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Der Vorstand kämpft weiter für die Eishalle in Schweinfurt
27.02.2010 - 18:19 - Vereine - ERV Schweinfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Pressemeldung ERV Schweinfurt
 
Mit dem ERV Schweinfurt ist auch der öffentliche Eislauf in Schweinfurt in Gefahr. Der Vorstand kämpft weiter für die Eishalle in Schweinfurt.

Über 39.000 Besucher jährlich, davon 14.178 Schüler und Kindergartenkinder mit ihren Lehrkräften und Erzieherinnen und 10.908 Kinder und Jugendliche, die Eislaufen und den Icedome für Freizeitaktivität nutzen, sprechen eine deutliche Sprache: Eislaufen in Schweinfurt ist unverändert in!

Und in Zeiten, in denen über Bewegungsmangel bei Kindern geklagt wird, sind öffentliche Bewegungsangebote keine Fleiß- sondern vielmehr eine Pflichtaufgabe unserer Gesellschaft.

So kämpft der ERV in diesen Tagen nicht nur für den Erhalt des eigenen Vereins und der Sportmöglichkeit von 217 (!) beim BLSV gemeldeten Kindern und Jugendlichen, sondern auch dafür, dass er weiterhin, mit finanzieller Hilfe der Stadt Schweinfurt, durch das Betreiben der Eishalle eine kommunale Aufgabe wahrnehmen kann.

Über die drohende Schließung der Halle wegen der nachhaltigen Durchfeuchtung der Dachkonstruktion wurde bereits berichtet. Wenngleich nach den vorliegenden Prüfunterlagen eine akute Gefahr zu verneinen ist, wird von der Landesgewerbeanstalt (LGA), sicher auch unter dem Einfluss des tragischen Unglücks in Bad Reichenhall, zeitnah der Einbau einer Anlage gefordert, die sicherstellt, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Holzkonstruktion dauerhaft den einschlägigen DIN-Bestimmungen entspricht. Der ERV legt beim Betrieb der Eishalle großen Wert auf die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen zur Sicherheit der Freizeit- und Vereinssportler, der Besucher des IceDomes und natürlich der beim ERV angestellten Mitarbeiter. Insofern kann die Forderung der LGA mehr als nur nachvollzogen werden. Neben dem zeitlichen Druck (Der Einbau wird bislang vor der Saison 2010/2011 gefordert) stellt jedoch auch die Finanzierung eine große, derzeit schwer zu überwindende Hürde dar.

Die bisherigen Recherchen und Arbeiten der Verantwortlichen und der eingebundenen Fachleute führen bislang zu dem Ergebnis, dass eine für den Verein und für die Stadt Schweinfurt als weiterer Kostenträger optimale Lösung ein Mehr an Zeit bedarf. Neben der Investition in die "richtige" Anlage sind auch die möglichen Folgekosten kritisch zu prüfen. Fragen u.a. der Energieversorgung sind nicht zuletzt vor dem Hintergrund steigender Energiepreise kritisch zu beleuchten. Ein "Schnellschuss" würde womöglich allen Beteiligten am Ende sehr teuer zu stehen kommen.

Auch die Finanzierungsfrage kann innerhalb der bislang zur Verfügung stehenden Zeit wohl nicht geklärt werden. Signale aus dem Rathaus, dass grundsätzliche Bereitschaft bestehe, die Finanzierung in Höhe des Anteils des öffentlichen Eislaufs (derzeit ermittelte 58%) zu unterstützen, sind derzeit für den Verein nicht geeignet, ein tragbares Finanzierungskonzept darstellen zu können, zumal bis zum Abschluss der technischen Detailplanung und der Vorlage konkreter Angebotszahlen weiterhin ein Gesamtfinanzierungsvolumen von rd. EUR 500.000,00 im Raum steht.

