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Fast unglaublich aber wahr !
07.11.2007 - 00:22 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jörg Bischoff
 
Obwohl man schon seit mehr als 30 Jahren nebeneinander organisiertes Eishockey spielt, gab es noch nie ein Punktspiel zwischen den oberfränkischen Nachbarrivalen aus Pegnitz und Bayreuth. Am Freitag 09. November 2007 um 19.30 Uhr erlebt das städtische Kunsteisstadion in Bayreuth also eine Premiere der unerwarteten Art. Und das auch gleich noch als absolutes Spitzenspiel der Landesliga Nord. Der verlustpunktfreie Tabellenführer EHC Bayreuth empfängt mit dem Tabellenzweiten EV Pegnitz seinen momentan schärfsten Verfolger.

Möglich wurde das überhaupt erst durch die unterschiedliche Entwicklung beider Vereine in den letzten Jahren. Als jahrelanger Oberligist traten die Tigers lange Zeit nur zu Freundschaftsspielen im offenen Pegnitzer Eistempel an. Durch den finanziellen KO der Wagnerstädter zogen die Ice-Dogs als Bayernligist dann ganz schnell in der Eishockeyrangliste an ihnen vorbei. In der letzten Saison trennten noch 2 komplette Spielklassen den EVP und den neugegründeten EHC Bayreuth. Durch den Abstieg der Pegnitzer aus der Bayernliga und den gleichzeitigen Aufstieg der Tigers aus der Bezirksliga sind sie nun erstmals Klassenkameraden in der Landesliga Gruppe Nord.

Interessanter Nebenaspekt ist das viele Spieler beider Mannschaften auch schon einmal das Trikot ihres Gegners getragen haben. Auf Seiten des EVP waren M.Schmidt, Donelly, Ponitz, Schwindl, Steffens und Waldner auch schon in der Tigermeute aktiv. Und beim EHC gilt das umgekehrt genauso für Graf, Zimmermann, Hausner, Mayer, Walther, Diener und S.Schmidt.

Der Bayernligaabsteiger konnte für das Unternehmen Wiederaufstieg den Großteil seines letztjährigen Kaders halten. Den größten gewollten Wechsel im Team vollzog man auf der Kontingentspielerposition. Für den nicht weiter verpflichteten tschechischen Torjäger Polesny, entschied man sich mit dem Ex-ESVB-Kanadier Donelly, für eine Verstärkung der zuvor ziemlich wackeligen Abwehr. Prunkstück der Gäste ist der mehrfache Bayernligatopscorer Schwindl, der Ende der Neunziger auch einige Jahre das Tigerstrikot getragen hat. Gelingt es ihn aus dem Spiel zu nehmen, sind sie ihrer mit Abstand größten Waffe beraubt. In der Abwehr baut der EVP neben Donelly noch auf den Deutsch-amerikaner Andre, den Ex-Schongauer Maier und den Ex-Höchstadter Barnowski. Im Sturm ist außer den bereits genannten noch der Ex-Schongauer Brahmer ein zuverlässiger Scorer. Weil sie traditionell in ihrem dachlosen Stadion erst sehr spät über eigenes Eis verfügen, starteten die Pegnitzer wie immer mit einer Serie von Auswärtsspielen in die Saison. Mit 6-2 Punkten und 19-16 Toren belegt man momentan Platz 2 in der wegen sehr unterschiedlicher Spielanzahl der Teams, noch ziemlich schiefen Tabelle. Siege in Amberg (6-4), Hassfurt (2-1) und Regensburg (6-4) steht eine überraschende 7-5 Niederlage in Mitterteich gegenüber.
Tigers Trainer Weingran wird sein Team wieder gut einstellen. Bei allen Spielen des EVP fiel das äußerst effektive Überzahlspiel als oftmals entscheidender Pluspunkt der Dogs auf. Strafenvermeidung ist also extrem wichtig um gegen die Pegnitzer bestehen zu können. Vielleicht können die Wagnerstädter auch erstmals in dieser Saison mit komplettem Kader antreten. Mit dem sehr erfolgreichen Saisonstart im Rücken sind die Gelb-schwarzen jedenfalls für einen großen Kampf gerüstet. Vor sicherlich großer und stimmungsvoller Kulisse kommt es zu einem äußerst reizvollen Duell der beiden Nachbarvereine, die ja nur wenige Kilometer Luftlinie von einander entfernt liegen.

 
 
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