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Saisonbilanz:Martin Reichert und Andreas Kurz blicken auf die Saison 2017/18
15.03.2018 - 13:03 - Vereine - ESC Haßfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Ralf Naumann - Quelle: Haßfurter Tagblatt
 

Ende. Aus. Vorbei. Sommerpause. Für die Haßfurter „Hawks“ hat mit der Schlusssirene beim 9:6-Auswärtssieg in Amberg am letzten Sonntag nach insgesamt sieben Vorbereitungs-, 22 Vorrunden- und 14 Aufstiegsrundenpartien nun eine mehrmonatige „Auszeit“ begonnen. Erst im September beginnt im Stadion Am Großen Anger wieder die nächste Saison. Doch ein ganz toller Coup ist den sportlich Verantwortlichen schon jetzt gelungen: Die Weiterverpflichtung von Jakub Sramek, Daniel Hora, Jan Trübenekr und Michal Babkovic (siehe extra Bericht).

Welches Fazit ziehen die ESC-Verantwortlichen bezüglich der Saison 2017/2018?
Sportvorstand Andreas Kurz: „Ein sehr, sehr positives. Allerdings muss man in der Verzahnungsrunde Abstriche machen. Es ist einfach sehr, sehr schwer in den Rhythmus zu kommen, wenn ständig mehrere Spieler krank oder verletzt sind. Die Verzahnungsrundenteilnehmer waren allesamt ja keine Laufkundschaft und haben sich, außer wir und Amberg, nochmal für die Play-Offs verstärkt. Die Vorrunde allerdings war überragend. Selten habe ich in der Landesliga ein so starkes Team gesehen wie unseres. Und mit dem Zuschauerzuspruch von insgesamt knapp 10 000 in dieser Saison sind wir äußerst zufrieden.“
Trainer Martin Reichert: „Das von uns anvisierte Ziel Aufstiegsrunde wurde mit dem 2. Platz in der Vorrunde und dem gezeigten Eishockey mehr als erreicht. Dass wir bereits nach dem ersten Aufstiegsrundenspiel nicht mehr unseren kompletten Kader einsetzen konnten, ist schade. Das hat uns im Endeffekt einen möglichen Aufstieg gekostet. Die Jungs haben dennoch das Maximale rausgeholt.“

Was hat Sie in dieser Saison am meisten gefreut und am meisten geärgert?
Reichert: „Geärgert hat mich zeitweise der erbärmliche Umgang und das Verhalten einiger Vereine und Menschen im Umgang mit unseren Krepelka-Aufwärmtrikots. Umso mehr erfreut hat mich andererseits der Zuspruch und die Anteilnahme vieler Vereine und auch die großartige Unterstützung, die wir dadurch Petrs Familie zukommen lassen konnten. Hier nochmals vielen Dank an alle. Was mich sportlich am meisten gefreut und überzeugt hat war der Umstand, dass sich alle vier neuen Kontingentspieler als Glückstreffer erwiesen und toll in unsere Mannschaft gepasst haben. Das dadurch die Leistung der Mannschaft, sowie das Eishockey in Haßfurt, deutlich verbessert und attraktiver wurde, war sehr gut zu erkennen. Die Mannschaft hat, egal welche Rückschläge wir in dieser Saison verdauen mussten, immer wieder den Blick nach vorne gerichtet und eine sehr gute Saison gespielt.“
Kurz: „Den Unfall von Petr haben wir alle noch nicht verarbeitet. Das war das negativste Erlebnis, seit ich hier beim ESC tätig bin. Geärgert ist das falsche Wort, wohl eher erstaunt war ich, dass so mancher ‚Eishockeyfachmann’ denkt, dass wir nach der Verletzung von Martin Hildenbrand einen gleichwertigen Torhüter so mal kurz aus dem Ärmel ziehen. Aber es ist wie es ist. So viele Telefonate wie in diesen paar zur Verfügung stehenden Tagen bis zur Ende der Wechselfrist, hat vor allem unser Trainer wohl nicht mal beruflich geführt. Was mich derweil überaus gefreut hat war die Tatsache, dass ich in dieser Saison eigentlich nur zwei Spiele gesehen habe, welche ich in die Kategorie ‚naja’ einordne: Das erste Auswärtsspiel in Königsbrunn (8:1-Niederlage) und das zweite Heimspiel gegen Bad Kissingen (3:9). Bei allen anderen Partien haben die Jungs immer 100 Prozent gegeben. Das zeugt davon, welche Moral und welcher Zusammenhalt in der Mannschaft herrschten. Ich persönlich hatte die Befürchtung, dass sie sich nach dem Heimspiel gegen Moosburg und dem unglücklichen Einstand von Michael Tscherepanow in diesem Spiel ein wenig aufgeben würde. Aber das Gegenteil ist passiert. Immer Vollgas bis zur letzten Minute. Respekt.“

