News
Sieg mit blutiger Nase
18.12.2017 - 14:21 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Die Gastgeber gingen von Beginn an ein hohes Tempo, dem die etwas müde wirkenden Amberger nicht immer folgen konnten. Bereits nach 50 Sekunden konnte man die erste Selber Chance notieren. Erwähnenswerte Amberger Offensivaktionen ließen zunächst noch auf sich warten. Einen ersten Warnschuss gab es durch Bartels, einen ersten Gewaltschuss dann von Keil – und der saß von der blauen Linie aus unhaltbar zur Amberger Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, allerdings mit mehr brenzligen Szenen vor dem Amberger Tor. Dort erledigte Lukas Stolz an diesem Abend einen bravourösen Job, parierte schon im Anfangsdrittel zwei-, dreimal in Eins-gegen-Eins-Situationen.
Vor allem im Mittelabschnitt erwiesen sich die Selber oftmals den Tick schneller an der Scheibe. Dadurch provozierten sie auch vermehrt Abspielfehler und Scheibenverluste bei den Löwen. Einer davon führte zu einem Konter der Gastgeber, bei dem Tobias Gross regelwidrig behindert wurde. Den fälligen Penalty verwandelte der Wölfe-Stürmer zum 1:1-Ausgleich. Danach lag durchaus mehr für Selb in der Luft, aber Amberg half dann individuelle Klasse. Ein Zuspiel von Köbele – der sich kurz zuvor noch bei einem hohen Stock des Gegners eine blutige Nase zugezogen hatte - jagte Keil platziert zum 2:1 aus ERSC-Sicht in die Maschen. Vom Spielverlauf her etwas glücklich, aber absolut sehenswert.
Wenig nervenschonend für den lautstarken Amberger Fan-Tross verlief dann der Schlussabschnitt. Zunächst hoffte man im Powerplay auf einen Ausbau des knappen Vorsprungs, aber dabei wurde man von Selb regelrecht überrumpelt und klassisch ausgekontert. Kevin Tausend sorgte für das 2:2 und lange Amberger Gesichter – dies allerdings nur für 36 Sekunden Spielzeit. Genauso lange dauerte es, bis Bartels die ERSC-Aktien mit dem 3:2 wieder steigen ließ. Aber nun brannte es immer wieder lichterloh vor dem Amberger Tor, auch weil die Löwen die restliche Spielzeit gefühlt ständig in Unterzahl verbringen mussten. Mehr und mehr stand Lukas Stolz im Mittelpunkt und warf sich mit allem was ihm zur Verfügung stand in die zahllosen Schussversuche der Gastgeber, selbstverständlich auch mit der Unterstützung seiner immer müder werdenden Vorderleute – die Krankheitswelle der letzten Woche hatte offensichtlich auch Spuren hinterlassen. Zum Ende hin nahm Selb dann noch den Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, da eroberte Köbele die Scheibe und passte auf Bartels, der ins verwaiste Selber Tor traf.
Zumindest vom Ergebnis her eine geglückte Generalprobe für das Spitzenspiel am kommenden Freitag in Amberg gegen die Haßfurt Hawks.


VER Selb 1b – ERSC Amberg 2:4 (0:1,1:1,1:2)
Tore: 0:1 (10.) Keil (Bartels/5-4), 1:1 (31.) Gross (PENALTY), 1:2 (38.) Keil (Köbele/5-4), 2:2 (44.) Tausend (Heinz/4-5), 2:3 (45.) Bartels (Keil), 2:4 (60.) Bartels (Köbele/5-6).
Strafen: Selb 12, Amberg 14 Minuten.
Schiedsrichter: Grech, Schmidt, Voigt
Zuschauer: 100

 
 
hockeynews@bayernhockey.com