Zum dritten Vorbereitungsspiel empfing der EVW am vergangenen Freitag den Nachbarn aus Türkheim in der heimischen Arena. Vor dem Hintergrund der letztjährigen Niederlage gegen den Bezirksligisten rechneten die Wölfe mit einem harten Lokalderby, das sich rund 100 Zuschauer und Fans beider Vereine nicht entgehen ließen.
Wie erwartet kamen die Türkheimer stark aus der Kabine und legten direkt ein schnelles Tempo vor, mit dem sie die Wölfe vehement unter Druck setzten: Bereits in den ersten Spielminuten flog die Scheibe vier Mal in Richtung Wörishofer Netz; die spritzige und teilweise ruppige Spielweise der Blau-gelben machte den Gastgebern sichtlich das Leben schwer. Erst nach einigen Minuten gelang es den Wölfen, selbst Akzente zu setzen, auch zwei Überzahlsituationen konnten sie jedoch nicht in Tore verwandeln. Währenddessen waren die Türkheimer im Fünf-gegen-fünf den Wölfen oft einen Schritt voraus, was der ESV-Stürmer Sascha Volger (Darius Sirch – Luca Ottleben) drei Sekunden vor der Pause zur verdienten 0:1-Führung für die Gäste ausnutzte (19‘).
Die Kabinenansprache des EVW-Coaches Markus Kiefl zeigte allerdings Wirkung, sodass die Wölfe deutlich energischer aufs Eis zurückkehrten: Nach einem aggressiven Forechecking spielte Michal Horky Simon Steiner zu, der die Chance zum 1:1-Ausgleich nutzte (21‘). Eine knappe Minute später brachte Felix Ambos (Lucas Lerchner – Benjamin Hofmann, 22‘) die Gäste erneut mit 1:2 in Führung, bevor Michal Horky ebenfalls im Powerplay und auf Zuspiel von Franz Schmidt sowie Torhüter Andreas Nick wiederum zum 2:2 ausgleichen konnte. Keine 30 Sekunden war der Puck daraufhin im Spiel, bis das Netz des ESVT ein weiteres Mal zappelte: David Vycichlo verwandelte im Nachschuss einen Angriff von Franz Schmidt zum 3:2, indem er den Türkheimer Torhüter von hinten anspielte (32‘). Im weiteren Drittelverlauf zeichnete sich nun doch eine gewisse spielerische Überlegenheit der Wörishofer ab, die die Partie nun eher auf ihre Seite brachten, ihr Spiel besser durchsetzten und dadurch mehr Chancen herausspielen konnten. So baute Franz Schmidt in der 39. Minute auf einen zielgenauen Pass von Leonard Gutsche die Führung zum 4:2-Pausenstand aus.
Das Schlussdrittel begann mit Torchancen sowie Strafen gleichermaßen auf beiden Seiten. Türkheim gab sich trotz der 4:2-Führung der Wölfe keinesfalls geschlagen, hielt das Tempo weiterhin hoch und den EVW damit ordentlich auf Trab. Allerdings zeigte sich der Frust der Blau-gelben zunehmend in einer unnötig rabiaten Spielweise, wobei der ESV-Stürmer Fabian Guggemoos nach einem unfairen Angriff in der 48. Minute eine Fünf-Minuten- sowie Spieldauer-Disziplinarstrafe erhielt. Mit einem schönen Treffer und unter großem Jubel der Türkheimer Fans schloss Maximilian Sams (Maximilian Döring) jedoch noch zum 4:3 an (57‘), bevor erneut Franz Schmidt auf Zuspiel von Leonard Gutsche den Sack mit dem 5:3 zumachen konnte (59‘).
Bis zur letzten Minute blieben die Türkheimer in diesem heißen und durchaus aggressiven Lokalderby ein gefährlicher und harter Gegner. Mit hoher Lauf- und Kampfbereitschaft setzten sie die Wölfe beinahe durchgehend unter Druck, um den letztjährigen Sieg zu wiederholen, während der EVW erneut eher mit Mühe ins Spiel startete. „Ein solcher Gegner zeigt einem deutlich auf, woran noch gearbeitet werden muss und welche Automatismen noch fehlen“, macht Markus Kiefl deutlich. Dennoch gelang es den Wölfen unterm Strich, sich auf ihren Gegner einzustellen und das Spiel in den letzten beiden Dritteln zu führen, wobei ihnen letztlich sicher auch ein Quäntchen Glück zum Sieg verholfen hat.
Strafzeiten:
EV Bad Wörishofen: 22 Minuten
ESV Türkheim: 19 + 20 Minuten |
