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Wanderers zeigen zwei Gesichter
Nach Revanche folgt schmerzhafter Dämpfer
11.12.2023 - 12:57 - Vereine - Wanderers Germering - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse Wanderers Germering
 

Den Wanderers gelang am letzten Freitag die erhoffte Revanche gegen den EV Pfronten. 8:3 hieß es am Ende im Polariom. Ein engagiertes und überzeugendes erstes Drittel sahen die nur 160 Zuschauer in der Germeringer Eishalle. Konzentriertes, schnörkelloses und zielstrebiges Eishockey führte, nach Toren von zweimal Manuel Winkler, Dmitrii Metelkov und Quirin Reichel, zu einer komfortablen 4:1 Pausenführung. Man machte die einfachen Dinge richtig und trat gut organisiert auf. Es waren schöne Tore der Münchner Vorstädter, die mit nur 14 Feldspielern antreten konnten. In den zweiten 20 Minuten ging es Schwarz-Gelb etwas gemächlicher an und so kamen die „Falcons“ immer besser in die Partie. Sie kreierten einige gute Möglichkeiten, doch nur ein Abschluss fand schließlich den Weg in das Gehäuse von EVG-Torhüterin Franziska Albl. Die Gäste münzten ihren teilweise vorhandenen Übermut in ein aggressives und sehr körperbetontes Auftreten um. Unnötige Zweikämpfe und Checks an der Grenze des Erlaubten waren die Konsequenz. Doch die Mucha-Truppe hatte aus dem Hinspiel vor einer Woche gelernt, zeigte an diesem Abend die nötige Reife und ließ sich davon nicht beeindrucken oder gar zu eigenen Emotionalitäten hinreißen. So machte man sich das Leben im Schlussabschnitt um einiges leichter. Manuel Winkler zum dritten, zweimal Markus Mair und Konstantin Kolb durften ihre Treffer bejubeln und so stand zur Schlusssirene ein souveräner und auch in der Höhe verdienter Heimerfolg auf der Anzeigetafel.

Zwei Tage später ging es für Quirin Reichel und Co. ins idyllische Leckparkstadion, wo der ERC Lechbruck auf den Wanderers-Tross wartete. Nach einer schwachen Leistung guckte man am Ende mit dem Ofenrohr ins Gebirge und bescherte dem bis dato punktlosen Gegner ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Bereits die Anfangsminuten gehörten den Gastgebern, die einige Schüsse auf das Gehäuse des EVG-Goalies Daniel Schmidt abfeuerten. Das erste Tor des Abends schoss aber Nico Rossi für die Münchner Vorstädter in der neunten Minute. Zwei Powerplays unmittelbar vor der ersten Pause nutzten jedoch die „Flößer“, um die Partie zu drehen. Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischten diesmal die Wanderers, die in der 23. Minute in Person von Daniel Menge ausgleichen konnten. Im Anschluss übernahmen die Hausherren wieder das Kommando und wurden mit zwei Treffern zum 4:2 belohnt. Danach wechselte das Momentum wieder auf die Seite von Schwarz-Gelb. Ein guter und energischer Schlussspurt bis zur zweiten Unterbrechung ließ die Partie abermals zu Gunsten des EVG drehen. Konstantin Kolb, Oskar Valentin Haerty und Markus Mair, drei Sekunden vor der Sirene, sorgten für das 4:5. Die Messe war damit aber noch nicht gelesen. 16 Sekunden waren in den letzten 20 Minuten gespielt, da riss Lechbruck die Hände in die Höhe. Ein verdeckter Schlenzer schlug minimal unter dem Querbalken in den Maschen der Gäste ein. Davon unbeeindruckt zeigte sich die Mucha-Truppe in der Folge und erzielte wenige Augenblicke später durch Marco Göttle die dritte Führung an diesem Abend. Das Match wurde ruppiger, die Ostallgäuer spürten mehr und mehr, dass man an einer dicken Überraschung schnupperte. Und auch der Eishockeygott tat sein Übriges dazu und meinte es gut mit dem abgeschlagenen Tabellenschlusslicht. Ein Doppelschlag der „Flößer“ in der 58. Minute führte zur stimmungsvollen Ekstase in der Freiluftarena und Lechbruck durfte nach 12 Spielen ohne einen einzigen Punkt endlich die ersten Zähler feiern und das auch noch vor heimischem Publikum.

