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Luchse bleiben auch im dritten Spiel sieglos
Tiefschlag in der Schlussphase
24.11.2021 - 21:16 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Joachim Karl - Verfasser: Benjamin Dornow - Quelle: Meldung Homepage Münchner EK
 

Es sah sehr lange so aus, als würden die Jungs vom Münchner EK am Samstagabend ihren ersten Sieg des Jahres einfahren. Drei Minuten vor Abpfiff führten die Gastgeber in ihrem Heimspiel gegen den ESV Gebensbach noch mit zwei Toren Vorsprung und sahen wie die sicheren Sieger aus. Hätte das Spiel mal nur zu diesem Zeitpunkt geendet. In den letzten drei Minuten glichen die Gäste das Spiel noch aus, und im Penaltyschießen besiegelten sie einen nicht mehr für möglich gehaltenen 4-5 (2-2, 2-0, 0-2, 0-1) Auswärtssieg bei den zu diesem Zeitpunkt fassungslosen Münchner Luchsen.

Einstandstreffer zum besten Zeitpunkt

Nach dem starken Auftritt gegen den EV Mittenwald stellte Headcoach Tobi Knallinger erneut vier Reihen auf. Zwar fehlten den Münchnern ein paar Offensivkräfte, doch dafür gab Daniel Embacher sein Pflichtspieldebüt für die Luchse. Gästecoach Heinz Zerres reiste mit einer gegenüber dem 4-0 Erfolg im Hinspiel gegen die Münchner weitestgehend unveränderten Mannschaft an. Diesmal gelang dem ESV allerdings kein Blitzstart wie im Hinspiel, denn diesmal waren es die Luchse, die besser ins Spiel fanden.

Nach den ersten Chancen auf beiden Seiten schlugen die Münchner in der achten Minute zu. Es war die erste Reihe der Luchse, die für Gefahr vor dem Tor sorgte. Raphael Cera brachte den Puck auf Zuspiel von Simon Klopstock aufs Tor. Manuel Hammerlindl konnte die Scheibe nicht festhalten, und David Wetterich setzte nach. Der für Sascha Günzel in den ersten Block aufgerückte Stürmer konnte den Puck im Nachschuss über die Linie stochern und die Luchse in Führung bringen. Davids erstes Tor im Luchsedress bedeutete ebenfalls die erste 1-0 Führung der Saison für die Münchner. Ein dringend benötigter, guter Start für die Gastgeber.

Kurz darauf setzte es die erste Strafe des Abends für die Luchse. In den zwei Minuten Überzahl kamen die Gäste dem Ausgleichstreffer allerdings nicht wirklich näher, und als Florian Bochnak im Mitteldrittel den Aufbau der Gebensbacher erfolgreich störte, kam es ganz dick. Die geschlossen aufrückende ESV-Überzahlformation war von dem Puckverlust an der Mittellinie überrumpelt und konnte nicht schnell genug auf die Bremse treten, sodass Putchen nur noch Hammerlindl im Gästetor vor sich hatte. Mit all seiner Erfahrung suchte sich der Münchner Sturmveteran ein Eck aus und brachte den MEK per Unterzahlbreak mit 2-0 in Front.

Nach den zwei Toren herrschte gute Laune auf der Münchner Bank. Diese hielt allerdings nicht zu lange an, denn keine zwanzig Sekunden nach dem 2-0 klingelte es das erste mal im Luchse-Gehäuse. MEK-Schlussmann Jan Kumerics musste einen Schuss von Verteidiger Rudolf Mayer kurz prallen, Daniel Down reagiert vorm Tor am schnellsten, und schon war der Vorsprung der Luchse auf nur noch ein Tor verkürzt.

Nach dieser kalten Dusche wurde die Stimmung auf der Münchner Bank schnell wieder sehr ernst. Das Spiel gestaltete sich zwar weiterhin ausgeglichen, allerdings waren die Gäste jetzt in der Begegnung angekommen. Als sie in der 16. Minute erneut in Überzahl spielen durften, machten es die Gebensbacher diesmal besser. Matthias Selmair fälschte einen Schlenzer von Patrick Beham unmittelbar vor dem Tor unhaltbar ab. Der Ausgleich hielt bis zum Ende des ersten Abschnitts, sodass die Münchner trotz eines guten Starts ohne Führung in die erste Pause gingen.

