Die Münchner Luchse sind mit voller Ausbeute in die Saison 2024/25 gestartet. Beim EV Fürstenfeldbruck 1B ließen die Landeshauptstädter bei ihrem 0-4 (0-1, 0-2, 0-1) Auftaktsieg keinen Gegentreffer zu, ehe es zwei Tage später beim EHC Bad Aibling 1B ein 1-6 (0-2, 1-2, 0-2) zu feiern gab.
Souveräner Auftakt in Fürstenfeldbruck
Mit voller Kapelle zum optimalen Saisonstart. So kann der Plan der Münchner Luchse für ihr erstes Punktspiel der Saison 2024/25 beschrieben werden. Die Landeshauptstädter machten sich in voller Besetzung auf den kurzen Weg nach Fürstenfeldbruck. Mit acht Verteidigern und zwölf Stürmern im Gepäck wollten die Luchse dem Spiel von der ersten Sekunde an ihren Stempel aufdrücken und das erste Derby der neuen Spielzeit erfolgreich abschließen. Dass die Gastgeber aus Fürstenfeldbruck nicht zu unterschätzen sind, hat der erfolgreiche Saisonauftakt beim EV Berchtesgaden gezeigt. Außerdem mussten sich die Luchse beim letzten Gastspiel an der Amperoase mit 3-1 geschlagen geben.
Früh wurde jedoch klar, dass die Landeshauptstädter nicht sonderlich scharf auf eine Wiederholung der letztjährigen Begegnung waren. Vom ersten Bully an kannte das Spiel nur eine Richtung, nämlich das Gehäuse von EVF-Goalie Jonas Möller. Erstmals richtig brenzlig wurde es für die Gastgeber nach einem Schuss von Alexander Killinger. Ein präziser Schuss des Münchner Kindls von der blauen Linie fand seinen Weg durch Freund und Feind, landete jedoch am Pfosten statt in den Maschen. Besser machte es kurz darauf die dritte Münchner Reihe. In der 13. Minute fischte Kapitän Leon Axtner einen Schuss der Gastgeber mit seinem Handschuh aus der Luft und schickte seinen auf den Konter lauernden Reihenpartner Theodor Ziegelhöffer auf die Reise. Der Traumpass von Leon landete millimetergenau an der blauen Linie auf der Kelle von Theo, der nur noch EVF-Goalie Jonas Möller vor sich hatte. Theo ließ Möller mit einem sehenswerten Deke aussteigen und drückte den Puck mit der Rückhand zum 0-1 über die Linie. Mit dem knappsten aller Ergebnisse ging es einige Minuten später in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt gab es weiterhin nur eine Richtung, nämlich das Tor der Gastgeber. Diesmal mussten die mitgereisten MEK-Fans, die etwa die Hälfte der 80 anwesenden Zuschauer im Eisstadion an der Amperoase ausmachten, jedoch deutlich kürzer auf den nächsten Treffer warten. Etwas mehr als eine Minute nach Wiederanpfiff prüfte Tobias Treichl EVF-Goalie Möller mit einem Handgelenkschuss. Der Fürstenfeldbrucker Schlussmann ließ die Scheibe prallen, allerdings sicherte sich Edgars Opulskis den Rebound und gab Tobi eine zweite Chance, die er diesmal nutzte und auf 0-2 erhöhte. Auch im weiteren Verlauf des Abschnitts gab es Offensivhighlights nur von den Landeshauptstädtern, die mehr als vier Mal so viele Torschüsse wie die Gastgeber abfeuerten. Vier Minuten vor der zweiten Pause sorgte Lukas Doubrawa schließlich für etwas klarere Verhältnisse. Der Neuluchs wurde von Gereon Erpenbach per Steilpass gekonnt in Szene gesetzt, zog vom Bullykreis aus ab und ließ Möller mit einem satten Handgelenkschuss in den Winkel keine Chance.
Im letzten Abschnitt erwachte schließlich das Offensivspiel der Gastgeber. Die zuvor kaum geprüfte Torfrau Paula Weber war nun plötzlich gefordert und musste einige gute Gelegenheiten der EVF-Stürmer zunichtemachen. Paula zeigte in ihrem ersten Punktspiel im Herrenbereich jedoch eine hervorragende Leistung und hielt ihren Kasten das komplette Spiel über sauber. Mit jeder Minute schwunden die Kräfte bei der Kreuzritter-Reserve, bis es schließlich Dmitrii Paramonov vorbehalten war, den Deckel auf das Spiel zu machen. Der russische Verteidiger ließ drei Minuten vor Abpfiff einen präzisen Handgelenkschuss in den Maschen zappeln und sorgte für den Endstand von 0-4 für die Landeshauptstädter.
