Der ERSC Amberg hat am Sonntagabend beim ESC Kempten nicht nur die Partie verloren, sondern auch den Coach. Dirk Salinger erklärte nach der 2:5-Niederlage beim Tabellenzweiten in der Pressekonferenz – und zuerst der Mannschaft - seinen Rücktritt. „Dirk hatte mir vorab erklärt, dass er dies bei einer Niederlage machen würde. Ich werde mich am Montag mit Co-Trainer Richard Stütz und Bernhard Keil treffen und das weitere Vorgehen besprechen“, erklärter der Sportliche Leiter Chris Spanger noch am Sonntagabend.
Ergebnistechnisch arbeiten die Wild Lions weiter an ihrer Negativserie mit dem unnötigen 2:5 in Kempten. Das Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass der ERSC über weite Strecken ein Chancenübergewicht hatte, die klaren Möglichkeiten aber oft leichtfertig vergab. Sicherlich auch eine Sache des Selbstvertrauens. Matchwinner für die Gastgeber war in erster Linie der vielbeschäftigte Torhüter Jakob Nerb, für die Offensive Oberligatorjäger Sergej Topol, der an allen Treffern der Sharks direkt beteiligt war.
Die Partie begann mit einem Blitzstart von Kempten, das nach 11 Sekunden (!) durch Topol zum 1:0 traf. In der Folge tat sich auf beiden Seiten zunächst nicht viel. Die erste Amberger Möglichkeit hatte nach sechs Minuten Felix Köbele und gleich darauf gelang durch Tomas Plihal im Powerplay der Ausgleich. Mit zunehmender Dauer häuften sich die Chancen auf Amberger Seite und der Führungstreffer lag mehrfach in der Luft, fiel allerdings dann für Kempten, in der Entstehung glücklich durch Topol. Das 2:1 zur Pause doch etwas schmeichelhaft für die Gastgeber. Auch im Mittelabschnitt schlug Kempten früh zu, wobei Torschütze Kulhanek nahezu ohne Gegenwehr zum Schuss kam. In der Folge hielt Kemptens Goalie sein Team mit etlichen Paraden in Führung. Die Spielanteile ausgeglichen, die Chancen klar auf Amberger Seite aber nicht konsequent zu Ende gespielt. Krassestes Beispiel die Szene bei einem Wechselfehler der Gastgeber, wo ERSC-Torhüter Timotej Pancur mit seinem Pass zwei Löwenangreifer alleine aufs Kemptener Tor zusteuern ließ und nicht zum Erfolg führte. Natürlich fehlte neben dem Selbstvertrauen auch das nötige Glück, als 20 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels die Scheibe nach einem Schuss von Walkom in Unterzahl Zentimeter vor der Linie liegen blieb. Im Anschluss boten sich weitere Großchancen für Amberg, etwa bei sechsminütiger Überzahl, aber letztendlich sorgten die Gastgeber mit einem Doppelschlag in der Schlussphase für die endgültige Entscheidung. Der zweite Treffer für Amberg durch Köbele war nur noch für die Statistik.
ESC Kempten – ERSC Amberg 5:2 (2:1,1:0,2:1)
1:0 (1.) Topol (Schirrmacher, Kokoska), 1:1 (7.) Plihal (Walkom, Silbermann/5-4), 2:1 (16.) Topol (Kulhanek, Schirrmacher), 3:1 (22.) Kulhanek (Topol, Kokoska), 4:1 (54.) Topol (Kokoska, Schirrmacher), 5:1 (56.) Schirrmacher (Topol, Kokoska), 5:2 (59.) Köbele (Kirchberger).
Strafen: Kempten 20, Amberg 14 Minuten. Zuschauer: 419.
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