Das Luchsrudel reitet weiter auf der Erfolgswelle. Das seiner Beschreibung gerecht gewordene Spitzenspiel gegen den TSV Farchant konnten die Landeshauptstädter mit 3-2 (1-0, 2-1, 0-1) für sich entscheiden.
Frühes Tor gibt Luchsen Sicherheit
Eine sternenklare Nacht, kein Niederschlag und beste, nebelfreie Sicht im Münchner Eis- und Funsportzentrum West. Am vergangenen Samstag um 19:30 Uhr war alles angerichtet für das Spitzenspiel zwischen den drittplatzierten Münchner Luchsen und dem punktgleichen Verfolger TSV Farchant. Die Luchse gingen mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen in Serie in die Begegnung, während der TSV Farchant mit drei Siegen aus vier Spielen mit einer gleichermaßen breiten Brust in das Spitzenspiel in der Landeshauptstadt gehen konnte. Ab dem ersten Puckdrop hielt die Begegnung, was sie im Vorhinein versprach. Sowohl die bisher ungeschlagenen Luchse, als auch die routinierten, hochklassig erfahrenen Gäste boten den Zuschauern im Münchner Westen ein schnelles, unterhaltsames und außerordentlich faires Spiel. Nachdem alle Reihen ihre ersten Wechsel schadlos überstanden, waren es in der 7. Minute die Gastgeber, die den ersten Stich in der Begegnung setzten. Von der Bande hinter dem gegnerischen Tor aus setzte Edgars Opulskis wie so oft seinen Sturmpartner Yehor Vinnytskyi gekonnt in Szene. Der ukrainische Stürmer fand sich relativ unbewacht in der Nähe des gegnerischen Tores wieder – eine Position, die man Yehor nicht all zu oft geben sollte. Der Goalgetter legte sich die Scheibe zurecht und konnte TSV-Goalie Elias Fischbacher mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zur frühen Führung für die Luchse überwinden.
Erneut erspielten sich die Landeshauptstädter eine frühe Führung, und erneut gab ihnen der Vorsprung viel Sicherheit. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnittes agierten die Landeshauptstädter auf Augenhöhe mit den leicht favorisierten Gästen und erspielten sich weiter gute Torchancen. Allerdings zeigten auch die Farchanter, weshalb sie zur Spitzengruppe der Bezirksliga Süd gehören. Während die Luchse auf den zweiten Treffer drängten, verteidigten die TSVler clever und stellten stets mindestens einen Stürmer hoch an die Mittellinie. Einige Male ging die Taktik auf und die Gäste konnten gefährliche Gegenangriffe auf das Münchner Tor fahren. Die Hintermannschaft der Luchse konnte jedoch dank intensiver Laufarbeit und cleverem Stellungsspiel viele Situationen noch entschärfen, und schlüpfte mal ein Schuss durch die MEK-Abwehr hindurch, was Torfrau Paula Weber souverän zur Stelle. Da auch die Gäste keinen weiteren Gegentreffer zuließen, ging es mit einem 1-0 für die Hausherren in die erste Pause.
Doppelter Deutzmann baut den Vorsprung aus
Mit der Führung im Rücken spielten die Gastgeber auch im zweiten Drittel befreit auf. Das Resultat war ein Mittelabschnitt, der nahezu komplett im Zeichen der Luchse stand. Erneut dauerte es nur sieben Minuten, bis das erste Tor des Drittels fiel. Maximilian Deutzmann startete auf dem rechten Flügel mit einem unwiderstehlichen Antritt durch und ließ seine Gegenspieler hinter sich. Mit nur noch TSV-Goalie Elias Fischbacher zwischen ihm und dem Tor packte der Kölsche Jung in seine Zauberkiste. Deutzi legte sich den Puck zurecht und klemmte die Scheibe aus nächster Nähe sehenswert unter die Latte. Das Traumtor zum 2-0 war der erste Treffer der Saison für den zweitbesten MEK-Scorer der Vorsaison, dem angesichts der langen Zeit ohne selbst erzieltes Tor mit Sicherheit ein Stein vom Herzen fiel.
Lange konnten sich die Landeshauptstädter an dem Zwei-Tore-Vorsprung jedoch nicht erfreuen, denn die ausgebaute Führung hielt lediglich zwölf Sekunden. Die Gäste entschieden das Bully nach dem Tor für sich und betraten in Person von Thomas Radu das Münchner Drittel. Der früher beim SC Riessersee in der Oberliga aktive Ex-Profi zeigte all seine Klasse, als er einen erbarmungslosen Hammer kurz hinter der blauen Linie losließ. Der Puck flog wie ein Strich zielsicher durch das Münchner Drittel und schlug unhaltbar hinter Torfrau Paula Weber im Netz ein. Wie gewonnen, so zerronnen – die Luchse mussten sich wieder mit dem alten Vorsprung begnügen.
Trotz der schnellen Antwort ließen sich die Gastgeber jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Mit 20-5 Torschüssen hatten die Luchse im Mittelabschnitt das Heft klar in der Hand, scheiterten allerdings ein ums andere Mal am hervorragend aufgelegten TSV-Goalie Elias Fischbacher. Ob Schlagschuss von der blauen Linie, Handgelenkschuss aus kurzer Distanz oder Nachschuss aus nächster Nähe – Fischbacher war der Fels in der Brandung und hielt seine Mannen mit einer Vielzahl an Paraden im Spiel. In der 35. Minute konnte der Gästegoalie jedoch nichts mehr ausrichten. Erneut war es Maximilian Deutzmann, der nun wie befreit aufspielte und einen weiteren Schuss auf das TSV-Tor abfeuerte. Der Abschluss erwischte einen der Gäste vor dem Tor an der Schulter, entwickelte sich zur Bogenlampe und landete schließlich knapp hinter dem Farchanter Goalie zum 3-1 im Gehäuse. Ein glücklicher Treffer für den MEK, allerdings hat man sich das Glück in diesem Drittel redlich erarbeitet. Beinahe hätten die Luchse noch den vierten Treffer nachgelegt, allerdings scheiterte Yehor Vinnytskyi am Ende eines Bilderbuch-Angriffs an der Querlatte. Somit ging es mit einem 3-1 für die Luchse in die Kabine.
