Pfaffenhofen (oex). Den zweiten Auswärtsdreier in Folge konnte der EC Pfaffenhofen am Freitag feiern. Mit 3:2 (0:0; 2:1; 1:1) behielt der ECP vor rund 600 Zuschauern beim ERSC Amberg die Oberhand und kletterte in Tabelle auf Platz 11.
Mit dem überraschenden Sieg vom letzten Sonntag in Ulm im Rücken, nahmen die Pfaffenhofener die Aufgabe in Amberg durchaus optimistisch in Angriff, auch wenn ihnen natürlich klar war, dass sie dort ein hartes Stück Arbeit erwarten würde. Die Gastgeber brannten nämlich darauf, ihre Negativserie von nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen zu beenden
Die Zuversicht der ERSC-Fans steigerte sich noch, als bekannt wurde, dass mit Tomas Plihal ein Leistungsträger wieder mit dabei sein würde. Der Ex-NHL-Profi hatte die letzten drei Wochen verletzt gefehlt. Für die Partie gegen den ECP standen somit alle drei Kontingentspieler – Amberg ist ja derzeit der einzige Bayernligist, der drei solcher Spieler einsetzt - wieder zur Verfügung. Dagegen hatte Stefan Teufel während der Woche eine schlechte Nachricht zu verdauen. Mit Alex Eckl, der sich beim Dienstsport bei der Bundeswehr eine schwere Verletzung zugezogen hat, fehlte ihm eine Stütze in der Abwehr. Seinen Platz nahm in Amberg Hannes Leonhardt ein und der 20jährige spielte seinen Part ruhig und abgeklärt, wie man es von ihm gewohnt ist. Und mit einer Personalie sorgte er zudem für eine Überraschung. Nachdem Justin Köpf noch an einer leichten Verletzung laboriert, stand nicht der in Ulm überragende Jonathan Kornreder zwischen den Pfosten, sondern Lukas Usselmann. Und auch der überzeugte, wie alle drei ECP-Goalies bereits die gesamte Saison, auf ganzer Linie und avancierte zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft, die immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt. Sie ließen sich von der erwarteten Anfangsoffensive der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen, verteidigten konzentriert und setzten mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche. So hatten die Wild Lions zwar eine ganze Reihe von Torschüssen zu verzeichnen, richtige Hochkaräter gab es allerdings nur wenige. Und wenn, war Usselmann zur Stelle. So ging es torlos ins Mitteldrittel, in dem kurz nach Wiederbeginn Michael Kirchberger nach einem Fehlpass in der ECP-Abwehr frei vor Usselmann auftauchte, aber in ihm seinen Meister fand. Geschlagen musste der sich dann jedoch in der 30. Minute geben, als Brendan Walkom einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar abfälschte. Die Gästeantwort folgte bald. Einen bilderbuchmäßig vorgetragenen Zwei-gegen-Eins-Konter von Jakub Vrana und Jan Tlacil vollendete Letzterer zum Ausgleich (35.). Und noch vor der zweiten Pause wurde es noch ruhiger auf den Rängen, nachdem Kevin Schmitt einen Querpass von Hannes Leonhardt ins eigene Tor gelenkt hatte (38.). Die Hoffnungen auf den ersehnten Heimsieg keimten in der 44. Minute wieder auf. Nach Vorarbeit von Plihal und Hunter Fortin erzielte Walkom das 2:2. Doch erneut schlugen die Gäste zurück. Die Vrana-Reihe sorgte wieder für Unruhe in der Abwehr der Wild Lions, einen Schuss konnte Torhüter Timotej Pancur noch abwehren, doch den Nachschuss setzte Liam Hätinen zum 2:3 in die Maschen (51.). Danach bliesen die Hausherren zur Schlussoffensive und kamen auch zu guten Möglichkeiten, die jedoch Usselmann allesamt zunichte machte. Auf der Gegenseite hatten aber auch die Pfaffenhofener einige Male bei Kontern die Entscheidung auf dem Schläger. Auch als Michael Wolf eine Minute vor Schluss auf die Strafbank musste und Dirk Salinger seinen Torhüter vom Eis nahm, ließ die ECP-Abwehr nichts mehr zu. Während der ERSC-Coach bemängelte, dass seine Mannschaft zu viele Chancen liegen lasse und den ECP als „Top-Kontermannschaft, die das sehr clever mache“ bezeichnete, lobte Stefan Teufel sein Team für eine erneut starke Vorstellung. „Ich bin sehr, sehr positiv überrascht. Ganz besonders freut mich, dass unsere junge Truppe ein Spiel auf Messers Schneide für sich hat entscheiden können, denn normal fehlt uns da noch die Erfahrung,“ sagte der Coach und fügte noch an: „Aber wenn es läuft, dann läuft es. Und bei uns läuft es gerade.“
EC Pfaffenhofen: Usselmann, Kornreder Baumgardt, Hätinen L., Eckl C., Münzhuber, Wolf, Leonhardt, Bachnmann, Neubauer, Eckl O., Mößinger, Hätinen K., Tlacil, Vrana, Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich
Tore: 1:0 (30.) Walkom (Schmitt, Plihal); 1:1 (35.) Tlacil (Vrana, Hätinen L.); 1:2 (38.) Leonhardt (Vrana, Tlacil); 2:2 (44.) Walkom (Fortin, Plihal); 2:3 (51.) Hätinen L. (Eckl O., Vrana)
Strafen: ERSC 6 ECP 6
Zuschauer: 600
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