Special Teams und ein Bauerntrick

Eigentlich hätten die Münchner nach einem ordentlichen ersten Drittel gut und gern auch vorne liegen können. Die Gastgeber waren in der Kabine sichtlich gewurmt von dieser verpassten Gelegenheit und gingen dementsprechend entschlossen in den zweiten Abschnitt. Es dauerte nicht lange, bis die Luchse ihre Vorsätze in Taten umsetzten.

Die Münchner erwischten einen guten Start, während die Gäste zu Beginn und auch für den Rest des Drittels offensiv kaum stattfanden. Etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff ging ein Raunen an der Münchner Bank um, als Mario Schmidt die Luchse beinahe wieder in Führung brachte. Der Münchner Verteidiger brachte die Scheibe mit einem halbhohen Schlenzer auf das Gästetor, scheiterte jedoch knapp am Pfosten. Da haben nur Millimeter gefehlt.

Von den Gästen war weiterhin nicht viel zu sehen. Gebensbach hatte im zweiten Drittel zwar drei Überzahlspiele, allerdings wurde es nie ernsthaft gefährlich für die Münchner Hintermannschaft. In einem der Unterzahlspiele schaffte es die Luchse-Abwehr sogar, keinen Torschuss zuzulassen. Als die Gastgeber dann selbst Überzahl spielen durften, schlugen sie zu. Auf Raphael Cera ist im Powerplay bisher Verlass, und so auch dieses mal. Bedient von Simon Langnickel brachte Raphi den Puck im Tor unter und stellte die Führung der Münchner wieder her.

Die Luchse drückten in diesem Drittel weiter aufs Gas und ließen nicht locker. Die Münchner erarbeiteten sich Chance für Chance, doch der zweite Treffer des Drittels ergab sich eher aus dem Nichts. Simon Klopstock bewegte sich auf Höhe der Torlinie auf den Kasten der Gäste zu und sah, dass Torwart Manuel Hammerlindl zu weit vor der Torlinie zum Poke-Check ansetzte. Geistesgegenwärtig konnte Simon ausweichen, das Tor hintenherum umkurven und stilvoll per Bauerntrick zur 4-2 einnetzen. Wenn die Münchner Nummer 61 trifft, dann mit Stil.

Von der Siegerstraße ins Tal der Tränen

Mit der Last von zwei Toren Rückstand war jedem im Münchner Weststadion klar, dass die Gäste nun kommen müssten. Tatsächlich nahmen die Gebensbacher das Tor von Jan Kumerics auch von Wiederanpfiff an stark unter Beschuss. Da die Münchner Hintermannschaft zu Beginn allerdings keine Großchancen zuließ, konnte sich Jan in diesem Bombardement an Schüssen aus der zweiten Reihe optimal warmfangen. Im Laufe des Drittels wurde der MEK-Schlussmann mit 25 Schüssen eingedeckt und erwies sich unter Starkbeschuss als Fels in der Brandung – mehr kann kaum erwartet werden.

Die Luchse hingegen beschränkten sich weitestgehend aufs Kontern. Mit dieser Strategie hatten die Münchner zwar weniger Chancen, doch wenn sie mal vor das gegnerische Gehäuse kamen, wurde es gleich gefährlich. Philip Schünemann hatte per zwei-auf-eins Konter die erste dieser Gelegenheiten, doch der gut zurückarbeitende Gebensbacher Verteidiger machte Pass- und Schussweg gut zu. Noch gefährlicher wurde es, als Jonas Mauch alleine auf das Gästetor zulief. Jonas machte den Move, fand in Manuel Hammerlindl jedoch seinen Meister. Vorentscheidung vertagt.

Knapp vier Minuten vor Abpfiff galt es für die Luchse noch, eine Unterzahlsituation zu überstehen. Als der wieder stark aufspielende Simon Klopstock jedoch in Unterzahl eine Strafe des Gegners ziehen konnte, sah es so aus, als wäre auch der letzte Zweifel am erfolgreichen Ausgang des Spiels aus der Welt geräumt. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit kippte das Spiel ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt. Zehn Sekunden nach der Strafe gegen den ESV Gebensbach klingelte es im Tor der Münchner Luchse. Genau wie bei ihrem zweiten Treffer handelte es sich um eine Co-Produktion von Matthias Selmair und Patrick Beham, nur mit vertauschten Rollen. Beham verkürzte den Rückstand auf nur noch ein Tor und das Momentum lag nun ganz stark auf der Seite der Gäste.

