEV stand es zwar erst im Juni fest, doch die U20 des ESC spielt 19/20 in der Bayernliga. Herzlichen Glückwunsch, die Rats sind im Nachwuchs somit nach vielen Jahren wieder in Bayerns höchster Spielklasse vertreten! Eine schwierige Saison hatten die Damen hinter sich. Nach unfassbaren drei Meistertiteln in Folge reichte es aber trotz vieler personeller Probleme am Ende aber zu einem respektablem 4. Platz. Eine Berg- und Talfahrt war die Saison für das 1b-Team. Nach einem sehr starken Saisonbeginn mit acht Siegen in Serie, folgte um den Jahreswechsel der Einbruch. Am Ende belegte das Team Platz 4. Wie bereits vermeldet, wird die 1b kommende Saison pausieren.

Mahnende Worte fand Dieter Krampert (Vorstand Finanzen) zur finanziellen Situation im Verein. Erhöhten und vor allem unplanmäßigen Ausgaben (u.a. für Personal- und Buskosten, vorzeitige Trennung von Ludwig Andrä) standen verminderte Einnahmen entgegen (u.a. Werbung leicht rückläufig). Am Ende der Saison steht ein Minus von 15.000 Euro zu Buche. Auch der kurzfristige Blick in die Zukunft sieht nicht besonders rosig aus. Die Vorstandschaft rechnet durch den verzögerten Saisonstart in Geretsried mit Mehrkosten von 35.000 – 40.000 Euro. Zusätzliche Eismieten, Buskosten und Einnahmeverluste aus den Heimspielen schlagen hier voll durch, allerdings finden bereits Gespräche mit der Stadt Geretsried statt, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Um die hohen Aufwendungen etwas abzufangen, wird für die Saison 19/20 eine einmalige Umlage von 80 Euro bei allen Mitgliedern erhoben. Thomas Gania brachte es auf den Punkt: „Vor uns liegt sicherlich das schwierigste Jahr seit der ESC-Gründung. Es geht nur gemeinsam aber wenn wir erstmal wieder im eigenen Stadion sind, sieht es schon wieder deutlich besser aus“.

Absolut reibungslos hingegen liefen dann die Neuwahlen ab. Der alte Vorstand wurde von den Mitgliedern einstimmig entlastet. Ebenso einstimmig wurden die neuen Vorstände gewählt: Markus Janka (1. Vorstand), Peter Holdschik (2. Vorstand), Dieter Krampert (Vorstand Finanzen) sowie Markus Gregor (Vorstand Nachwuchs) leiten ab sofort die Geschicke des Vereins. Planmäßig unbesetzt blieb der 3. Vorstand, den Korbinian Holzer in etwas fernerer Zukunft übernehmen soll. Der ESC ist somit in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und für die anstehenden Aufgaben gewappnet.

Den Schlusspunkt der Jahreshauptversammlung setzte der 1. Vorstand des Stadionvereins Rico Lehwald mit einem Rück- und Ausblick auf die Baustelle Heinz-Schneider Eisstadion. Die Rohbauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen, wurden aber durch viele kleinere Rückschläge immer wieder zurückgeworfen. Vor allem der Bereich Haustechnik / Strom hat mehr Zeit und Geld in Anspruch genommen, als ursprünglich geplant. Der nächste große Schritt ist die Montage des Daches Ende August/Anfang September. Geplanter Fertigstellungstermin ist der 15.11. Aktuelle Bilder können auf der Homepage des ESC Geretsried angesehen werden.

 
 
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