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Interview mit Michael Trox
23.12.2015 - 17:40 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 

„Derbys sind immer Ausnahmespiele!“

 

Mit der Empfehlung von 45 Scorerpunkten in 46 Spielen kam Michael Trox im Sommer vom Oberligisten Erding zum EHC Waldkraiburg. Lange währen konnte die Freude über den Top-Neuzugang aber nicht- denn schon im zweiten Meisterschaftsspiel in Buchloe zog er sich eine schwere Knieverletzung zu, musste operiert werden und arbeitet seither am Comeback. Im Interview spricht der 29-Jährige Stürmer über seine Leidenszeit mit den anderen „Löwen“, sein Comeback und das große Derby am 27.12. gegen die Ex-Kollegen aus Dorfen.

 

Michael Trox, seit Anfang Oktober dürfen sie verletzungsbedingt nur zusehen. Wie geht es Ihnen im Augenblick?

 

Dem Knie geht es von Tag zu Tag besser. Ich bin auch schon wieder auf dem Eis, trainiere aber nur individuell. Es ist noch etwas ungewohnt, was kein Wunder ist nach zwei Monaten, aber ganz verlernt habe ich es auch nicht! (lacht)

 

Wann kehren Sie ins Mannschaftstraining und in den Spielbetrieb zurück?

 

Ich rechne damit in zwei bis drei Wochen und dann will ich auch spielen. Aber es hängt natürlich auch davon ab, was der Arzt sagt. Zu früh zu beginnen macht keinen Sinn.

 

Nun war die bisherige Saison des EHC Waldkraiburg sehr extrem. Viele Verletzungen schon in der Vorbereitung, das zog sich dann auch durch die ersten zehn Spiele. Teilweise fehlten bis zu neun Spieler, der Minikader kassierte viele Niederlagen, in der Tabelle der Absturz auf Platz 12. Wie war das für Sie als Spieler, das von außen zu sehen?

 

Schlimmer kann es einen nicht treffen, gerade für mich als neuen Spieler in einem neuen Verein und einem neuen Umfeld. Das war schon ungünstig, aber die Mannschaft hatte mich davor schon gut aufgenommen gehabt. Der negative Lauf war dann zwar nicht schön, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass das Team auseinanderbricht. Wir sind immer zusammen gestanden, waren immer positiv. Man hat gemerkt, dass wir eine echte Mannschaft sind, dass wir das kompensieren können und auch die Jungen haben einen guten Job gemacht. 

 

Waren Sie trotz der Verletzung auch immer nah dran am Team?

 

Klar, bei den Heimspielen sowieso und teilweise bin ich auch auswärts mitgefahren. Unter der Woche habe ich oft im Kraftraum im Stadion trainiert, da kamen immer ein paar rein. Das war schon angenehm.

 

Mit dem 7:1-Heimsieg über Landsberg kam die Wende- insgesamt siegten die „Löwen“ dann 9 Mal in Serie. Was tut mehr weh? Beim Verlieren, oder beim Gewinnen zusehen zu „müssen“?

 

(Lacht) Natürlich ist es immer besser, wenn man gewinnt. Gerade wenn man wie der EHC Waldkraiburg in der Vorsaison erfolgreich war, dann will man das beibehalten. Ich muss aber wirklich Respekt sagen. Dafür, dass das Team den Bock umgestoßen und die Serie gestartet hat- das ist nicht selbstverständlich und zeigt erneut, dass wir eine richtige Mannschaft sind

 

Am 27.12.15 steht das große Derby gegen einen Ihrer Ex-Klubs an, den ESC Dorfen. Die Eispiraten kommen als Tabellenführer in die „Löwen“-Höhle. Was erwarten Sie für ein Spiel und wie wird es, gegen die alten Kollegen zu spielen?

 

Dorfen ist Erster und damit Favorit, das ist klar. Aber Derbys sind immer Ausnahmespiele, nie normale Spiele. Es ist entscheidend wer cool bleibt und wenige Strafen kassiert. Wer abgebrühter ist, gewinnt. Ob man gegen alte Kollegen oder Kumpels spielt, daran denkt man während des Spiels nicht. Da zählt nur, dass man gewinnt.

 

Traurig, nicht selbst auf dem Eis stehen zu können?

 

Es ist ein besonderes Spiel und ich wäre da wirklich gern dabei, ja. Aber leider kommt es noch zu früh. Die Saison wird aber nicht da, sondern später entschieden und mein Ziel ist es, genau dann voll da zu sein.

 

Wenn man bedenkt, durch was die Mannschaft in der noch immer jungen Saison schon gegangen ist und aus welchem Tief sie gekommen ist- was kann einen da noch umhauen?

 

Besser geht es eigentlich nicht. Am Selbstvertrauen dürfte es in dieser Saison nicht mehr fehlen und nach oben ist immer alles offen. Auch wenn wir in Höchstadt nach Verlängerung verloren und nur einen Punkt geholt haben, glaube ich nicht, dass wir einknicken. Ich glaube, dass wir so weitermachen und so positiv wie bisher bleiben- das ist das Wichtigsten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir noch eine richtig gute Saison spielen.

 
 
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