Abergläubisch durfte man als Anhänger der River Rats an diesem Wochenende nicht sein. Wie schon zwei Tage zuvor zerlegte es gegen Ende des Aufwärmens eine Scheibe hinter dem Tor, das Ergebnis gegen Erding ist bekannt.
Den vermeintlich schlechten Vorzeichen zum Trotz, wollte der ESC eine andere Leistung als am Freitag zeigen. Die Gäste erwischten zwar den besseren Start, doch Stefano Rizzo ließ die Latte von EA-Torwart Müller gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff klingeln. Danach herrschte erstmal Leerlauf, zumindest vor den Toren. Beide Teams wollten nicht in das offene Messer laufen und legten ihr Augenmerk auf die Verteidigung. Völlig verlassen tauchte Schratt dann plötzlich vor Albanese auf, doch der Schlussmann reagierte stark. Es blieb weiterhin dabei: wenn sich eine Chance ergab, dann war es eine hochkarätige. Merl wurde im Slot schön bedient, aber wieder verhinderte der rechte Pfosten den Einschlag. Wenn der ESC etwas Positives aus diesem Drittel mitnehmen wollte, dann das diesmal funktionierende Unterzahlspiel.
Ein folgenschwerer Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie, brachte die Mammuts im zweiten Drittel in Führung. Steiner hatte beim Konter viel zu viel Platz und verwandelte zum 0:1 (25.). Richtig Pech hatte Schongau nur wenige Minuten später, denn Kopecky verfehlte das freie Tor. Das war noch lange nicht alles, denn direkt im Anschluss traf erneut Kopecky den Pfosten und den Nachschuss klärte Luis Rizzo sensationell auf der Linie. Der ESC tat sich weiter schwer, konnte allerdings mit einer tollen Kombination zum 1:1 ausgleichen. Fuchs behielt hinter dem Tor die Übersicht und bediente Stefano Rizzo perfekt, der halbhoch in die Fanghandecke verwandelte (31.). Die Freude hielt nicht besonders lange, den Schratt bekam im Drittel der Rats nur Geleitschutz und vollendete zum 1:2 in den rechten Winkel (33.). Es blieb dabei, Schongau war weiterhin extrem unangenehm und ließ den ESC kaum zur Geltung kommen. Kurz vor der zweiten Pause rutschte Müller dann aber doch ein Stava-Schlagschuss zum 2:2 durch und die Rats waren wieder im Spiel (40.).
Auch der Schlussabschnitt begann mit einem Schreckmoment, aber der Pfosten rettete für Albanese. Trotzdem konnte die Gäste erneut in Führung gehen, in Überzahl netzte Schratt zum 2:3 ein und sorgte für lange Gesichter beim Geretsrieder Anhang (51.). In doppelter Überzahl ergab sich die große Möglichkeit auf den Ausgleich, doch Müller machte seinen Kasten dicht. Einen Aufreger gab es aber doch noch, denn die Rats sahen nach einem Versuch von Martin Köhler den Puck im Tor. Die Scheibe war wohl hinter der Linie, doch der Schiedsrichter gab den Treffer nicht. Schongau packte mit einem Schuss in das verwaiste Rats-Tor endgültig den Deckel drauf, Kopecky setzte den Schlusspunkt zum 2:4 (60.).
Fazit: Da hat nicht wirklich viel gestimmt. Vorne die Chancen nicht genutzt, im eigenen Drittel viel zu sorglos agiert. Das der Schiedsrichter den Ausgleich kurz vor Schluss nicht anerkannte, passte irgendwie ganz gut zu diesem Spiel. Der ESC macht momentan zu viele einfache Fehler, das muss sich schnellstmöglich ändern. Noch ist ein bisschen Zeit bis zur Abstiegsrunde und in den letzten Wochen hat die Mannschaft ihr Potenzial durchaus schon aufblitzen lassen.
15.12.2019 ESC Geretsried – EA Schongau 2:4 (0:0/2:2/0:2)
Tore: S. Rizzo, Stava Vorlagen: Fuchs, M. Köhler, Horvath, Englbrecht Strafen:
ESC 8 Min. / EA 12 Min.
Zuschauer: 315 |