Nach der Niederlage in Dorfen verliert der ERSC Amberg auch sein erstes Heimspiel in der Qualifikationsrunde zur Eishockey-Bayernliga gegen den ESV Buchloe. Für die Fans stehen die Hauptschuldigen schnell fest.
Bei der 2:5-Niederlage am Sonntagabend erregten zahlreiche Entscheidungen der Schiedsrichter die Gemüter. Die Unparteiischen sprachen 65:10 Strafminuten gegen Amberg aus. Allerdings erwies sich Buchloe über weite Strecken auch mannschaftlich gefestigter und fokussierter als die Löwen und hatten auch den glücklicheren Einstand. Der ERSC drängte zwar in den Anfangsminuten, aber die Gäste gingen in Führung, als sie einen Schuss der Löwen abfingen und Michal Telesz den Konter zum 0:1 versenkte.
Die Spielanteile waren danach zwar ausgeglichen, doch rund lief es beim ERSC nicht. Daniel Vlach war nach seiner Verletzung wieder dabei, aber nach knapp elf Minuten endete sein Debüt. Nach einem Foul an ihm musste er verletzt vom Eis, Gästespieler Wittmann kam mit einer Zwei-Minuten-Strafe davon. Ansonsten machte Buchloe den wesentlich besseren Eindruck und zeigte mehr Spielverständnis, Amberg blieb unter seinen Möglichkeiten. Das änderte sich zu Beginn des Mittelabschnittes. Die Chancen für den ERSC häuften sich und Andreas Hampl gelang in Überzahl der Ausgleich. Spielfluss konnte bei den Ambergern aber nicht aufkommen, denn postwendend wurden gegen sie Strafzeiten verhängt. Mehr als sechseinhalb Minuten hatten die Löwen in doppelter Unterzahl (!) zu überstehen, kassierten am Ende dann doch das 1:2 durch Tobias Kastenmeier. Die Stimmung auf den Rängen kochte hier schon, denn ähnliche Vergehen der Gäste blieben nahezu ungeahndet.
Im Schlussdrittel war Amberg nun mehr als gleichwertig und es gab jede Menge "Betrieb" vor dem Gästetor. Mit Kevin Schmitt war es dann auch der beste Löwe, der für den 2:2-Ausgleich sorgte. Aber auf den Fuß folgte eine neuerliche Strafzeit gegen Amberg - wegen Reklamierens, auch weil diverse Fouls an Keil und Co. zuvor ignoriert wurden.
In Unterzahl hätte Felix Köbele bei einem Break für die erstmalige Amberger Führung sorgen können, aber das Schusspech des Topscorers setzt sich seit Wochen fort. Die spielentscheidende Szene in der 50. Minute: Hampl wurde offenbar gefoult, was die Unparteiischen als "unsportliches Verhalten" des Ambergers empfanden, und weil der auch noch den Gegner angespuckt haben soll, folgte eine Matchstrafe. Sieben Minuten in Unterzahl hatten die Löwen nun zu überstehen, kämpften aufopferungsvoll - und kassierten kurz vor Ablauf der Strafe doch das 2:3 durch Kastenmeier. Es blieben nur noch wenige Minuten, der ERSC setzte alles auf eine Karte, aber ein Scheibenverlust von Hendrikson begünstigte das entscheidende 2:4 durch Telesz. Das 2:5 von Alexander Krafczyk in das leere Tor war nur mehr für die Statistik.
Abgesehen von den offensichtlichen Benachteiligungen haben es die Löwen auch mit den gezeigten Leistungen schwer, den eigenen Ansprüchen zu entsprechen - aber eigentlich können sie es ja auch besser.
Tore: 0:1 (4.) Telesz (Schorer, Beslic), 1:1 (27.) Hampl (Köbele, Schmitt/5-4), 1:2 (33.) Kastenmeier (Hofer/5-4), 2:2 (46.) Schmitt, 2:3 (56.) Kastenmeier (Weigant/5-4), 2:4 (58.) Telesz, 2:5 (60.) Krafczyk (Empty Net) – Strafen: Amberg 25 Minuten + je 10 (Hampl, Schönberger) + Matchstrafe (Hampl), Buchloe 10 – SR: Vorgeiz, Ott, Graf – Zuschauer: 501 |