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Das Interview mit Teammanager Benny Lauer zu der Situation bei der EG Woodstocks
06.08.2020 - 11:40 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse EG Woodstocks
 

Sein Start war in der Corona-Zeit denkbar schwierig. Trotzdem gibt er zuversichtlich und ehrgeizig "Ich denke, wir können im organisatorischen und sportlichen Bereich noch eine Schippe drauflegen. Vor allem die 1.Mannschaft muss einen Gang höher schalten." Wie hat die EG Woodstocks bisher die Corona-Epidemie erlebt? Lauer: Als extrem schwierig. Die Unsicherheit war und ist immer noch das Hauptproblem. Zwischenzeitlich war nicht einmal gesichert, ob es überhaupt einen Punktspielbetrieb in diesem Jahr geben würde. Wir standen allerdings immer in Kontakt mit den Behörden und dem Eishockeyverband. Dort gab und gibt es jeden Monat neue Vorgaben und Informationen, was die Planungen nicht einfacher macht. Jetzt sieht es aber ganz danach aus, dass es einen regulären Spielbetrieb geben wird. Nur das Datum für den Start ist noch nicht exakt definiert. Gab es Spielausfälle, Turnierabsagen oder ähnliches? Lauer: Leider mussten wir im März zum ersten Mal in der Vereins-Geschichte unser internationales Woodstocks-Turnier in Haunstetten absagen. Die Pflichtspiele waren nicht betroffen, die konnten wir noch komplett durchziehen. Warum bist Du als Teammanager zu den Woodstocks gekommen? Lauer: Nach meinem Engagement in der Bayernliga wollte ich eigentlich nichts mehr machen aus Zeitgründen. Der Aufwand war einfach zu groß. Nachdem ich allerdings auch bei den Woodstocks-Oldies spiele, war natürlich der ständige Kontakt zum Vorstand gegeben. Die hatten schon immer in der Dusche einige “Witzler” gemacht, dass mein Vertrag schon ausgedruckt sei und zur Unterschrift bereit liege. Zudem kenne ich unseren Coach Michi Mengele seit über 35 Jahren und auch er meinte, dass er Unterstützung benötigen würde, im organisatorischen Bereich und auf dem Eis. Nach mehreren Treffen mit dem Vorstand und dem Trainer sind wir uns dann schnell einig geworden. Ich denke, dass wir uns sehr gut ergänzen und ein starkes Team sind. Den Vertrag haben wir dann mit einem Händedruck besiegelt, so wie es sich gehört unter Gentlemans. Was spricht für die Woodstocks? Lauer: Die Woodstocks als Verein werden absolut unterschätzt. Wir haben über 300 Mitglieder und Zugriff auf zwei , manchmal sogar drei Eisflächen im Umkreis von zehn Kilometern. Die Woodstocks bieten insgesamt sechs Eiszeiten pro Woche in verschiedenen Kategorien an. Es gibt neben der 1. Mannschaft eine 2. Mannschaft, eine Oldie-Truppe und sogar ein Nachwuchsteam. Das Potential ist enorm. Aber wir wissen auch, dass ein höherklassiges Engagement, wie zum Beispiel die Bayernliga, für uns aus finanziellen und auch organisatorischen Gründen nie in Frage kommt. Aber wir sind gerne die Nummer drei im Augsburger Eishockey nach den Augsburger Panthern und dem AEV mit seinen Nachwuchsmannschaften. ( Lauer lacht) Wie sehen die Planungen für die kommende Saison aus? Kann man überhaupt planen angesichts der Corona-Epidemie? Lauer: Die Planungen sind im vollen Gange. Wir werden am 9. August endlich im Curt-Frenzel-Stadion aufs Eis gehen. Es werden auch einige Tryouts stattfinden, aber unser Kader steht eigentlich zu 80 Prozent. Der bayerische Eishockey-Verband (BEV) hat den Ligastart für Oktober/November vorgesehen. Wir hoffen, dass es dabei bleiben kann. Es war und ist immer noch eine Mammutaufgabe, mit so viel Ungewissheit die Saison vorzubereiten. Gibt es schon Neuzugänge oder Abgänge? Lauer: Es gibt vier Abgänge aber auch vier Neuzugänge, Einer davon ist Oberliga-Spieler, der in Augsburg arbeitet und lebt. Momentan möchten wir aber noch nicht mehr dazu sagen. Es könnte auch noch die eine oder andere Änderung in der Vorbereitung m Kader geben. Noch haben wir etwas Zeit, das Karussell kommt langsam in Fahrt. Wie sieht das Sommertraining bei den Woodstocks aus? Lauer: Da sind wir seit dem 1. Juni notgedrungen ganz neue Wege gegangen. Wir haben uns zusammengesetzt, die Möglichkeiten durch die COVID-19 Situation begutachtet und haben dann mit Andy und Mali Reich, zwei Profis aus dem Fitnessbereich, ein Online-Training zusammengestellt. Der ehemalige AEV-Spieler und Sport- und Fitness-Coach ist als Sportwissenschaftler seit Jahren sehr erfolgreich im Coaching mit EMS (Elektromuskelstimulation) im Studio Efact Augsburg tätig. Wie muss man sich das Online-Training denn vorstellen? Lauer: Bei den Trainingsstunden hat sich jeder Spieler in die Onlinesitzung eingelockt und dann die Einheiten abgearbeitet. Das kam innerhalb der Mannschaft sehr gut an. Es waren oft 19 Spieler zweimal in der Woche aktiv. Voraussichtlich werden wir mit Andy und Mali Reich auch nach dem Sommertraining weiter zusammenarbeiten. Welche Ziele haben die Woodstocks in der kommenden Saison? Lauer: Es sieht danach aus, das der Verband die Liga in vier Gruppen a acht Mannschaften unterteilt. Wir streben Platz zwei in unserer Gruppe und damit die Teilnahme an den Playoffs an. Wo siehst Du denn Verbesserungsmöglichkeiten bei den Woodstocks? Lauer: Eigentlich haben wir sehr gute Voraussetzungen. Ich denke aber, wir können im organisatorischen und sportlichen Bereich noch eine Schippe drauflegen. Vor allem die 1.Mannschaft muss einen Gang höher schalten. Selbst in der Bezirksliga ist das Niveau in den letzten Jahren sehr viel besser geworden. Früher reichte es fast aus gut eislaufen zu können. Heute trifft man auch in der Bezirksliga fast nur noch auf ausgebildete Spieler. Du kannst nur oben mitspielen, wenn jeder Spieler bei jedem Training oder Spiel vollen Einsatz und Wille zeigt.

 
 
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