Dritter Sieg in Folge für die EV Lindau Islanders. In einem wahren Eishockey- Drama bezwangen die Inselstädter den TSV Peißenberg mit 1:0 (0:0, 0:0, 0:0) nach Verlängerung und schafften den Sprung auf Platz zwei der Oberliga Qualifikationsgruppe A.
„Das war heute schon viel Play- Off Gefühl“, sagte EVL- Trainer Mike Muller nach den spannenden 63 Minuten und 18 Sekunden, die es dauerte bis endlich ein Schuss in einem der beiden Tore landete. Tim Brunnhuber war es vorbehalten, als einziger Peißenbergs Torhüter Michael Resch zu überwinden, der eine ebenso überragende Partie zeigte, wie David Zabolotny. Der Lindauer Keeper blieb zum zweiten Mal in der Verzahnungsrunde ohne Gegentor.
Mit dem Erfolg haben die Islanders das Minimalziel Play- Off Teilnahme nun vor den letzten beiden Spielen bereits erreicht. Jetzt geht es darum das Heimrecht zu sichern, was am kommenden Wochenende im Fernduell mit dem nun punktgleichen TSV Peißenberg (spielt in Miesbach und zuhause gegen Füssen) gesichert werden soll. Die Islanders müssen am Freitag bei den Höchstadt Alligators antreten, denen angesichts von vier Punkten Vorsprung Platz Eins kaum noch zu nehmen ist und empfangen zum Abschluss den TEV Miesbach, der keine Chance mehr auf die Play- Offs hat und damit als erster Absteiger aus der Oberliga Süd feststeht.
Dass auch für die Islanders der Kampf um den Klassenerhalt weiterhin kein Selbstgänger werden wird, zeigte die Partie gegen die Eishackler, die in der kompletten Partie auf Augenhöhe agierten. „Hut ab, sie haben abartig gekämpft und es fast geschafft, uns zu frustrieren“, sagte Muller. Zwar war sein Team das Aktivere, das jederzeit versuchte, Druck auszuüben. Peißenberg hielt mit großem Einsatz, einem starken Torhüter, vielen geblockten Schüssen und gefährlichen Kontern dagegen. Erst im letzten Drittel, als die Islanders das ohnehin hohe Spieltempo noch einmal verschärften und aggressiver zu Werke gingen, zeigten die Gäste leichte Ermüdungserscheinungen. Mehrfach rutschte der Puck knapp an der Torlinie vorbei oder lag frei im Torraum, nur im Netz landete er nicht.
Allerdings hatte der TSV in der Verlängerung sogar die Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber wie in den 60 Minuten zuvor zeigten sich die Islanders in Unterzahl unüberwindbar. Rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Saison, wenn die Spiele zunächst einmal in der Defensive entschieden werden, scheint die lange Zeit große Lindauer Schwäche nun zu einem Plus zu werden. Drei Spiele in Folge sind die Islanders nun ohne Gegentor in Unterzahl. In den letzten sechs Spielen kommt das Team auf nur ein Gegentor bei 29 Unterzahlspielen, was eine bärenstarke Erfolgsquote von 96 Prozent ergibt.
Dies gepaart mit dem großen Willen, nicht aufzugeben und das entscheidende Tor doch noch erzielen zu wollen, brachte den Islanders den zweiten Zähler ein. Brunnhubers Schlenzer war für Resch nicht zu sehen und landete zum von der trotz Fasching stattlichen Kulisse von 767 Zuschauern vielumjubelten Sieg im Netz. Es war sozusagen ein „Abschiedsgeschenk“ des Stürmers, der den Lindauern am kommenden Wochenende fehlen wird, da er mit der U19 Nationalmannschaft unterwegs ist. Muller wird dann umstellen müssen, weiß aber eine Mannschaft um sich, „deren Moral für Tag zu Tag steigt.“ Denn Kampf und Leidenschaft sind zurück bei den Islanders und bringen wichtige Punkte.
EV Lindau Islanders – TSV Peißenberg 1:0 (0:0, 0:0, 0:0) n. V. Tor: 1:0 (63:18) Brunnhuber (Smith). Strafen: Lindau 16, Peißenberg 18. Zuschauer 767. |