Es war ein wunderschöner Eishockeyabend im Trostberger Eisstadion. Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt war man als Fan, wollte man nicht elendig zittern, dazu angehalten in die Hände zu klatschen und sein Team und somit auch den eigenen Körper, anzufeuern. Grund dazu gab es, auf beiden Seiten genug. Die Partie in der Eishockey Landesliga zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem TSV Trostberg gestaltete sich vorerst nämlich als sehr ausgeglichene Partie, die selbst nach zwei Durchgängen noch auf die eine oder andere Seite hätte kippen können. Doch letztlich waren es atemberaubende 3 Minuten und 54 Sekunden im letzten Drittel, die den Deckel endgültig auf das Spiel setzten.
Für die Gastgeber aus Trostberg, die, auch durch rund 200 mitgereiste Waldkraiburger Fans, auf ein volles Rainer-Roßmanith-Eisstadion blicken durften, begann die Partie gegen die Löwen nach Maß. Zwar verbuchte der EHC Waldkraiburg durch Leon Decker in der zweiten Spielminute die erste hochkarätigere Chance im Spiel, doch waren es die „Chiefs“, die den Spielstand nach rund drei Minuten im Spiel erhöhten. Ein Zuspiel von Nico Roßmanith, Sohn des Namensgebers für das Trostberger Stadion, verwandelte Jakub Poricky von rechts in das Waldkraiburger Tor in dem Christoph Lode nicht schnell genug war, um den Schuss noch abzufangen. In der Folge wirkte die Partie sehr zerfahren. Acht Strafminuten auf der Waldkraiburger und sechs Minuten auf der Trostberger Seite sorgten für einige Spielunterbrechungen. Dennoch sahen die Fans auch einige Waldkraiburger Möglichkeiten, welche vorerst jedoch nicht den Weg ins Tor fanden. In der vierten Minute sorgte ein Missverständnis zwischen Cejka und Vogl zum Tod einer Möglichkeit der Löwen, in der achten Minute landete ein satter Schlagschuss von Daniel Hora nur Zentimeter neben dem Pfosten am Außennetz. In der 16. Minute war es dann aber so weit. Nach einem Zuspiel von Dominik Soukup und Florian Maierhofer, verwandelte Josef Dana, bei angezeigter Strafe für Trostberg, einen Schuss aus dem Halbfeld hinter Johannes Käsmeier. Doch noch gaben sich die Gastgeber nicht auf und so erzielten sie, in der 18. Minute, in Überzahl die erneute Führung durch Michal Zak. Zwar konnte Leon Decker kurz vor dem Pausenpfiff noch mit einer großen Chance aufwarten, doch die Begegnung ging mit dieser 2:1 Führung in die Pause.
Bereits früh im zweiten Durchgang zeigten die Löwen in welche Richtung dieses Spiel ihrer Meinung nach gehen sollte. So waren nicht einmal zwei Minuten gespielt, als Philipp Lode einen satten Blueliner von Daniel Hora unhaltbar in das Tor der Chiefs abfälschte. Eine etwas längere Torszene präsentierte den Zuschauern in der 30. Minute Nico Vogl in Zusammenarbeit mit dem Schiedsrichtergespann. Zwar gingen die Arme der Löwen-Spieler zum Jubel nach oben, doch Johannes Käsmeier, Keeper der Gastgeber, war anderer Meinung. Doch im Zweifel für den Angreifer und so zeigte der Schiedsrichter nach einiger Beratungszeit in Richtung Tor und gab den Treffer von Nico Vogl. Lange sollte die Führung der Löwen jedoch nicht anhalten. Nach lediglich 36 Sekunden vermochte Petr Dvorak die Verwirrung im Torraum von Christoph Lode zu nutzen und schob den freiliegenden Puck zum 3:3 ins Tor. Wieder sollten nur Sekunden, genau genommen 50, vergehen, bis der nächste Treffer fiel. Im Nachfassen verwandelte Patrick Zimmermann einen Schuss von Leon Decker und sorgte für die erneute Führung der Löwen. Die Löwen hatten das Spiel nun mehr und mehr in der Hand und ließen den Gastgebern nur wenige Möglichkeiten auf das Löwen-Tor zu schießen. Kurz vor der zweiten Pause legen die Innstädter dann noch einen drauf. In Überzahl gewinnen die Löwen ihr Bully vor dem eigenen Tor. Diesen Puck erhält Leon Decker, der einen Sprint über das Feld hinlegt um den Puck zum Pausenstand von 3:5 einzunetzen.
Einen Hoffnungsschimmer kreierten sich die Trostberger zu Beginn des dritten Durchgangs. In der 44. Minute kommen sie durch einen Treffer von Petr Dvorak noch einmal an die Löwen ran. Doch die folgenden 3:54 Minuten sollten den Gastgebern und auch den Zuschauern zeigen, wie wenig Lust Waldkraiburg hatte dieses Spiel noch einmal aus der Hand zu geben. Den Anfang machte Philipp Lode, der, als die Uhr 4:52 zeigte den Puck aus nächster Nähe durch die Beine von Käsmeier zum 4:6 schob. Knapp zwei Minuten im Anschluss macht Leon Decker ebenfalls sein zweites Tor des Abends klar, indem er erneut, nach einem Trostberger Puckverlust, in eigener Unterzahl, einen Lauf über das komplette Feld hinlegte. Eine Minute später ergab sich dieselbe Situation. Puckverlust Trostberg, Josef Dana lief über das Feld und schloss ebenfalls eiskalt zum 4:8 ab. Keine Minute später ist es dann der Kapitän höchstselbst, der nicht nur den Schlusspunkt setzen, sondern auch sein zweites Tor markieren darf. Von rechts kommend verwandelte er per Rückhand links oben den Puck, während die Uhr 8:46 zeigte.
Die Löwen peilen nun, nachdem Haßfurt zweimal am vergangenen Wochenende verlor, ganz stark die Tabellenführung der Landesliga Gruppe B an. Derzeit liegt man bei drei Spielen Rückstand lediglich zwei Punkt zurück. Dies sollte eine schaffbare Aufgabe darstellen. aha
TSV Trostberg - EHC Waldkraiburg 4:9 (2:1/1:4/1:4) Tor: Sickinger Tobias (#32); [X] Lode Christoph (#40); Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Ludwig Tim (#23); Cejka Max (#81); Seifert Philipp (#96); Sturm: Lode Philipp (#7); Jakob Tobias (#8); Dillmann Anthony (#11); Huber Josef (#16); Decker Leon (#34); Maierhofer Florian (#61); Rosenkranz Bastian (#68); Herman Martin (#69); Dana Josef (#70); Soukup Dominik (#82); Vogl Nico (#88); Zimmermann Patrick (#98);
1:0 (4.) Poricky (Roßmanith, Zack); 1:1 (16.) Dana (Soukup, Maierhofer); 2:1 (18.) Zak (Roßmanith, Dvorak – PP1); 2:2 (22.) Lode P. (Hora, Decker – PP1); 2:3 (30.) Vogl (Seifert, Soukup); 3:3 (31.) Dvorak (Poricky); 3:4 (32.) Zimmermann (Decker, Hora); 3:5 (39.) Decker (Maierhofer, Hora – PP1); 4:5 (44.) Dvorak; 4:6 (45.) Lode P. (Seifert, Maierhofer); 4:7 (47.) Decker (Dillmann, Hora – SH1); 4:8 (48.) Dana (Soukup, Cejka); 4:9 (49.) Vogl (Soukup, Dana);
Zuschauer: 611, Strafen: EHC Waldkraiburg 12, Trostberg 22 |
