Stark angefangen, aber eben auch stark nachgelassen – mit dieser Floskel lässt sich Moosburgs 2:7 (1:0, 1:4, 0:3)-Pleite im Derby gegen Spitzenreiter Dorfen am besten zusammenfassen. Die knapp 350 Zuschauer in der Sparkassen-Arena wurden jedenfalls gut unterhalten. Was auch daran lag, dass dieses flotte Lokalduell lange ziemlich offen war.
Neben den neuen, knallgelben Retro-Heimtrikots fiel den Fans auch ein neues Gesicht beim EVM auf: Verteidiger Max Ohr (22), der zum Ende der Wechselfrist aus Dingolfing nach Moosburg gekommen ist. Wobei Ohr schon einmal im Kader der Grün-Gelben stand: in der BEL-Saison 2012/13. Mit ihm hatte Coach Petr Kankovsky noch eine Option mehr für die Defensive, die im ersten Abschnitt richtig gut stand. So erstickte man die Angriffsbemühungen der Eispiraten oft schon im Keim und war zunächst die deutlich gefährlichere Mannschaft – und das, obwohl Topscorer Daniel Möhle grippekrank fehlte. Daniel Schander, Christian Birk und Josef Kankovsky hatten gute Einschussmöglichkeiten. Nach einer Viertelstunde durfte dann tatsächlich gejubelt werden, als Schander auf Birk-Pass sehenswert einnetzte. Auf der Tribüne war man sich in der ersten Pause einig, das bislang beste Moosburger Drittel der laufenden Saison gesehen zu haben. Doch die Gäste, die mit einem Sieg die Chance hatten, die Tabellenführung zu übernehmen, präsentierten sich in den zweiten 20 Minuten aggressiver und zielstrebiger – und beim EVM ging langsam die Ordnung flöten. Immer wieder vertändelte man durch individuelle Fehler die Scheibe und brachte Schlussmann Severin Cesak in allerhöchste Not. Kaum waren 32 Minuten absolviert, stand es plötzlich 1:4 für die Gäste. Immerhin gelang Patrice Dlugos vor dem letzten Wechsel noch das zweite EVM-Tor. Es blieben also noch 20 Minuten für ein abermaliges Comeback wie am Freitag in Germering. Und die Dreirosenstädter taten zu Beginn des Schlussabschnitt wirklich alles, um doch noch zu Punkten zu kommen: Angriff um Angriff rollte aufs ESC-Gehäuse, nicht nur der wiedergenesene Dominik Schindlbeck und Patrik Samanski hätten den Anschluss wiederherstellen können. Doch ausgerechnet in dieser Drangphase enteilte Dorfens Lukas Miculka der Moosburger Defensive und besorgte mit dem 2:5 die Vorentscheidung. Die Eispiraten hatten das EVM-Schiff nun endgültig geentert, ließen in der Schlussphase kaum noch Chancen zu – im Gegenteil: mit zwei weiteren Toren schraubten sie das Resultat noch auf 2:7 nach oben.
Tore: 1:0 (15:01) Schander (Birk), 1:1 (23:27) Fischer (Brenninger T., Attenberger), 1:2 (25:39) Attenberger (Göttlicher, Selmair), 1:3 (31:24) Brenninger F. (Miculka), 1:4 (32:47) Fischer (Brenninger T., Sorsak), 2:4 (34:26) Dlugos (Hanöffner), 2:5 (46:36) Miculka (Göttlicher), 2:6 (48:57) Feilmeier (Brenninger F.), 2:7 (55:15) Brenninger T. (Göttlicher, Selmair); Strafminuten: 8/10; Zuschauer: 342. Aufstellung: Cesak, Eggerdinger-Hölzl; Ujcik, Steiger, Ohr, Lorenz, Krämmer, Waldhausen, Jeske, Loidl; Seidlmayer, Hanöffner, Schander, Samanski, Simm, Kankovsky, Feistl, Asen, Birk, Schindlbeck, Dlugos.
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