Auf der Münchner Bank wurde klar, dass die letzten drei Minuten nun sehr lange dauern würden. Eine Weile konnten die Luchse dem Durck noch standhalten, doch knapp eine Minute vor Ende kam, was kommen musste. Nicholas Emmendorfer drückte einen Nachschuss zum 4-4 Ausgleich über die Linie. Ausgelassene Freude auf der Gebensbacher Bank, Fassungslosigkeit bei den Luchsen.

Die Luchse schafften es immerhin noch, das Unentschieden über die Zeit zu bringen, sodass die Begegnung im Penaltyschiessen entschieden werden musste. Den ersten Treffer des Shootouts erzielte Raphael Cera mit dem zweiten Versuch der Gastgeber. Die Gäste konnten den Führungstreffer jedoch postwendend egalisieren. Drei erfolglose Versuche pro Seite später war es Ex-Luchs Florian Sonnengruber, der Jan Kumerics überwinden konnte und den ESV Gebensbach damit in Führung brachte. Daniel Embacher musste nun treffen, scheiterte trotz eines guten Moves allerdings an Hammerlindl. Somit konnten die Gäste mit nicht mehr für möglich gehaltenen zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten.

Immer weiter, auch wenn’s schwerfällt!

Natürlich sitzt der Stachel nach einer so bitteren Niederlage tief, allerdings sollte niemand den Kopf in den Sand stecken. Die Luchse haben 57 Minuten lang ein tolles Spiel gezeigt und wurden wenigstens mit einem Punkt für ihre gute Leistung belohnt. Im Tor zeigte Jan Kumerics zeigte eine tolle Leistung und konnte erneut mehr als 90% der Schüsse auf seinen Kasten entschärfen. Nachdem der Spielbetrieb der Bezirksligen allem Anschein nach weitergeführt wird, gibt es noch genug Gelegenheiten, sich für Auftritte wie diese mit Punkten zu belohnen!

Gute Besserung, Jonas!

Nach einer Untersuchung unter der Woche stellte sich heraus, dass sich unser Stürmer Jonas Mauch bei dem Spiel gegen den ESV Gebensbach eine Verletzung zugezogen hat. Diese Verletzung bedeutet eine lange Trainingspause und aller Voraussicht nach das Saisonende für Jonas. Wir wünschen dir eine schnelle Genesung und hoffen auf eine baldige Rückkehr auf die Eisfläche!

Ausblick

Die aktuelle Situation macht es äußerst schwierig, auch nur einen kurzfristigen Ausblick auf die nächste Woche zu geben. Planmäßig stehen für den Münchner EK als nächstes zwei Auswärtsspiele an. Am Samstag geht es gegen den EV Mittenwald und einen Tag später schon gegen die EA Schongau 1b. Über weitere Entwicklungen halten wir euch auf dem Laufenden!

Statistik

Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Gebensbach

20. November 2021, 19:30 Uhr

Weststadion München

Zuschauer: 48

Aufstellungen:

Münchner EK „Die Luchse“

Kumerics, Kaut – Van Gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel, Schmidt, Hnat, Axtner (A), Schünemann – Wetterich, Embacher, Cera, Reisinger, Langer, Bochnak, Klopstock (A), Steer, Mauch

ESV Gebensbach

Hammerlindl, Lainer – Mayer (A), Neumayr, Laschütza, Reiter, Kerscher, Huber, Beham (A) – Weindl, Sonnengruber S., Sonnengruber F., Bertl (C), Samanski, Selmair, Emmendorfer, Down

Tore:

1-0 Wetterich (Cera, Klopstock, 7:26)

2-0 Bochnak (ohne Assist, 10:03/SH1)

2-1 Down (Mayer, Neumayr, 10:24)

2-2 Selmair (Beham, 16:03/PP1)

3-2 Cera (Langnickel, 32:12/PP1)

4-2 Klopstock (ohne Assist, 37:14)

4-3 Beham (Selmair, 57:05)

4-4 Emmendorfer (Reiter, Sonnengruber F., 58:21)

4-5 Sonnengruber F. (Penaltyschuss, 60:00)

Schüsse:

Münchner EK „Die Luchse“: 30

ESV Gebensbach: 43

Strafminuten:

Münchner EK „Die Luchse“: 14

ESV Gebensbach: 10

 
Link: Der Luchse-Spielplan 2021/22
 
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