Luchse vollenden Sechs-Punkte-Wochenende in Bad Aibling
Nach dem souveränen Auftakterfolg in Fürstenfeldbruck war das Luchsrudel nur zwei Tage später erneut gefordert, diesmal in Bad Aibling. Trotz der klaren Auftaktniederlage der Aibdogs-Reserve gegen Holzkirchen wussten die Landeshauptstädter, dass es keinesfalls einfach wird, die Partie siegreich zu gestalten. Sowohl vor der aktuellen Saison als auch vor der Spielzeit 2023/24 bestritten die beiden Teams Testspiele gegeneinander, und beide Male waren die Gastgeber aus Bad Aibling erfolgreich. Entsprechend konzentriert gingen die Münchner von der ersten Sekunde an ans Werk. Im Vergleich zum Freitag fehlten Dominik Hnat, Clemens von Friderici, Marvin Kovac, Raphael Cera und Edgars Opulskis, allerdings bestritten dafür Martin Schafroth, Nicholas Gagne und Yehor Vinnytskyi ihr erstes Punktspiel der neuen Saison. Besonders Yehor wirkte nach seiner abgesessenen Sperre höchst motiviert und drückte dem Spiel früh seinen Stempel auf. Acht Minuten waren gespielt, als die Luchse den Puck im Mitteldrittel eroberten und in Person von Tobias Treichl das Drittel der Gastgeber betraten. Tobi spielte quer auf seinen mitgelaufenen ukrainischen Sturmpartner, und dieser zeigte, warum er seit zwei Jahren die Scoringkrone des Münchner EK fest im Griff hat. Yehor verarbeitete den Pass direkt und schweißte die Scheibe mit einer knallharten Direktabnahme in die Maschen des Bad Aiblinger Tores. Der normalerweise eher auf Technik bedachte Torjäger sorgte mit der Direktabnahme ins Glück für gleichermaßen freudige wie überraschte Gesichter auf der Bank der Gäste. Noch besser wurde die Laune, als die Landeshauptstädter kurz darauf nachlegen konnten. Die erneut stark agierende dritte Reihe der Luchse hatte sich im Drittel der Gastgeber festgebissen und wartete geduldig darauf, dass sich die Lücke für den entscheidenden Pass bildet. Nach kurzer Zeit fand Maximilian Deutzmann Lukas Doubrawa freistehend am Torraum. Der Neuluchs schob die Scheibe weiter zum besser postierten Theodor Ziegelhöffer, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Somit endete der erste Abschnitt mit einem verdienten 0-2 für die Luchse.
Auch im zweiten Abschnitt ließen die Landeshauptstädter den Fuß nicht vom Gas. Drei Minuten nach Wiederanpfiff erkämpfte sich Nicholas Gagne hinter dem gegnerischen Tor den Puck und leitete sie an Maximilian Deutzmann weiter. Wie schon im ersten Drittel spielte Max erneut den optimalen Pass vors Tor, diesmal jedoch direkt zu Theodor Ziegelhöffer. Theo zögerte eine Sekunde, zog direkt ab und baute die Führung der Gäste weiter aus. Nun waren die Luchse nicht mehr zu bremsen. Als sie drei Minuten nach dem dritten Tor mit einem Mann mehr agieren durften, wurde das Ergebnis deutlich. Tobias Treichl nahm einen Rebound auf, schaute EHC-Goalie Marcel Käsmaier aus und schlenzte den Puck zum 0-4 in die Maschen. Ein Traumstart für das Team von Coach Markus Kiefl. Der einzige Wermutstropfen in einem bis dorthin dominanten Drittel war der erste Treffer der Gastgeber. Marinus Kritzenberger tankte sich in der 32. Minute auf dem rechten Flügel durch und erwischte MEK-Goalie Tamino Kaut mit einer Bogenlampe auf dem falschen Fuß. Der Anschlusstreffer verunsicherte die Landeshauptstädter, die sich in den verbleibenden acht Minuten bis zur Pausensirene deutlich schwerer taten. Die Aibdogs-Reserve konnte diese Phase der Verunsicherung jedoch nicht nutzen, sodass es mit einem Spielstand von 1-4 in die Kabine ging.
