Erneut steht der EV Füssen trotz einer couragierten Partie am Ende ohne Punkte da. Wie schon gegen Erding gab es auch gegen den ESC Dorfen eine knappe Heimniederlage, diesmal beim 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) sogar ohne eigenen Treffer. Mit dem achten Sieg im neunten Spiel bleiben die Gäste auch weiterhin das beste Auswärtsteam der Liga.

Das Spiel musste mit einer halbstündigen Verspätung auf Grund der winterlichen Straßenverhältnisse beginnen. Trotzdem zeigte sich Dorfen von Anfang an sehr konzentriert und auf Torsicherung bedacht. In der siebten Spielminute waren die Gäste erstmals gefährlich vor dem EVF-Tor, im Gegenzug hielt Kevin Yeingst gegen Oppenberger. Das erste Powerplay brachte gute Chancen durch Velebny und Holzmann, aber auch einen gefährlichen Unterzahlkonter durch Sorsak, den Andi Jorde stoppen konnte. Die besten Chancen hatte in der Folge der US-Amerikaner Trevor Hills, der zweimal aussichtsreich scheiterte. Der erste Abschnitt endete somit mit leichten Vorteilen für Dorfen, vor allem bei der Qualität der Chancen.

Im zweiten Drittel verlagerte sich das Spielgeschehen aber immer mehr vor den Kasten der Gäste. Ein Schuss von Velebny entwickelte sich zu einer Bogenlampe und blieb vor der Torlinie liegen, trotz Überzahl war aber kein EVF-Spieler vor dem gegnerischen Gehäuse, um abzustauben. Holzmann fälschte einen Schuss von Dressel knapp neben das Tor ab, eine Zeigerumdrehung später hatte Kapitän Nadeau gleich zwei große Möglichkeiten hintereinander. Holzmann in Überzahl und nochmals Nadeau mit einem Solo, bei welchem die Scheibe knapp über das Tor ging, rundeten das halbe Dutzend bester Tormöglichkeiten ab. Die Ausbeute blieb aber bei Null, vor allem auch wegen dem erfolglosen Überzahlspiel. Erst in der 31. Minute hatte der ESC seine erste Torchance in diesem Abschnitt, kurz darauf aber ganze vier Minuten am Stück Überzahl, da Velebny mit zwei Strafzeiten belegt worden war. Mit viel Kampf und einem starken Jorde wurde diese Phase überstanden, bei einem Break fuhren Newhook und Oppenberger gar zu zweit auf das gegnerische Tor zu, scheiterten aber. In der 36. Minute bot Jorde gegen Findeis nochmals sein ganzes Können auf, um einen Rückstand zu verhindern. Insgesamt ging das Mitteldrittel aber klar an den EVF.

Torlos ging es in die Schlussrunde, und hier scheiterte zunächst Attenberger bei einem Konter nur knapp, kurz darauf hielt Yeingst stark gegen Schmid. Die Gäste bedienten sich nun öfters einer ruppigen Spielweise, dies musste dann in der 48. Minute auch Veit Holzmann erleben, der in einer Füssener Druckphase unsanft am Torabschluss gehindert wurde, und danach nur noch angeschlagen mitwirkte. Blieb diese Aktion ohne Folgen, so entschied der Unparteiische kurz darauf auf Strafzeit gegen Besl, und als auch noch Velebny nach der Verteidigung des Torhüters auf der Strafbank Platz nehmen musste, hieß es 1:54 Minuten lang doppelte Unterzahl. Dies nutzen die „Eispiraten“ durch einen Schuss von Verteidiger Waldhausen zum 0:1. Der EVF gab aber noch nicht klein bei, hatte durch Schmid und Oppenberger weitere sehr gute Tormöglichkeiten, dazu kam eine Spieldauerstrafe gegen Attenberger, der Ron Newhook mit dem Schläger im Gesicht getroffen hatte. Doch da sich der blutüberströmte Deutsch-Kanadier noch beim Schiedsrichter beschwerte, wurde auch er mit zwei Minuten wegen Unsportlichkeit belegt. Nach Reinigung des Eises ging es zunächst vier gegen vier weiter, danach hatte der EVF drei Minuten Überzahl, nahm auch noch Torhüter Andi Jorde vom Eis, die zweikampfstarken Gäste schaukelten aber den glücklichen Erfolg nach Hause. Am Ende entschied das schwache Überzahlspiel – Füssen war fast sechzehn Minuten lang in numerischer Überlegenheit – und zu viele vergebene Torchancen das Spiel gegen den cleveren Tabellenzweiten.

Trainer John Samanski (Dorfen): „Heute wollten wir defensiv spielen und es dem EVF schwer machen. Das ist uns sehr gut gelungen, wir haben eine tolle Abwehrleistung geboten. Das Spiel war sehr eng, zum Glück haben wir das Golden Goal gemacht. Beide Torhüter waren sehr stark heute.“

Trainer Thomas Zellhuber (Füssen): „Für mich waren wir über 60 Minuten gesehen die bessere Mannschaft. Wir hätten aber aus unseren Chancen und den Überzahlmöglichkeiten viel mehr machen müssen. Die Konzentration liegt bei uns auf dem Spiel am Sonntag in Buchloe, das ein direkter Konkurrent ist. Trotzdem hätten wir heute gerne gepunktet.“ (MiL)

Tor: 0:1 (50.) Waldhausen (Findeis, Kroner/5-3). Strafminuten Füssen 14, Dorfen 16 plus 5 plus Spieldauer Attenberger. Zuschauer 650.