Vorsprung verteidigt, Spitzenspiel gewonnen
Im letzten Abschnitt galt es für die Münchner nun, die Anfangsoffensive der Gäste zu überstehen und das Spiel clever über die Zeit zu bringen. Das Vorhaben startete gut. Alle vier Reihen kämpften verbissen und blieben in ihren jeweils ersten beiden Wechsel ohne Gegentreffer. Kurz vor dem letzten Seitenwechsel machten die Gäste das Spiel jedoch wieder spannend. Routinier Sascha Velten schloss einen stark vorgetragenen Angriff der Farchanter eiskalt ab und netzte zum 3-2 ein. Die Luchse hatten also noch anstrengende finale elf Minuten vor sich.
Letztes Drittel, ein Tor Vorsprung und anlaufende Gäste. Diese Situation war den Luchsen noch bestens vom vergangenen Wochenende bekannt. Im Vergleich zur Zitterpartie gegen die SG Ottobrunn/Miesbach stellten sich die Landeshauptstädter am vergangenen Samstag jedoch deutlich cleverer an. Jeder Spieler stellte sich in den Dienst des Teams und gab alles für den Sieg. Die Luchse steckten harte, aber faire Hits weg, blockten Schüsse wie die Weltmeister und ließen nur wenige gefährliche Torabschlüsse zu. Ein besonderes Lob verdiente sich hier die Münchner vierte Reihe. Eine große Zahl an Angriffen endete am Körper von Viertreihen-Defender Dominik Hnat, der einen Abschluss nach dem anderen unter Einsatz seines Körpers abblockte. Und dann gab es noch Paula Weber. Die Münchner Torfrau machte im letzten Drittel keinesfalls den Eindruck, dass sie gerade ihr zweites Punktspiel im Herrenbereich bestritt. Mit Ruhe, Sicherheit und bockstarken Reflexen hielt war Paula genau der Rückhalt, den die Luchse in der Schlussphase benötigten. Nachdem die Luchse ein letztes Powerplay der Gäste überstanden hatten, spielten sie die Zeit in den darauffolgenden Minuten routiniert von der Uhr, entschieden das letzte Bully des Spiels 13 Sekunden vor Abpfiff im eigenen Drittel für sich und machten die Scheibe bis zum Anpfiff an der eigenen Bande fest.
Geschlossene Mannschaftsleistung hält Luchse auf der Erfolgswelle
Vier Siege in Serie am Stück, noch kein Punktverlust und der dritte Tabellenplatz – das Luchsrudel schwimmt derzeit auf der Erfolgswelle. Bei bisher lediglich drei Gegentoren und einem sensationellen Gegentorschnitt von 0,75 trägt die enorm stabile Münchner Defensive einen besonders großen Teil zum starken Auftakt bei. Am Samstag verdienten sich jedoch auch einige Akteure in der Offensive ein Sonderlob. Maximilian Deutzmann war einmal mehr der Motor der dritten Reihe brachte die Landeshauptstädter mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße. Yehor Vinnytskyi brachte den Luchsen durch seinen frühen Führungstreffer die nötige Sicherheit, und sein Vorlagengeber Edgars Opulskis glänzt nach vielen glücklosen Wintern als Dreh- und Angelpunkt der zweiten Münchner Formation. Schließlich gab es starke Saisondebüts von den Viertreihenstürmern Can-Luca Senghas und Daniel Embacher zu sehen. Besonders Daniel trat in seinem ersten Punktspiel nach einer einjährigen Eishockeypause auf, als wäre er nie weg gewesen. Mit solch geschlossenen Mannschaftsleistungen macht der schnellste Mannschaftssport der Welt besonders viel Spaß, und mit dem Spaß kommt bei den Landeshauptstädtern derzeit auch der Erfolg.
Ausblick
Der Homestand des Münchner EK wird in wenigen Tagen fortgesetzt. Am Freitag, dem 29. November, empfangen die Landeshauptstädter die Falken des DEC Inzell-Frillensee. Nach vier Siegen am Stück hat sich das Luchsrudel ein volles Weststadion redlich verdient - machen wir also den Luchsbau am Freitag voll!
Statistik
Münchner EK "Die Luchse" – TSV Farchant 3-2 (1-0, 2-1, 0-1)
23. November 2024, 19:30 Uhr
Weststadion München
Zuschauer: 30
Aufstellungen:
Münchner EK "Die Luchse"
Weber, Kumerics – van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Embacher, Steinmetz, Doubrawa, Ziegelhöffer, Vinnytskyi, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Senghas, Barth, Treichl
TSV Farchant
Fischbacher – Heckel, M. Reindl (C), Weber (A), Tanzer, Mittermaier – Velten (A), Stanglmaier, Maurer, Imminger, Watz, Rotter, Radu, S. Reindl, Spanke, Doll
Tore:
1-0 Vinnytskyi (Opulskis, Treichl, 6:12)
2-0 Deutzmann (Axtner, Barth, 26:37)
2-1 Radu (kein Assist, 26:49)
3-1 Deutzmann (Ziegelhöffer, Höhn, 34:12)
3-2 Velten (Mittermaier, Stanglmaier, 48:11)
Strafminuten:
Münchner EK "Die Luchse": 6
TSV Farchant: 2
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