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IceHogs erwarten zum Auftakt Favorit Memmingen
Bayernliga wird für den ECP immer mehr zur Herausforderung
06.10.2016 - 21:03 - Vereine - EC Pfaffenhofen - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Karl Oexler
 

Pfaffenhofen (oex) Nach einer mehrwöchigen Vorbereitungsphase beginnt für 14 Teams der Eishockey-Bayernliga nun wieder der Kampf um die Punkte. Der EC Pfaffenhofen als einer der Dinos der höchsten Spielklasse des Bayerischen Eissport-Verbandes bekommt es dabei gleich am ersten Wochenende mit zwei richtig harten Brocken zu tun. Zum Auftakt am heutigen Freitag (20 Uhr) ist  mit dem ECDC Memmingen einer der Toppfavoriten auf die Meisterschaft  zu Gast im Pfaffenhofener Eisstadion und am Sonntag (18 Uhr) folgt das Gastspiel beim TEV Miesbach. Die Indians aus Memmingen zählen bereits seit Jahren  zum Kreis derjenigen Teams, die genannt werden, wenn die Frage nach dem Meister gestellt wird. So auch letzte Saison, als sich die Allgäuer prominent verstärkt hatten, aber letztlich am eigenen Anspruchsdenken scheiterten. Platz 5 nach der Vorrunde und das frühe Scheitern im Play-Off-Viertelfinale am späteren Meister Waldkraiburg waren nicht das,  was man sich erwartet hatte.  Nun soll heuer ein neuer Anlauf in Richtung Oberliga unternommen werden und die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Durch die Aufstockung der Oberliga haben sich mit Meister Waldkraiburg, Vizemeister Höchstadt und Halbfinalist Lindau nämlich drei Konkurrenten in die höhere Liga verabschiedet. Auch am Kader wurde an einigen Stellschrauben gedreht. Von einigen vermeintlichen Leistungsträgern wie dem Deutsch-Tschechen Petr Sikora oder dem Finnen Ville Eskelinen, die die in sie sie gesetzten Erwartungen nie erfüllen konnten, hat man sich getrennt und dafür mit DEL-Torhüter Jochen Vollmer (zuletzt SC Riessersee), Moosburgs Topskorer Lukas Varecha und Buchloes Spielmacher Daniel Huhn absolute Hochkaräter ins Team geholt. Zusammen mit den verbliebenen Leistungsträgern wie Ex-NHL-Profi Jan Benda, Deutsch-Finne Antti-Jussi Miettinen oder Torjäger Jan Kouba sollen sie nun dafür sorgen, dass der Weg nicht schon im Viertelfinale endet. Bauen kann Memmingen auch auf sein begeisterungsfähiges Publikum, das trotz so mancher Enttäuschung auch letzte Saison in Massen in die Halle strömte und den Indians  mit ca. 1700  den mit Abstand höchsten  Zuschauerschnitt der Liga bescherten. Weit entfernt von solchen Zahlen ist man dagegen in Pfaffenhofen. „Mit Teams wie Memmingen können wir nicht konkurrieren,“ spricht ECP-Vorstand Karl Oexler Klartext. „Da herrschen ganz einfach andere Rahmenbedingungen,“ so Oexler weiter, der einfach nur froh und auch etwas stolz ist, dass sich der ECP als kleiner Verein seit dem Aufstieg 1987 in dieser immer professioneller werdenden Liga halten kann und noch nie abgestiegen ist. „Wir wollen besser abschneiden als letzte Saison und vor allem den Zuschauern leidenschaftliches Eishockey bieten,“ gibt dann auch Abteilungsleiter Alexander Dost ein Ziel aus. Ideal wäre dabei natürlich ein Platz unter den ersten Acht, denn damit wäre nicht nur der frühzeitige Klassenerhalt gesichert, sondern dann würden auch  interessante Duelle gegen die hinteren Teams der Oberliga winken. Allerdings ist die Konkurrenz riesengroß, haben sich doch noch etliche Teams enorm verstärkt, wie z.B. Landsberg und  Buchloe oder setzen weitgehend auf ihre erfolgreiche Mannschaft des Vorjahres wie Peißenberg, Dorfen oder Miesbach. Hinzu kommen ambitionierte Aufsteiger wie Erding oder Passau. Demgegenüber steht eine völlig neuformierte Pfaffenhofener Mannschaft, mit einem Durchschnittsalter von ca. 23 Jahren die mit Abstand jüngste der ganzen Liga. Vor dieser Saison hatten etliche erfahrene Spieler die IceHogs verlassen. Allen voran ECP-Urgestein David Vokaty, den es nach 24 Jahren Pfaffenhofen, davon 20 in der 1.Mannschaft, aus mehreren Gründen zum Aufsteiger Passau zog, wohin er von seinem Wohnort in Tschechien pendeln kann.  Zuletzt mussten die IceHogs etwas überraschend auch noch den Abgang von Mathias Schuster verkraften, der aus privaten Gründen in seine Heimat Schongau zurückgekehrt ist. Besonders schmerzt auch der Wechsel von Marco Deubler nach Erding. Der Youngster war mit 35 Skorerpunkten eine der positiven Überraschungen der letzten Saison. Er  reiht sich nun aber ein in die Liste junger Spieler, die als Nachwuchsspieler nach Pfaffenhofen kamen, bei den IceHogs zu überdurchschnittlichen Bayernligaspielern reiften, aber dann nicht zu halten waren. Vor ihm fielen bereits Marko Babic, Tobias Feilmeier oder auch Marco Sturm in diese Kategorie. “Wir werden auch in Zukunft auf junge Spieler möglichst aus der Region bauen,“ macht Alexander Dost deutlich, der diesen Weg auch als alternativlos ansieht. Bereits jetzt gehören 17  U 23-Spieler dem  25-Mann-Kader an und nur ein Spieler überhaupt hat die 30 Jahre überschritten. Um diesen Weg auch in Zukunft beschreiten zu können, wird die bereits seit einigen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem ERC Ingolstadt noch weiter intensiviert werden. Große Hoffnungen setzt man im Lager des ECP auch auf den neuen Coach Heinz Zerres. Der erfahrene Trainerfuchs ist bekannt dafür , mit jungen Spielern umgehen und sie formen zu können. Vor dem Auftaktwochenende in der Bayernliga plagen ihn allerdings einige Sorgen. Nachdem schon das letzte Spiel der Vorbereitung am Sonntag abgesagt werden musste, weil etliche Spieler krank oder angeschlagen waren, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden, wer gegen Memmingen überhaupt eingesetzt werden kann. Zudem muss er mit den gesperrten Andi Pielmeier und Quirin Oexler auf zwei seiner Stammverteidiger verzichten. Vielleicht klappt es aber mit einem Einsatz von Karol Drienovsky. Der letzte Neuzugang der IceHogs, der im Regensburger Nachwuchs groß geworden ist, hat inzwischen seine Einbürgerungsurkunde erhalten und sollte seine Spielberechtigung rechtzeitig eintreffen, wird er am Wochenende sein Debüt geben.

 
 
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