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EVM muss sich im Verfolgerduell mit einem Punkt zufriedengeben
23.02.2020 - 21:26 - Vereine - EV Moosburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse EV Moosburg
 

Beruhigungsmittel statt Steaksemmeln – das wäre am Freitagabend am Imbissstand in der Moosburger Clariant-Arena wohl das passendere Angebot gewesen. Denn was der EVM und der ESC Hassfurt den knapp 200 Zuschauern zumuteten, ist mit „Spannung“ noch harmlos beschrieben. Als 75 Sekunden nach Beginn der Verlängerung die Scheibe zum elften Mal im Netz zappelte, hatten sich die Hawks in diesem Verfolgerduell mit 5:6 (2:2, 1:1, 2:2, 0:1) n. V. durchgesetzt. Sie zogen damit in der Tabelle mit den Moosburgern gleich. Beide Teams trennten nach der Partie drei Zähler von der Playoff-Region.
Zwei sichtlich geschaffte Trainer standen da in der Pressekonferenz und genehmigten sich erst mal ein Beruhigungsbier. „Natürlich freue ich mich über den Sieg. Aber wir waren heute einfach nicht so überzeugend wie bei unseren fünf Erfolgen davor“, sagte ESC-Coach Volker Hartmann. „Wer weiß, ob uns dieser Punkt am Ende noch fehlen wird.“ Mit besagtem Zähler ganz zufrieden war EVM-Trainer Bernie Englbrecht, der sich insbesondere über die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft (vier Rückstände aufgeholt) freute – und die Leistung der zweiten Sturmreihe hervorhob: „Die haben heute vier Tore geschossen, das hat gepasst.“
Der Ausfall von Peter Abstreiter hatte Englbrecht gezwungen, Änderungen vorzunehmen. Und die Idee, Max Retzer anstatt Stefan Groß (rückte in die erste Reihe auf) an die Seite von Tobias Hanöffner und Daniel Möhle zu stellen, zahlte sich voll aus. Retzer war es auch, der die frühe Gäste-Führung (4.) eine halbe Minute später egalisierte. Das war der Weckruf für die Hausherren, die jetzt richtig aufdrehten, durch Miloslav Horava auf 2:1 (8.) erhöhten und in der Folge beste Gelegenheiten hatten, sich einen komfortablen Vorsprung herauszuspielen. Haßfurts Coach musste bereits nach elf Minuten eine Auszeit nehmen und verhinderte damit Schlimmeres. Der Ausgleich der Unterfranken kurz vor dem ersten Pausentee war entsprechend schmeichelhaft.
Das zweite Drittel gehörte dann allerdings den Gästen, die jetzt den stark haltenden EVM-Goalie Linus Messerer unter Beschuss nahmen. Mehr als das zwischenzeitliche 2:3 (30.) sprang dabei aber nicht heraus. Messerer hatte seine Kollegen auch bei einer 3:5-Unterzahl im Spiel gehalten. Wie schon im ersten Abschnitt fiel der folgende Ausgleich – diesmal durch die Moosburger in Person von Retzer – mehr oder weniger aus dem Nichts (37.).
Dramatik pur war dann im Schlussdrittel angesagt, das die Hausherren zwar etwas ausgeglichener gestalten konnten, aber immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Haßfurts Treffer zum 3:4 (46.) und 4:5 (55.) konnten Daniel Möhle (48.) und der an allen fünf Moosburger Toren beteiligte Kapitän Tobias Hanöffner (56.) allerdings jeweils postwendend egalisieren. Nachdem die finale Sturm-und-Drang-Phase der Gäste nichts einbrachte, ging’s in die Overtime. Weil die Hawks sofort weiterdrückten, dauerte es keine eineinhalb Minuten, bis ihr dreifacher Torschütze Michal Babkovic mit dem 5:6 den alles in allem verdienten Zusatzpunkt eintütete.


Tore: 0:1 (3:42) Babkovic (Hora), 1:1 (4:13) Retzer (Hanöffner, Möhle), 2:1 (7:07) Horava (Möhle, Hanöffner), 2:2 (18:56) Zürcher (Trübenekr, Hora), 2:3 (29:25) Babkovic, 3:3 (36:47) Retzer (Eigner, Hanöffner), 3:4 (45:48) Trübenekr (Dietrich, Köder), 4:4 (47:45) Möhle (Retzer, Hanöffner), 4:5 (54:21) Masel (Babkovic, Hornak), 5:5 (55:45) Hanöffner (Retzer, Möhle), 5:6 (61:15) Babkovic (Hora, Domantas). Strafminuten: 18/8. Zuschauer: 185.
Aufstellung: Messerer, Schwarz; Seidlmayer, Maier, Triebswetter, Eigner, Krämmer, Steiger; Groß, Möhle, Asen, Killermann, Indra, Stuckenberger, Horava, Hanöffner, Retzer.

 
 
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