Nach dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende war die Euphorie im Lager des EV Dingolfing groß, doch Trainer Dustin Whitecotton hat seine Mannen unter der Woche noch einmal ausdrücklich vor den Aufgaben am kommenden Wochenende gewarnt. Vor allem das Duell am heutigen Freitag ab 20 Uhr in der Marco-Sturm-Eishalle gegen die kriselnden Amberger wird mit Sicherheit schwerer als auf dem ersten Blick vermutet. Am Sonntag geht es dann zu einem weiteren Titeldkandidaten. In Königsbrunn haben die Isar Rats nichts zu verlieren.
„Natürlich können wir die derzeitige Situation genießen, aber der volle Fokus sollte auf die nächsten Aufgaben liegen“, erklärte Dustin Whitecotton unter der Trainingswoche. Im Mittelpunkt stand am Dienstag der 31-jährige Neuzugang Denis Gulda, der so schnell wie möglich in das Team integriert werden soll. In den kommenden zwei Wochen soll der oberligaerfahrene Spieler seine Rolle in der Truppe finden. Dabei hilft ihm seine Variabilität, „denn er kann Außen- und Mittelstürmer spielen“, so der EVD-Trainer weiter.
Gäste unter gewaltigen Druck
Am Freitagabend im Heimspiel gegen den ERSC Amberg wird Gulda noch fehlen, da er erst ab Sonntag, 1. Dezember, spielberechtigt ist. Trotzdem gehen die Kreisstädter als Favorit in die Begegnung, da die Oberpfälzer eine wahre sportliche Talfahrt in den vergangenen Wochen hinter sich haben. Diese hatte auch den Rücktritt von Trainer Dirk Salinger zur Folge, der nach der 2:5-Auswärtsniederlage hinwarf. Ein harter Schlag für die Amberger, denn Salinger brachte den Erfolg nach Amberg zurück. Nun muss der ehemalige DEL-Spieler Bernhard Keil (Straubing Tigers) mit Co-Trainer Richard Stütz für den Umschwung sorgen.
Die Ansprüche bei den Verantwortlichen sind hoch. Ein Playoff-Platz fast Pflicht, wenn man einen näheren Blick auf den Kader wirft. Unter anderem steht dort ein ehemaliger NHL-Spieler mit Tomas Plihal (San Jose Shars) im Aufgebot. Gemeinsam mit Brandon Walkom und Hunter Fortin soll der Tscheche für die nötigen Treffer sorgen. Bis dato haben die drei Kontingentspieler noch nicht ihre Form gefunden. Mit dem 13. Tabellenplatz ist man weit hinter den Erwartungen und der Rückstand zu den Playoff-Plätzen beträgt bereits fünf Punkte. Demzufolge müssen die Oberpfälzer in Dingolfing dringend punkten.
Duell gegen den Meister
Am Sonntag müssen die EVD-ler in Königsbrunn wohl wieder eine ähnliche Leistung wie gegen Erding oder Miesbach abrufen, um eine Chance zu haben gegen den Bayernligameister der vergangenen beiden Jahre. Die Schwaben sind nämlich in jedem Mannschaftsteil in der Spitze herausragend besetzt. Im Tor steht mit Stefan Vajs ein langjähriger Stammgoalie in der DEL2 (Kaufbeuren), der seine Karriere bei seinem Heimatverein schön langsam ausklingen lässt. In der Verteidigung sticht der Ex-Rosenheimer Gustav Veisert heraus, der in der vergangenen Saison 47 Scorerpunkte markieren konnte.
Doch das Prunkstück der Pinguine ist eindeutig die Offensive. Der Ex-DEL-Spieler Marco Sternheimer (Augsburger Panther) bildet mit Tim Bullnheimer ein magisches Duo, das in den letzten drei Spielzeiten jeweils über 100 Scorerpunkte erzielen konnte. Dabei stellte das Duo sämtliche Kontingentspieler in der vierthöchsten Spielklasse deutlich in den Schatten. Und es gibt weitere Horrornachrichten für die Konkurrenz. Mit dem Letten Toms Prokopvics und dem Ex-Landsberger Mika Reuter warten weitere Hochkaräter in den nächsten Sturmreihen. Brisanz bekommt das Duell auch wegen der engen Tabellenkonstellation. Dingolfing liegt einen Punkt vor dem dominierenden Team der letzten Bayernligajahre. Mit einem Sieg könnten die Königsbrunner wieder an der Whitecotton-Truppe vorbeiziehen.
Personell sieht es bei den Dingolfingern an diesem Wochenende wiederum gut aus. Fehlen werden lediglich der gesperrte Verteidiger Markus Duchenko und Youngster Daniel Rolsing. Zwar seien einige Spieler angeschlagen, „aber wir werden sicherlich mit einem kompakten Kader in dieses Wochenende gehen“, versichert Whitecotton.
Aufstellung des EV Dingolfing am Wochenende gegen Amberg und Königsbrunn: Schedlbauer, Jedrus; Krämmer, Theberge, Ohr, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Detterer, S. Janzen, Aigner, Gagnon, Sedlar, D. Schander, Schinko, Grinwald, Schindlbeck, Gulda. |