Im letzten Saisonspiel wollten die Wild Lions ihren Zuschauern nochmals gute Unterhaltung bieten. Abwechslungsreich war die – im Nachhinein bedeutungslose – Partie gegen die Haßfurt Hawks schon, aber vermutlich hatte man sich den Verlauf aufseiten des ERSC Amberg doch etwas anders vorgestellt. Tabellarisch blieb die 6:9-Niederlage gegen die Unterfranken jedenfalls für beide Teams ohne jegliche Auswirkung.
15 Treffer gab es zum Abschluss der Bayernliga-Qualifikation, doch bei den ersten sieben waren die Gastgeber nur Statisten. Es war nicht so, dass Haßfurt im Anfangsdrittel den ERSC an die Wand gespielt hätte, denn Amberg hatte sogar ein Chancenplus. Doch während die Löwen selbst die dicksten Gelegenheiten ungenutzt liegen ließen, waren die Gäste hier gnadenlos effektiv.
ESC-Stürmer Jakub Sramek eröffnete den Torreigen nach 97 Sekunden. Beim 0:2, kurz danach durch Georg Lang, ging ein Scheibenverlust der Amberger in der Vorwärtsbewegung voraus. Das 0:3 durch den überragenden Daniel Hora war dann schon mehr als ein Fingerzeig und sorgte für großes Selbstvertrauen bei den Gästen auf dem Weg in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt bekam die Partie zunehmend eine gewisse Eigendynamik. Mit jeder vergebenen Chance wuchs die Unsicherheit bei den Gastgebern, während bei Haßfurt quasi jeder Schuss ein Treffer wurde. Zwischen der 25. und 31. Minute zogen die Hawks auf 7:0 davon, spielten teilweise Katz und Maus mit den Löwen, die sich danach aber kämpferisch keineswegs hängen ließen.
Lohn für den Einsatz waren drei Tore in den Schlussminuten des Drittels durch Felix Köbele, Philipp Dürr und Lukas Salinger zum 3:7. Löwen-Coach Dirk Salinger fühlte sich „im falschen Film“ und kommentierte den Verlauf bis dahin mit gequältem Lächeln und Kopfschütteln.
Wer auf eine Aufholjagd des ERSC im letzten Drittel gehofft hatte, wurde zunächst einmal durch das 3:8 des Tschechen Jan Trübenckr auf den Boden geholt. Dann aber gelang den Löwen das Kunststück, binnen 16 Sekunden in eigener Unterzahl zwei Treffer zu erzielen. Zunächst traf Andreas Hampl auf Zuspiel von Dan Heilman, danach wechselten sich die beiden als Torschütze und Vorbereiter ab. Mit dem 6:8 durch Köbele schien es dann doch noch einmal spannend zu werden und auch das Publikum war dann sofort wieder dabei. Trübenckr mit seinem zweiten Treffer erwies sich dann aber als Stimmungskiller und das 6:9 sollte bereits zwölf Minuten vor dem Ende schon der Schlusspunkt sein, auch wenn das Torfestival beiderseits durchaus noch hätte erweitert werden können.
Der ERSC beendete die Runde auf dem fünften Rang, Haßfurt wurde Siebter. Als sportliche Aufsteiger standen am Sonntagabend Königsbrunn, Bad Kissingen und Schweinfurt fest, während die drei Bayernligisten Pfaffenhofen, Buchloe und Moosburg den Weg in die Landesliga antreten müssen.
Statistik:
ERSC Amberg – ESC Haßfurt 6:9 (0:3, 3:4, 3:2)
Tore: 0:1 (2.) Sramek (Hora, Breyer), 0:2 (5.) Lang (Vollert), 0:3 (15.) Hora (Trübenckr/4-5), 0:4 (26.) Babkovic (Hora/4-3), 0:5 (27.) Dietrich (4-4), 0:6 (28.) Babkovic (Hildenbrand), 0:7 (31.) Lang (Sramek), 1:7 (37.) Köbele (5-4), 2:7 (38.) Dürr (Schreier), 3:7 (40.) Salinger (Heilman, Bogner/5-4), 3:8 (43.) Trübenckr (Hora, Breyer/4-5), 4:8 (44.) Hampl (Heilman/4-5), 5:8 (45.) Heilman (Hampl/4-5), 6:8 (47.) Köbele (Heilman/4-4), 6:9 (48.) Trübenckr.
Strafen: Amberg 22 + 10 (Schönberger), Haßfurt 16 Minuten
Schiedsrichter: Mackert, Voigt, Graf
Zuschauer: 520 |