Über diesen Sachstand konnten die Fraktionsvorsitzenden bzw. deren Vertreter nachfolgender Stadtratsfraktionen in einer Informationsrunde am 05.02. bzw. 12.02.2010 informiert werden:
- Bündnis 90/DIE GRÜNEN
- CSU
- Die Freien/FBU
- Die Linke
- Pro Schweinfurt
- Schweinfurter Liste
- SPD

Folgender Vorschlag des Vereins wurde dabei positiv aufgenommen, so dass der ERV davon ausgehen durfte, dass dieser die breite Unterstützung der politischen Entscheidungsträger der Stadt Schweinfurt hat:

Die Verwaltung erreicht auf der Grundlage der angestrengten Planung und einer Absichtserklärung der Stadt im Sommer 2011 die geforderte Anlage einzubauen einen Aufschub bei der LGA um eine weitere Saison (statische Prüfungen vorausgesetzt).

Wir sehen dabei für die Beteiligten u.a. diese Vorteile:
- Mit dieser Lösung muss 2010 über die Kosten der in die Wege geleiteten Planung zunächst kein Geld in die Hand genommen werden.
- Die Chance, mit einer detaillierten Planung die beste Lösung (Kosten der Investition, Betriebskosten) zu finden wird geschaffen.
- Die Investitionskosten bzw. deren Finanzierung können in den Haushalt 2011 eingestellt werden.
- Wir gehen davon aus, dass in den kommenden zwei Spielzeiten statisch keine Probleme zu erwarten sind.
- Es kann mit der nötigen Zeit und Ruhe auch über den weiteren Fortgang in der Eishallen-Frage verhandelt und entschieden werden.

Mit Schreiben vom 23.02.2010 hat die Verwaltung der Stadt Schweinfurt sich nunmehr auf allgemein gültige Bestimmungen der Bayer. Bauordnung und den eigenen Aufgabenbereich zurückgezogen. Zur Unterstützung des langjährigen Eishallenbetreibers sieht man sich demnach leider nicht veranlasst.

Aufgrund dieses Handelns bzw. Nichthandelns steht der Verein weiter "mit dem Rücken zur Wand". Ohne öffentlichen Eislauf und Einnahmen hieraus drohen aufgrund bestehender Zahlungsverpflichtungen Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz. Damit würden Eislauf und Eissport in Schweinfurt Mitte März 2010 ein jähes Ende finden. Die Fans des noch amtierenden Bayernligameisters würden dann am 28.02.2010 das letzte Spiel zu sehen bekommen. Der neue Meister der Eishockey-Bezirksliga Nord, die 1b-Mannschaft des ERV, stünde wie alle anderen Mannschaften und Sportlerinnen und Sportler in wenigen Tagen ohne Trainings- und Spielstätte da. Daneben würde nicht nur dem Verein, der sein Vereinsvermögen verlieren würde, ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstehen, sondern nach Einschätzung der Vereinsverantwortlichen auch der Stadt Schweinfurt.

Damit dies nicht bittere Realität wird, die "Sportstadt" Schweinfurt nicht erfolgreiche Nachwuchsarbeit im Sport verliert und damit auch zukünftig Kinder, Jugendliche, Senioren, Singles, Paare, und Familien dem Freizeitvergnügen Eislauf in Schweinfurt nachgehen können, kämpft der Verein unermüdlich weiter um eine Lösung.

So wird am Montag, 01.03.2010 der Vorstand mit dem eingebundenen Architekten und einem Statiker in einem persönlichen Gespräch bei der LGA die Möglichkeiten ausloten, mit den vorhandenen Maßnahmen (vorhandene Abschirmbleche) und bei fortlaufender statischer Prüfung und Berichterstattung an die LGA eine Fristverlängerung zu erreichen, nachdem die erbetene Hilfestellung der Stadt Schweinfurt in dieser Angelegenheit leider ausgeblieben ist.
Sehr zeitnah wird der Vorstand zu den Inhalten und dem Ergebnis des Gesprächs berichten.
 
 
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