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ESC kündigt alle Verträge
03.01.2024 - 13:48 - Vereine - ESC Dorfen - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / DORFENER-ERDINGER ANZEIGER - Quelle: Merkur.de
 

Silvesterkracher in Dorfen: Randy Neal ist nicht mehr Trainer beim ESC Dorfen. Beim Urgestein der Eishockey-Bayernliga, das seit der Einführung dieser eingleisigen Liga 2003 als einziger Club ohne Unterbrechung dabei ist, muss die Vereinsführung die finanzielle Notbremse ziehen.

Dorfen - „Am Samstagvormittag hat mir Manfred Detterbeck alles erklärt“, blickt Neal auf den Tag nach dem Peißenberg-Spiel zurück. „Die Verträge mit Spielern und Trainern können noch bis Ende Januar eingehalten werden und dann müssen neue Vereinbarungen geschaffen werden“, berichtet er. „Da habe ich gesagt, dann machen wir gleich einen Cut, ihr müsst mir nicht kündigen“ erzählt der 67-jährige Kanadier.

ESC-Kracher in Dorfen: „Es wird einen Umbruch geben“

Aber wie geht es weiter mit dem Bayernliga-Kader, speziell die Kontingentspieler Lynnden Pastachak und Michal Popelka? Die ESC-Verantwortlichen hüllen sich bis dato in Schweigen. Sie verweisen auf eine Pressemitteilung, die für Donnerstag angekündigt ist. Präsident Emil Rudolf bestätigt zumindest, dass mit den beiden Trainern „Auflösungsverträge gemacht wurden, und ja, es wird einen Umbruch geben“.

Co-Trainer Timo Borrmann hat mittlerweile seinerseits erklärt, ebenfalls nicht weitermachen zu wollen. In dieser Causa hofft Sebastian Gerbl, einer der Vizepräsidenten, aber, „dass dazu das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und er sich mit dem Timo noch mal zusammensetzen wird“. Gerbl zeigte sich von der Reaktion der Spieler „sehr positiv überrascht, denn es wurde Verständnis für die Situation gezeigt und auch dafür, dass man früh genug mit allen darüber spricht“.

„Großen Respekt“ für Neal: Spieler haben drei Optionen

Auch Neal sprach er für dessen Entgegenkommen „großen Respekt aus“. Gerbl, der nach eigenen Worten aufgrund dieser Situation mit seinen Präsidiumskollegen zuletzt täglich „locker fünf Stunden im Eisstadion war“, erzählt, „dass man den Spielern drei Optionen dargelegt habe, wie es weitergehen soll und kann“. Mehr dazu will er nicht preisgeben, ehe bis Donnerstag mit allen Beteiligten gesprochen worden ist.

Als Trainer einspringen werden ab sofort Tobias Brenninger, bisher Coach der 1b-Mannschaft, und Jan Smolko, seit Jahren verantwortlich für die U20. Weitergehen soll es nämlich. Nicht nur Eishockeychef Detterbeck ist überzeugt, „dass wir am Freitag mit mindestens drei Fünferblöcken nach Landsberg fahren werden“.

Brenninger ist optimistisch – halten die meisten Spieler dem Verein die Stange?

Brenninger bestätigte auf Nachfrage, „dass er zugesagt habe, zu helfen, soweit er könne, aber ich habe kommendes Wochenende auch noch zwei Spiele mit meiner 1b“. Auch er ist optimistisch, „dass die meisten Spieler dem ESC in dieser schwierigen Situation die Stange halten werden“.

Wie es dazu kam? „Da haben viele Faktoren mitgespielt“, sagt Gerbl, „aber in erster Linie waren es die fehlenden Zuschauereinnahmen“. Das beschäftigte auch Neal schon länger. „Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Spieltag mit traditionell bestem Zuschauerinteresse, bin ich mit Timo übers Eis gegangen, habe auf die Tribüne geblickt und feststellen müssen, dass fast die Hälfte der Zuschauer aus Dingolfing waren“. Gerbl dazu: „Und das nach sehr guten Heimspielen wie etwa dem Klassespiel gegen Ulm, da haben wir dann gegen Dingolfing gut 220 Zahlende plus die Dauerkartenbesitzer“. „Auch daran werden wir arbeiten müssen, dass wir wieder die Leute ins Stadion bekommen“, gab Gerbl zu. (fi)

 
 
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