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Beste Saisonleistung nicht mit Punkten belohnt
27.11.2023 - 15:41 - Vereine - ERC Lechbruck - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ERC Lechbruck
 

Mit einer starken Mannschaftsleistung brachte der ERC Lechbruck den favorisierten ERC Sonthofen an den Rand einer Niederlage. Beide Mannschaften zeigten ein tolles Eishockeyspiel, das alles beinhaltete was diese Sportart ausmacht: Schnelle Spielzüge, eine hohe Intensität, eine bis zum Schluss spannende Dramatik und zwei Teams, die alles in die Waagschale werfen mussten. Ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Flößer einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machten. Dieses Spiel hätte mehr als 150 Zuschauer verdient gehabt.

Die Flößer waren von Beginn an hellwach und zeigten keinerlei Respekt vor dem Topteam aus Sonthofen. Die Reihen scheinen sich nun gefunden zu haben, denn der ERC zeigte über weite Strecken einen gefälligen Kombinationsfluss und die zuletzt vermisste Scheibensicherheit. In der 4. Minute nahm Gabriel Larivière-Piché Fahrt auf und startete ein Solo bis ins gegnerische Drittel, umkurvte einmal Freund und Feind und schlenzte halbhoch an Bulls-Torhüter Stadelmann vorbei zum 1:0 für den ERC. Die Gäste zeigten sich doch etwas beeindruckt und konnten sich nicht wie im Freitagspiel entfalten. Der ERC zeigte eine kämpferische Glanzleistung, spielte körperbetont und konnte sich immer wieder selbst gut in Szene setzen. Maxime Danis hatte in der 8. Minute eine gute Chance um auf 2:0 zu erhöhen, konnte diese aber nicht nutzen. Auch Markus Echtler im ERC-Tor hatte alle Hände voll zu tun. Das Spiel wogte hin und her. In der 12. Minute der Ausgleich für Sonthofen durch ein Kreuzecktor des agilen Ondrej Havlicek. Trotz harter Checks war das Spiel insgesamt im ersten Drittel sehr fair. Nur jeweils 2 Strafminuten wurde ausgesprochen. Mit einem gerechten 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Das gleiche Bild in Abschnitt 2: Ein offener Schlagabtausch mit tollen spielerischen Elementen auf beiden Seiten. Zwei Torhüter, die hielten was zu halten war. Eishockey pur. In der 32. Minute ging der ERC wieder in Führung: Die Flößer im Powerplay mit einem Mann mehr auf dem Eis, wollten es unbedingt. Jonas Seitz (Christoph Pfeiffer, Matthias Köpf) setzte bei einem Abpraller von Stadelmann vehement nach und erzielt das 2:1 für den ERC Lechbruck. Drei Minuten später dann das Ganze genauso auf der anderen Seite: Ondrej Havlicek erzielt in Überzahl für Sonthofen den 2:2-Ausgleich (35.). Tolle Torszenen folgten auf beiden Seiten, doch weitere Treffer sollten bis zur nächsten Pause nicht mehr fallen.

