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"Potenzial für mehr als Platz 8, aber dafür ist jeder einzelne Spieler gefordert!"
Rudi Sternkopf zum Bayernliga-Saisonstart im Interview
15.10.2008 - 22:03 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Quelle: www.icedragons-erding.de
 

Nach vielen Jahren unter der Regie von Franz Steer ist nun Rudi Sternkopf (42) Banden-Chef bei den Erding Gladiators. Acht Wochen Vorbereitung sind vorbei, am Freitag startet die Bayernliga-Saison.

Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
Wir haben in der Vorbereitungsphase im Training und im Spiel hart gearbeitet, und seit dem Heimspiel gegen Waldkraiburg ist auch eine stetige Verbesserung erkennbar.

Wieso erst so spät?
Ganz einfach: Ich habe schon am Anfang gesagt, dass es nicht leicht sein wird, alte Verhaltensmuster, die nicht automatisch schlechte sein müssen, zu verändern. Ich habe halt eine andere Philosophie und ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

Wenn wir die einzelnen Mannschaftsteile betrachten, wie sieht es bei den Torhütern aus?
Sven Schubert hat zuletzt fehlerlos gehalten, Neuzugang Markus Voit fehlt noch die Eispraxis. Die Rangfolge wird sich noch heraus kristallisieren, aber ich bin zufrieden, dass ich Leute habe, auf die ich mich verlassen kann. Bei Viona Harrer muss man erst abwarten, wann sie wieder zurückkommt und wann sie ihren Leistungsstand wieder erreicht. Und was Manuel Neubauer betrifft, den brauche ich auf alle Fälle bei den Junioren. Die Lösung, dass ich ihn in der Hinterhand habe, sehe ich als sehr gut an. Ich will ihn nicht verheizen mit doppelten Trainingseinheiten unter der Woche und Dreifachbelastungen an den Wochenenden. Das habe ich ihm und seinem Vater auch in einem persönlichen Gespräch dargelegt. Für mich ist er für die Zukunft eine feste Größe im Seniorenbereich.

Die Abwehr war ja in den Testspielen nicht immer sattelfest.
Die Abwehr braucht noch mehr Stabilität und Sicherheit. Zwei Dinge müssen dabei verinnerlicht werden: Die Stürmer müssen defensiv denken und wir brauchen Top-Torwartleistungen über die gesamte Saison. Gut war, dass wir jetzt auf den kurzfristigen Verlust von Mario Calligaro reagieren konnten und Hendrik Thiel verpflichtet haben.

Im Sturm hätte die Torausbeute trotz des 13:0 zum Abschluss gegen Bad Aibling insgesamt besser sein können, oder?
Die Jungs haben ihre Spielweise schon stark in die Richtung geändert, wie ich sie haben will. Ein richtiger Torjäger fehlt uns noch, der würde uns unserem Ziel Platz acht näher bringen. Aber im Endeffekt ist es so: Ich habe viele Spieler, die 20 bis 25 Tore in der Saison schießen könnten, aber sie wissen es nicht. Ich glaube aber, dass sie da schon noch dahinter kommen.

Wie sehen ihre Wunsch-Sturmreihen aus?
Also zunächst Jirik, Schneidawind, Melchert, dann Peipe, Harrer, Breiteneicher, wobei diese Reihe ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat. Dann Giel, Dollhofer, den ich im Sturm effektiver sehe als in der Abwehr, und Schütz. Schließlich noch die Junioren-Reihe Lachner, Bellstedt, Dichtl.

Ich vermisse Felix Schneider.
Mit ihm kann ich aufgrund seines Berufes nicht planen. Wenn er da ist, dann spielt er.

Wie sehen sie die Bayernliga? Wer sind die Favoriten, wer die Prügelknaben?
Trotz schwacher Vorbereitung ist für mich Peißenberg der Top-Favorit. Auch Waldkraiburg und Memmingen werden vorne dabei sein, mein Geheimtipp ist Königsbrunn. Alle anderen Teams sind Konkurrenten von uns im Kampf um Platz acht.

Ist das nicht ein etwas bescheidenes Ziel?
Im Grunde genommen sehe ich bei uns das Potenzial für mehr als Platz acht, aber da ist jeder einzelne Spieler gefordert. Jeder muss Spaß haben an der Mühe, besser zu werden. Das findet allerdings außerhalb einer Komfortzone statt. Jeder muss das trainierien, was er nicht so gut kann, und auf das vertrauen, was er kann. Jeder muss hundertprozentig diszipliniert sein, seine Aufgabe erfüllen und fürs Team arbeiten, nicht für die Scorer-Liste. Wenn jeder dazu bereit ist, dann werden wir viel Freude haben und können dann auch öfter mal ein Bierchen zusammen trinken.

Das Gespräch führte Wolfgang Krzizok

 
 
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