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Dramatik in den Schlusssekunden
06.11.2017 - 14:22 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

ERSC Amberg gewinnt das Spitzenspiel gegen die Königsbrunner Pinguine mit 4:2. Zwei späte Treffer entscheiden die Begegnung


Wenn man glaubt, es geht nicht spannender, setzt der ERSC Amberg derzeit immer noch einen drauf. Das Spitzenspiel in der Eishockey-Landesliga gegen die Königsbrunner Pinguine entschieden zwei späte Treffer der Löwen zum etwas glücklichen 4:2-Erfolg – der Sieger hätte nach dem Spielverlauf durchaus auch Königsbrunn heißen können.

Die Gäste erwiesen sich mannschaftlich als der stärkste und kompakteste Gegner, der sich bislang in dieser Saison im Stadion am Schanzl präsentierte. Dies war schon im Anfangsdrittel zu erkennen, auch wenn hier noch die Löwen das Heft in der Hand hatten.

Torchancen gab es beiderseits mit Vorteilen für Amberg, weshalb die 2:0-Führung der Reichenberger Truppe zur ersten Pause weitgehend den Spielanteilen entsprach. Florian Bartels – wunderbar von Felix Köbele und David Rybka freigespielt – sowie Dan Heilman hatten binnen 72 Sekunden einen Doppelpack gesetzt.

Mit viel Tempo beiderseits ging es auch im Mittelabschnitt weiter, wo Königsbrunn sich mit aggressiven Forechecking zusehends mehr Spielanteile eroberte. Ein Pfostentreffer von Zimmermann war der erste Warnschuss, ehe Tim Bertele kurz darauf zum 2:1 abstaubte.

In dieser Phase wurde es kurzfristig etwas hektisch auf dem Eis, weil ERSC-Torhüter Lukas Stolz nach einer Parade von einem Gästestürmer nochmals attackiert wurde und daraufhin „Personenschutz“ durch seine Verteidiger erhielt. Das Resultat dieser Aktion waren 18 Strafminuten – acht für die Löwen und zehn für die Pinguine. Abgesehen davon war nun insgesamt mehr Härte im Spiel.

Das änderte sich auch im Schlussdrittel nicht, wo Königsbrunn mit mächtig viel Schwung aus den Kabinen kam. Bartels und Kirill Groz hatten zunächst noch Möglichkeiten, die Führung für Amberg auszubauen, aber dann entwickelten die Gäste enormen Druck.

Phasenweise glich es einem Powerplay, das die Pinguine aufzogen – ohne einen Spieler mehr auf dem Eis zu haben. Lukas Stolz stand unter Dauerbeschuss und hielt mit etlichen Paraden den Vorsprung fest. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Löwen aus der Umklammerung lösen konnten und nun ihrerseits wieder gefährlich vor das Gästetor kamen.

Zwei eher seltene Strafzeiten – heftig reklamiert von den Teams, aber wohl regelkonform – brachten dann richtige Dramatik in die Schlussminuten. Beim ERSC musste Simon Bogner wegen Spielverzögerung auf die Strafbank, weil er den Puck ohne Gegnereinwirkung über die Bande spielte.

Diese Überzahl nutzte Lukas Fettinger nach einem Abpraller zum 2:2-Ausgleich. Umgehend danach handelten sich die Gäste wegen eines unkorrekten Wechsels eine Unterzahl ein und diesmal trafen die Löwen, 59 Sekunden vor dem Ende durch Dan Heilman zum 3:2.

Königsbrunn nahm nun den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Andreas Hampl eroberte sich die Scheibe und legte uneigennützig auf Felix Köbele, der vier Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Empty-Net-Goal zum 4:2 das erfolgreiche Löwen-Wochenende komplettierte: Neben der „Ersten“ waren auch die fünf Nachwuchsteams allesamt erfolgreich.

ERSC Amberg – EHC Königsbrunn 4:2 (2:0, 0:1, 2:1); Tore: 1:0 (13.) Bartels (Köbele, Rybka), 2:0 (14.) Heilman, 2:1 (30.) Bertele (Streicher, Schütz), 2:2 (58.) Fettinger (Streicher, Schütz/5-4), 3:2 (60.) Heilman (Swadzba, Bogner/5-4), 4:2 (60.) Köbele (Hampl, Heilman/5-6). Strafen: Amberg 18 Minuten, Königsbrunn 28 + je 10 (Merkle, Rentel); Schiedsrichter: Detterbeck, Weger; Zuschauer: 450

 
 
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