Germering hat Wochenende mit Playoff-Charakter vor der Brust

Mitte letzter Woche wurde vom Bayerischen Eissport-Verband der angepasste Spielmodus für die Landesliga-Saison 2023/24 bekanntgeben. Die Wanderers spielen ab dem 12. Januar 2024 eine verlängerte Hauptrunde mit Hin- und Rückspiel gegen den SC Forst, EV Fürstenfeldbruck, ERSC Ottobrunn und SC Reichersbeuern. Auch die Teams aus Burgau, Lechbruck, Pfronten, Ravensburg und Sonthofen tragen eine entsprechende Einfachrunde aus. Die Punkte aller Partien fließen fortlaufend in die Gesamttabelle der Gruppe A mit ein. Somit ist die Hauptrunde gleichbedeutend als Platzierungsrunde zu sehen.

Am Freitag begrüßen die Münchner Vorstädter den Tabellenführer ESV Burgau im Polariom. Die „Eisbären“ sind aktuell das Maß aller Dinge und haben bis dato nur gegen Sonthofen und Germering verloren. Beim der 4:3 Niederlage nach Penaltyschiessen in Sonthofen haben die Mindelstädter am vergangenen Freitag ihre weiße Weste verloren. Auch hinsichtlich geschossener Tore ist Burgau Liga-Spitze. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass man in der Statistik mit 44 Gegentoren nur im Tabellenmittelfeld zu finden ist. Man kann es aber bis jetzt sehr gut verschmerzen. Das Hinspiel Ende Oktober endete knapp mit 3:4 für die Wanderers. Seit diesem Match marschiert der ESV unaufhaltsam von Sieg zu Sieg. Nur Pfronten hat es seither geschafft, dem Team von Erwin Halusa einen Punkt abzuluchsen. Ein besonderes Augenmerk muss Schwarz-Gelb auf die Stürmerachse um Patrik Kozlik, Sven Gäbelein, David Zachar, Davin Ballner und Petr Ceslik haben, die es allein auf über 100 Torbeteiligungen in dieser Saison schaffen. Darüber hinaus muss man selbst Tempo und Kreativität aufs Eis bringen, um den Oberliga erfahrenen Philipp Schnierstein im Burgauer Kasten zu überwinden. Er kassiert im Schnitt gerade einmal zwei Gegentore pro Partie.

Keine 48 Stunden später gastiert der SC Reichersbeuern in der Germeringer Eishalle. Der geschichtsträchtige Verein ist den Wanderers im Klassement dicht auf den Fersen und belegt derzeit punktgleich Platz 5. Man könnte besser dastehen, wäre man vor dem gegnerischen Gehäuse durchschlagskräftiger und effizienter. Tadellos verhält sich die „Urkraft“ jedoch in der Defensive, man hat in der diesjährigen Spielzeit die wenigstens Gegentreffer hinnehmen müssen. Das erste Aufeinandertreffen in der Hacker-Pschorr-Arena verlor Germering am Ende mit 3:2. Es sind meistens enge Spiele zwischen den beiden Klubs. Davon darf man auch am bevorstehenden Sonntag ausgehen. Die Tölzer bieten in der Regel temporeiches Eishockey, haben ein gutes Umschaltspiel, sind sehr kombinationssicher und abgezockt. Die Akteure stammen mehrheitlich aus dem eigenen Nachwuchs oder aus der Talentschmiede des mittlerweile Oberligisten und Nachbarn EC Bad Tölz. So auch die Führungsspieler und Topscorer Peter Fischer, Maximilian Hirschberger, Michael Hölzl und Paul Stauffert. Letztgenannter hat zu Nachwuchszeiten sogar in den deutschen Nationalmannschaften U16 bis U18 gespielt. Zwei Dinge wird der EVG beherzigen müssen. Man muss die neutrale Zone bestmöglich zustellen, gnadenlos effektiv vor dem Tor sein und wenige Strafzeiten nehmen. Das wird ein intensiver Fight.

 

 

 

 

 

 

 
 
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