Dorfen/Schongau - Mit einem blauen Auge, sprich zwei Punkten ist der ESC gestern Abend davongekommen. 4:3 nach Verlängerung (1:1, 0:1, 2:1, 1:0) gewannen die Eispiraten bei der EA Schongau, nachdem sie gut zwei Minuten vor Schluss noch 1:3 zurück lagen.
Der Dorfener Spielrausch, vom Freitag schien sich bis Schongau rumgesprochen zu haben. Nicht nur beim ESC mit John Samanski, auch bei Schongau steht ein absoluter Eishockeyfuchs an der Bande. Der 51-jährige Roman Mucha, ein mit dem deutschen Eishockey bestens vertrauter ehemaliger slowakischer Extraliga-Spieler, schien seinen Schützlingen erfolgversprechend eingestimmt zu haben.
Das Geschehen auf dem Eis war zwar nicht gut anzuschauen. Die Spieler der letzte Saison ab- und spät am Grünen Tisch wieder aufgestiegenen EAS waren nah an ihren Gegenspielern und konnten immer wieder erfolgreich stören. Beide Treffer fielen aus dem Gewühl. Mario Sorsak brachte die Eispiraten nach 5 Minuten in Front. In der 8. Min. hatte der ESC, unterstützt von rund 30 Fans, Glück bei einem Pfostenschuss. Die einzige Dorfener Strafzeit nützte EAS-Verteidiger Maximilian Mewes (13.) zum Ausgleich. Aus zwei Hinausstellungen gegen die Mammuts in diesem Spielabschnitt, konnten die Eispiraten kein Kapital schlagen.
Es wurde auch nach Wiederbeginn nicht besser – zumindest nicht aus Dorfener Sicht. Es fehlten Spielwitz und Leichtigkeit vom Freitag gänzlich und Strafzeiten häuften sich auf beiden Seiten. Zwischen Minute 27 und 29 überstand der ESC eine zweifache Dezimierung schadlos. Da hatte Florian Brenninger nach Vorlage von Hills sogar die beste Tormöglichkeit dieses Drittels. Als sich nach 31 Minuten Schongaus Mewes zu einem Check gegen Alexander Voglhubers Kopf hinreißen ließ, gelang den Samanski-Schützlingen auch in fünfminütiger Überzahl nichts Zählbares. Im Gegenteil – der Lette Vitalijs Hvorstinis enteilte, wurde von den Beinen geholt und verwandelte den Penalty zum 2:1-Pausenstand.
Es kam noch schlimmer für die Eispiraten, denn in der 46. Min. erhöhte Marius Klein auf 3: 1 für Schongau. Auch wenn sie nicht berauschend spielten – gekämpft haben die Eispiraten unermüdlich, hätten aber mehrmals sogar einen vierten Gegentreffer kassieren können. Man kann das Top-Duo des ESC vielleicht lange in Schach halten, aber eben nicht 60 Minuten. In der 58. Min. gelang Hills der Anschlusstreffer und die Eispiraten legten nach. 59.09 Minuten absolvierter Spielzeit stand auf der Uhr, da setzte sich Miculka unwiderstehlich durch und es stand 3:3 – Verlängerung! Zum Siegtreffer war nach 79 Sekunden der Overtime wieder Hills an der Reihe.
Statistik: 0:1 (5.) Sorsak (Lukas Miculka, Trevor Hills), 1:1 (13.) Mewes (Martin Schweiger / 5-4), 2:1 (35.) Hvorostinis (Penalty), 3:1 (46.) Klein (Matthias Schuster), 3:2 (58.) Hills (Fl. Brenninger, Ernst Findeis), 3:3 (60.) Miculka (4-4), 3:4 (62.) Hills (Miculka); HSR: Manuel Vorgeitz; LSR: Christoph Jürgens, Mario Pinetti; Strafminuten: EAS 19 + 20 (Matchstrafe Mewes) / ESC 20 + 10(Seidlmayer) |