Den besseren Start in die letzten zwanzig Minuten hatten dann die Gäste: In der 43. Minute erzielte Dan Przybyla die 2:3-Führung für die Oberallgäuer. Doch auch jetzt schlugen die Lecher zurück: Mit einer tollen Angriffsleistung kombinierte sich der ERC in den Slot der Bulls und Josef Bayrhof (Philipp Birk, Manuel Schnöll) schloss zum 3.3-Ausgleich ab (47.). Die Flößer hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und waren obenauf. Sonthofen konnte sich in dieser Phase nur mit hartem Körpereinsatz wehren und zog eine weitere Strafzeit. Jetzt schlug die Minute von Lubos Velebny. Eine Traumkombination von Maxime Danis über Gabriel Larivière-Piché schloss Velebny mit einem direkt abgezogenem Schlagschuss unter die Latte zum 4:3 für den ERC Lechbruck ab. Das Publikum im Lechparkstadion war begeistert, das hat man lange nicht mehr gesehen. Aber die Geschichte dieses Spiels hatte noch mehr vor: Der ERC Sonthofen stellte nun seine Reihen um. Mit Erfolg: In der 51. Minute erzielte Stransky den 4:4-Ausgleich für die Bulls. Alles wieder offen, zwei Mannschaften kämpften verbissen um den Sieg. Dann die spielentscheidenden Szenen: Eine Strafzeit gegen Lechbruck, gleichbedeutend mit einem Powerplay für Sonthofen mit deren Paradeblock. Und gleich noch eine Strafzeit wegen Spielverzögerung obendrauf, äußerst unglücklich. Und tatsächlich konnten die Oberallgäuer Profit aus der 5-3 Überzahl ziehen, wieder war es Ondrej Havlicek der die Gelegenheit zum 4:5 für die Bulls nutzen konnte (56.). Dann der nächste Tiefschlag: Kaum waren die Flößer wieder komplett, folgten irre Szenen auf dem Eis. Wie zahlreiche Zuschauer mit direktem Sichtfeld bestätigen konnten, wurde ein Sonthofener Spieler von seinem eigenen Mitspieler auf Bauchhöhe angeschossen. Der Sonthofener krümmte sich zunächst vor Schmerzen auf dem Eis, stand dann wie eine Furie auf und fing an, wie eine Kreuzung aus einem wildgewordenen Bullen und einem hüpfenden Geißbock die Lechbrucker Spieler anzugreifen. Ein Linienrichter ging dazwischen und wurde vom Sonthofener Spieler selbst noch tätlich angegriffen. Szenen wie man sie nicht jeden Tag sieht. Doch das Resultat war dann noch irrwitziger: Das Schiedsrichtergespann entschied darauf hin, einen Lechbrucker Spieler mit 5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe wegen angeblichem Stockstich zum Duschen zu schicken. Sonthofen erhielt keine Strafe ausgesprochen. Das Lechparkstadion tobte, es gab außer den drei „Unparteiischen“ niemanden im Stadion, der diese Entscheidungen nachvollziehen konnte, nicht mal der Gegner selbst. Im Zweifel heißt es halt dann lapidar „Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters“, womit diese entscheidend in ein Spiel eingegriffen haben und damit gehörig daneben lagen. In der darauffolgenden Überzahlsituation konnte dann Sonthofen den Sack zu machen: Engler erzielte das 4:6 in der 58. Minute. Der Topfavorit aus Sonthofen nahm die Punkte mit, aber die Flößer holten sich die Herzen ihrer Anhänger wieder zurück.

Spielstatistik:

ERC Lechbruck – ERC Sonthofen 4:6 (1:1; 1.1, 2:4)

Torfolge:

1:0 (03:53) Gabriel Larivière-Piché

1:1 (11:57) Ondrej Havlicek (Vladimir Kames, Marc Sill)

2:1 (31:29) Jonas Seitz (Christoph Pfeiffer, Matthias Köpf)

2:2 (34:16) Ondrej Havlicek (Marc Sill, David Mische) 5-4 PPG

2:3 (42:02) Dan Przybyla (Nicolas Neuber, Valentin Köcheler)

3:3 (46:09) Josef Bayrhof (Philipp Birk, Manuel Schnöll)

4:3 (48:19) Lubos Velebny (Gabriel Larivière-Piché, Maxime Danis) 5-4 PPG

4:4 (50:54) Matyas Stransky (Niklas Holzschneider, Nicolas Neuber)

4:5 (55:04) Ondrej Havlicek (Vladimir Kames, Christian Engler) 5-3 PPG

4:6 (57:30) Christian Engler (Ondrej Havlicek) 5-4 PPG

Strafminuten:

ERCL 12 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe, ERCS 12

Zuschauer:

150

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
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