PEGNITZ - Schade, dass nur gut 150 Zuschauer diese Galavorstellung des EVP gesehen haben. Nach anfänglichen Misstönen und einem 0:2-Rückstand boten die Hefner-Schützlinge gegen Germering ein furioses Mitteldrittel, das der tschechische Neuzugang schließlich mit Vlach-Festspielen krönte. Der Gäste-Trainer Heinz Feilmeier nach dem auch in der Höhe verdienten 11:4-Sieg der Ice Dogs: „Pegnitz hat uns heute gezeigt, wie Eishockey geht.“
EV Pegnitz - Wanderers Germering 11:4 (1:2/6:0/4:2) - Nach 32 Sekunden hätten die Gastgeber in Überzahl das Spiel bereits in die richtige Richtung lenken können, doch gefährlicher agierten erstaunlicherweise die Wanderers. Zunächst scheiterten diese zwar noch, doch vier Minuten später spielten Tobias Feilmeier, Quirin Reichel und als Vollstrecker Florian Fischer die Paradereihe des EVP mustergültig aus: 0:1. Obwohl Trainer Josef Hefner auf der Bank tobte, mehr Bewegung und ein konzentrierteres Spiel forderte, erhöhte das Trio nur zwei Minuten später gegen die selben Gegenspieler auf 0:2. Sollte Pegnitz ein ähnliches Fiasko erleben wie im Hinspiel?
Anders als damals stemmten sich die Ice Dogs aber jetzt schon dagegen, erarbeiteten sich zunehmend Chancen, mehrfach durch Aleksandrs Kercs, der sich links immer wieder mit seinem Paradetrick durchtankte, aber auch durch Michael Kuhn, der am Pfosten scheiterte. In der 13. Minute wurden die Bemühungen endlich belohnt, als Kercs einen Sololauf erfolgreich zum 1:2 abschloss. Später hätte der Lette im direkten Duell mit dem Gäste-Keeper Martin Hauser sogar ausgleichen können, doch zog er diesmal den Kürzeren. Den von Pegnitzer Seite geforderten Penalty gaben die Schiedsrichter nicht.
Die Kabinenpredigt von Trainer Hefner muss es in sich gehabt haben, denn es folgte das stärkste Drittel, das die Mannen um Kapitän Sergej Hausauer in dieser Saison bisher geboten haben. Die taktischen Umstellungen hatten noch gar nicht gegriffen, da glich Sven Adler nach 24 Sekunden schon mit einer feinen Einzelaktion aus. Vier Minuten später bereitete Daniel Vlach mit einem Flügellauf die erstmalige Führung durch Hausauer vor. Das bestärkte die Ice Dogs derart, dass sie die Wanderers in der Folge regelrecht schwindelig spielten. Als Nikolai Pleger nach einem unglaublichen Sololauf über den ganzen Platz zum 4:2 eingeschossen hatte, nahm Germering eine Auszeit und wechselte den Keeper.
Aber selbst bei einer 5:3-Überzahl konnten die Oberbayern Pegnitz nicht mehr gefährlich werden. Im Gegenteil: Der EVP verteidigte geschickt und baute den Vorsprung danach im eigenen Powerplay durch Treffer von Christof Mendel und Michael Kuhn auf 6:2 aus. Da wollte die dritte Reihe nicht nachstehen und so machte Johannes Seidinger mit dem 7:2 das 6:0-Drittelergebnis perfekt.
Ob des sicheren Vorsprungs wechselten die Ice Dogs im letzten Drittel Maximilian Schmidt für Julian Bädermann ein und schalteten generell einen Gang zurück. Aber die Vlach-Festspiele sollten erst noch beginnen. Mit drei Toren in Folge, davon das erste nach einem sehenswerten Alleingang über den ganzen Platz, stellte der tschechische Neuzugang unter Beweis, dass der EVP mit ihm ein Juwel an Land gezogen hat. Nikolai Pleger schließlich krönte zwei Sekunden vor Schluss eine eindrucksvolle Pegnitzer Vorstellung mit dem 11:4 per Penalty. Die zwischenzeitlichen zwei Gegentreffer der Wanderers hatten nur mehr kosmetischen Wert.
Die Torfolge: 0:1 (5.) Fischer/Reichel/Feilmeier, 0:2 (7.) Fischer/Reichel/Feilmeier, 1:2 (13.) Kercs/Mendel, 2:2 (21.) Adler, 3:2 (25.) Hausauer/Kercs/Vlach, 4:2 (28.) N. Pleger, 5:2 (32.) Mendel/Kracht/Vlach (5 gegen 4), 6:2 (34.) Kuhn/Niedermeier/N. Pleger (5 gegen 4), 7:2 (39.) Seidinger/Kuhn, 8:2 (42.) Vlach, 8:3 (46.) Czaika/Sohr, 9:3 (48.) Vlach/Kracht (5 gegen 4), 10:3 (53.) Vlach, 10:4 (53.) Reichel/Feilmeier, 11:4 (60.) V. Pleger (Penalty).
Strafen: EVP acht, Germering zehn Minuten. |