Wie geht es Petr Krepelka derzeit?
Reichert: „Ich hatte vor einigen Tagen wieder WhatsApp-Kontakt zu ihm. Er hat mir geschrieben, dass er sich besser und besser fühlt. Seine Fortschritte sind sehr gut und er kann beide Beine ein bisschen bewegen. Ich werde Petr demnächst wieder in Murnau sehen, danach weiß ich mehr. Auch ein Großteil der Mannschaft besucht ihn. Er freut sich schon sehr und er dankt dem Verein sowie den Fans für die ganze Hilfe und die Unterstützung. Es ist, so hat er geschrieben, unglaublich, was sie tun.“

Ein Blick nach vorne auf die Saison 2018/2019: Mit der Weiterverpflichtung der vier Kontingentspieler ist Ihnen bereits ein echter „Kracher“ gelungen, der auch den Fans viel Vorfreude bereiten dürfte. Welche Spieler dürfen oder wollen zudem weiter bei den „Hawks“ spielen? Wer verlässt den Verein, wer kommt?
Reichert: „Zunächst möchte ich betonen, dass wir fünf Top-Ausländer hatten, da Petr ebenso wichtig für uns war, wie alle anderen Spieler. Die Verpflichtungen von Jan, Daniel, Michal und Jakub war ein logischer Schritt der zeigt, dass sie unbedingt nötig waren, um in dieser schwierigen Liga zu bestehen. Dass sich Haßfurt inzwischen zu einem guten Eishockey-Standort mit gutem Ruf entwickelt hat, zeigen sowohl die Vertragsverlängerung, als auch die Anfragen von anderen Interessenten für die kommende Saison. Mit unseren einheimischen Spielern werden wir in den kommenden Wochen sprechen und hoffen, ebenso schnell Erfolgsmeldungen benennen zu können. Wir planen, nach heutigem Stand, die Neuverpflichtungen auf zwei bis drei Spieler für die kommende Saison zu begrenzen.“

„Herr Reichert, hängen Sie noch eine weitere Saison dran?“
Reichert: „Die Saison ist noch zu kurz zu Ende, als dass ich mir darüber wirklich Gedanken gemacht habe. Wir werden in den Monaten März und Mai die Planungen für die kommende Saison soweit auf den Weg bringen. Danach bereiten wir die Neuwahlen vor. Der neue Vorstand wird sich dann über den Trainer des ESC für die Saison 2018/2019 Gedanken machen.“

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Vertragsverlängerungen:
„Das schafft ihr ja doch nicht“, bekam Martin Reichert in den letzten Wochen und Monaten des Öfteren zu hören. Dabei ging es um die bei vielen Fans der Haßfurter „Hawks“ Michal Babkovic, Jakub Sramek, Daniel Hora und Jan Trübenekr, die mit insgesamt 280 Scorerpunkten (131 Tore) in den 36 Pflichtspielen maßgeblich zu der tollen Landesligasaison beigetragen haben. Doch die ESC-Verantwortlichen haben es geschafft: Der Slowake und die drei Tschechen haben ihre Verträge allesamt für eine weitere Saison verlängert. Auch Andreas Kurz zeigte sich nach der gemeinsamen Vertragsunterschrift kurz vor der letzten Partie beim ERSC Amberg begeistert. „Jetzt haben wir Planungssicherheit und einen ganz großen Schritt für eine tolle Saison 2018/2019 bereits gemacht“, machte der Sportvorstand deutlich und fügte hinzu: „Die Vertragsverlängerungen von Jan, Daniel, Michal und Jakub zeigen, dass es in der Mannschaft gestimmt hat. Alle vier fühlen sich pudelwohl und haben wenig Zeit gebraucht, sich weiter für die ‚Hawks’ zu entscheiden.“ Es zeige zugleich, „dass unsere Vorgehensweise und unsere Arbeit der vergangenen Jahre Früchte trägt.“ „Ist jemand bereit, 1000 Euro zu spenden, falls es uns doch gelingt, das Quartett weiter von Haßfurt zu überzeugen“, fragte Martin Reichert unterdessen nach dem letzten Heimderby der „Hawks“ gegen die in die Bayernliga aufgestiegenen Schweinfurter „Mighty Dogs“ im „Hawks Inn“. Die Antwort lautete für den treuen Fan Roland Bendel „Ja“. Somit bleiben dem Landesligisten nicht nur vier symphytische Spieler enthalten, sondern die Vereinskasse wird jetzt auch noch um 1000 Euro aufgestockt.

 
 
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