Der Beginn des letzten Abschnitts stand ganz im Zeichen der Bemühungen der Gastgeber, dem Spiel noch eine entscheidende Wendung zu geben. Mit kompromisslosem Körperspiel wollten sich die Aibdogs in die Begegnung zurückkämpfen. MEK-Coach Markus Kiefl hatte seine Spieler jedoch perfekt auf die letzten zwanzig Minuten eingestellt. Die Luchse ließen sich nicht aus ihrem Konzept bringen und nutzten ihre Chancen, um das Spiel schließlich zu entscheiden. Neun Minuten vor Ende vollendete Gereon Erpenbach einen starken Spielzug der Landeshauptstädter mit einem unhaltbaren Handgelenkschuss zwischen die Beine von EHC-Goalie Käsmaier. Auf die Vorentscheidung folgte eine Minute vor Abpfiff der Schlusspunkt. Nicholas Gagne, der ein starkes Pflichtspieldebüt für den MEK absolvierte, schickte von der blauen Linie aus einen Handgelenkschuss in Richtung gegnerisches Tor, der von Lukas Doubrawa unhaltbar zum Endstand von 1-6 abgefälscht wurde.
Hochverdiente volle Ausbeute zum Punktspielauftakt
Zwei Spiele, sechs Punkte, 10-1 Tore. Besser hätte man sich den Saisonstart nicht wünschen können. Die Landeshauptstädter zeigten gegen zwei Mannschaften, die im Vorjahr ein ähnliches Ergebnis wie sie selbst erzielt hatten, zwei dominante Leistungen und können sich über ein hochverdientes Sechs-Punkte-Wochenende freuen. Dabei trug jeder Luchs zu dem tollen Auftakt bei. Auf Paula Weber und Tamino Kaut war im Tor Verlass. Die Neuluchse Marvin Kovac, Henri Höhn, Lukas Doubrawa, Nicholas Gagne und Nico Jörg stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie eine Bereicherung für das Luchsrudel sind. Und schließlich gingen Leistungsträger wie Yehor Vinnytskyi, Tobias Treichl, Theodor Ziegelhöffer und Dmitrii Paramonov voran und ebneten den Weg zum erfolgreichen Auftakt mit Toren und Vorlagen. Am kommenden Wochenende gilt es nun, diese Eigenschaften auch vor dem eigenen Publikum an den Tag zu legen.
Ausblick
Am kommenden Wochenende bestreiten die Luchse ihr erstes Heimspiel. Am Samstag, dem 16. November 2024, um 19:30 Uhr ist die SG Ottobrunn 1B/Miesbach 1B im Münchner Weststadion zu Gast. Wir freuen uns zu unserem Heimauftakt auf eine tolle Kulisse im Luchsbau!
Benjamin Dornow, 12. November 2024
Statistik EV FFB 1B – MEK
EV Fürstenfeldbruck 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 0-4 (0-1, 0-2, 0-1)
- November 2024, 19:45 Uhr
AmperOase Fürstenfeldbruck
Zuschauer: 80
Aufstellungen:
EV Fürstenfeldbruck 1B
Jonas Möller, Marc Siebels – Bärmann, Stadler, Weinert, Figl, Steinbrecher (A), Jäger (C), Heiß – Dawid, Malte Siebels, Kato, Jannek Möller, Doblinger, Stadnik, Bschorr, Geschwinder (A)
Münchner EK „Die Luchse“
Weber, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Cera, Doubrawa, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Schorr, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Ziegelhöffer (Axtner, 12:30)
0-2 Treichl (Opulskis, Paramonov, 21:25)
0-3 Doubrawa (Erpenbach, Jörg, 36:09)
0-4 Paramonov (Opulskis, Schorr, 57:47)
Strafminuten:
EV Fürstenfeldbruck 1B: 14
Münchner EK „Die Luchse“: 8
Statistik EHC Bad Aibling 1B – MEK
EHC Bad Aibling 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 1-6 (0-2, 1-2, 0-2)
- November 2024, 18:45 Uhr
Eishalle Bad Aibling
Zuschauer: 40
Aufstellungen:
EHC Bad Aibling 1B
Käsmaier, Rott – Müller, Eickmann (A), Englhart, Kritzenberger, Eberwein, Spohn, Hau – Brunner (C), Karafiol, Henriquez-Morales, Stölzle, Dörrer, Bichlmeier, Druckmüller, Meyer (A), Lindermeir, Marker
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – van gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Schafroth, Axtner (C), Paramonov – Gagne, Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Deutzmann (A), Schorr, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl
Tore:
0-1 Vinnytskyi (Treichl, Schorr, 7:47)
0-2 Ziegelhöffer (Doubrawa, Deutzmann, 15:12)
0-3 Ziegelhöffer (Deutzmann, Gagne, 22:11)
0-4 Treichl (Paramonov, Vinnytskyi, 25:06/PP1)
1-4 Kritzenberger (Brunner, Spohn, 31:28)
1-5 Erpenbach (Axtner, Deutzmann, 50:55/PP1)
1-6 Doubrawa (Gagne, Paramonov, 58:44)
Strafminuten:
EHC Bad Aibling 1B: 14+20
Münchner EK „Die Luchse“: 6 |