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Bereits ausgeknockter Jonas Knaup kommt zurück und schießt den Ausgleich
Eishockey-Spieler müssen andere Menschen sein
19.10.2014 - 23:34 - Vereine - ERV Schweinfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Medienteam Mighty Dogs
 
Es war ein unglaubliches Spiel in Regensburg. Bereits nach sechs Spielminuten lag man 0:3 zurück.
Noch dazu mit zwei Gegentoren bei eigener Überzahl(!). Man merkte den Schweinfurter Jungs doch deutlich das schwere Spiel vom Freitag gegen Pegnitz an. Und zu den langfristig verletzten Spielern Ludwig und Schneider und dem gesperrten Geuder kamen noch die Ausfälle von Reiser (Beruf), Slivka und Marquardt (beide krank) hinzu. Somit hatte man nur noch sechs gelernte Stürmer zur Verfügung.
Nach dem frühen Rückstand entwickelte sich ein irrwitziges Spiel. Da zu Beginn des Spiels nichts funktioniert hatte, stellte Chef-Coach Stephen Heckenberger die Reihen um und lies wieder mit nur zwei Sturmreihen spielen. Ursprünglich sollte mit einigen etatmäßigen Verteidigern eine dritte Sturmreihe gebildet werden. Jan Eberlein bekam jetzt regelmäßig Eiszeit im Sturm und erfüllte durch einfaches Hockey seinen Job. Und die Schweinfurter fingen sich und schafften es tatsächlich durch zwei Tore von Weyer in der 18. und 25.Minute den Anschluss wieder her zu stellen.
Und was sich dann ereignete, ist etwas für die Schweinfurter Eishockey-Geschichtsbücher.
Der Schweinfurter Verteidiger Jonas Knaup hatte im zweiten Drittel ein Scheibe aus kurzer Entfernung direkt ins Gesicht bekommen und musste mit einem klaffenden Cut am Kinn verletzt in die Kabine. Doch zum letzten Drittel stand er notdürftig geflickt wieder auf dem Eis. Davor hätten wir schon unseren Hut gezogen. Aber er setzte noch eines oben drauf und erzielte mit seinem Tor den Ausgleich. Unglaublich. Hier ist einer auf bestem Wege, sich seine eigene Legende aufzubauen.
Und das Ganze wäre nur halb so spektakulär, wenn sein Vater - Harald „Pille" Knaup - in seiner aktiven Zeit nicht die gleiche Aktion gebracht hätte. Nur das Tor hatte damals gefehlt.
Die Regensburger versuchten jetzt oftmals mit überhartem Spiel das Blatt zu wenden und sammelten 28+10 Strafminuten. Zeitweise lagen zwei verletzte Schweinfurter gleichzeitig auf dem Eis. Doch wie in den Spielen zuvor, lies sich die Schweinfurter Mannschaft davon nicht beeindrucken. Bisweilen scheint es sogar so, als ob sie gerade auf diese Spielweise der Gegner richtig Bock hat. Das erinnert schon stark an Mannschaften finnischer Prägung.
Die weiteren Tore zum endgültigen 5:3-ERV-Sieg schossen Bendel und dann bei eigener Unterzahl Amrhein.

Somit legen die Mighty Dogs einen perfekten Start hin und haben jetzt fünf Tage Zeit, die gröbsten blauen Flecken zu behandeln, um dann am Samstag gegen Trostberg erneut anzugreifen.
Vielleicht wird bis dahin der eine oder andere verletzte Spieler wieder ins Team zurück kehren.
Was die Schweinfurter Jungs in dieser frühen Phase der Saison schon abgeliefert haben, lässt einen nur noch ungläubig den Kopf schütteln. Jeder Schweinfurter Fan kann stolz auf diese Mannschaft sein. Und jeder Schweinfurter Fan ist ein Teil davon.
Auf geht's Schweinfurter Eishockey-Familie.
Macht euch bereit für die nächste Party im Ice-Dome.
Und sagt euren Freunden, was hier abgeht.
Tore Schweinfurt: Weyer(2), Knaup, Bendel, Amrhein
Strafzeiten: Schweinfurter 6, Regensburg 1b 28+10

 
 
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