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Oliver Engmann Turm in der Abwehrschlacht
Löwen-Goalie lässt Schweinfurter verzweifeln
30.12.2017 - 22:41 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Die ERSC-Löwen triumphieren in einem echten Eishockey-Krimi und gewinnen ihr siebtes Spiel in Serie. Gastgeber Schweinfurt kassiert dagegen seine erste Heimpleite überhaupt. Mit dem 3:1-Sieg beim Spitzenreiter haben die Amberger das Aufstiegsrunden-Ticket auch rechnerisch gebucht. Mann des Abends konnte am Ende nur einer sein: ERSC-Torhüter Oliver Engmann.

„Für ein Landesligaspiel war das heute verdammt spannend und ein verdammt gutes Niveau“, zeigte sich ERSC-Coach Dirk Salinger hinterher tief beeindruckt von der Vorstellung der beiden Spitzenteams. Diese legten von Beginn an ein hohes Tempo vor, das bis in die Schlusssekunden durchgezogen wurde. Es war der vielbeschworene offene Schlagabtausch, den sich die alten Rivalen lieferten, mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Die Amberger wirkten im Anfangsdrittel konzentrierter in ihren Aktionen und hatten definitiv hier auch die klareren Möglichkeiten. Schulbuchmäßig der Konter über Bernhard Keil den Felix Köbele zur verdienten ERSC-Führung vollendete. 
Auch im Mittelabschnitt wirkten die Löwen zunächst strukturierter, unterbanden relativ sicher die ungestümen Angriffe der Gastgeber. „Wir wussten, dass Schweinfurt mehr Spielanteile haben wird, dass wir in der Defensive hart arbeiten müssen und das haben wir auch umgesetzt – natürlich mit einem überragenden Torhüter“, verteilte Salinger hinterher Komplimente. Mit der ersten Überzahlgelegenheit gelang Amberg dann auch das 2:0 durch einen unhaltbaren Schlagschuss von Dan Heilman. Bei einem weiteren Powerplay hatte Andreas Hampl den dritten Treffer auf dem Schläger, aber das Tor fiel dann Sekunden später auf der Gegenseite. ERV-Kapitän Dion Campbell gelang in der Unterzahl der 1:2-Anschluss. Das gab den Gastgebern spürbaren Auftrieb, auch wenn der ERSC nochmals eine Riesenchance über Köbele und Heilman verpasste. Die Körpersprache war bis zur zweiten Drittelpause schon eine andere.
Zum Schlussabschnitt kamen die Mighty Dogs wesentlich aggressiver aus der Kabine, setzten den ERSC vehement unter Druck. Die Amberger kamen minutenlang nicht aus ihrer Verteidigungszone und konnten nur dank zahlloser Paraden von Engmann den knappen Vorsprung verteidigen. Insgesamt nahm nun auch die Härte zu, ohne dass es allerdings wirklich unfair wurde. Zu einer wahren Abwehrschlacht aus Amberger Sicht entwickelte sich die Schlussphase, wobei der ERSC immer noch selbst Konterchancen zur Vorentscheidung bekam – allerdings in überschaubarer Anzahl. Die Emotionen kochten langsam hoch, auf dem Eis, wie auf den Rängen, wo der zahlreiche und lautstarke Amberger Fantross die Mannschaft anfeuerte. 18 Strafminuten kassierte der ERSC in den letzten zehn Spielminuten, zwei die Schweinfurter. Es lässt sich erahnen, was für ein Dauerbeschuss auf das Amberger Tor losgetreten wurde, in dem Oli Engmann mit stoischer Ruhe Scheibe um Scheibe abwehrte. Fünf Minuten vor dem Ende nahm ERV-Trainer Zdenek Vanc auch noch seinen Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Teilweise mit einer Sechs-gegen-Drei-Überzahl wollten die Gastgeber den Ausgleich erzwingen – und wurden eiskalt ausgebremst. Engmann wehrte einen Schuss von Campbell ab und Thomas Schreier traf quasi vom eigenen Tor weg über das ganze Feld ins verwaiste Schweinfurter Gehäuse zum 3:1 – die Entscheidung.

ERV Schweinfurt – ERSC Amberg 1:3 (0:1,1:1,0:1)
Tore: 0:1 (15.) Köbele (Keil), 0:2 (24.) Heilman (Hampl/5-4), 1:2 (29.) Campbell (Knaup/4-5), 1:3 (58.) Schreier (Engmann/4-6).
Strafen: Schweinfurt 12 Minuten, Amberg 18 + 10 (Schreier) + 10 (Schönberger)
Schiedsrichter: Reitz, Schmidt
Zuschauer: 837 (davon ca. 200 Amberger)

 
 
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