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?Unsere Stärke ist der Zusammenhalt?
18.03.2006 - 12:54 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Paolo Del Grosso - Verfasser: MICHAEL MEMMEL - Quelle: Fränkischer Tag
 

Eishockey: Vor dem ersten Finalspiel um die bayerische Meisterschaft am Sonntag um 18.30 Uhr in Höchstadt bezieht der Teammanager des EHC Waldkraiburg, Wolfgang Klose, im Interview Stellung. Die Niederlagen in der Vorrunde lassen ihn kalt.

Höchstadt/Waldkraiburg Da waren es nur noch zwei: Im Kampf um die bayerische Krone im Eishockey stehen sich ab dem morgigen Sonntag der Höchstadter EC und der EHC Waldkraiburg gegenüber. Der vor der Saison als Titelkandidat Nr. 1 gehandelte TSV Erding wurde von den „Löwen“ im Halbfinale weggeputzt. Jetzt möchte das Team aus dem Kreis Mühldorf am Inn auch noch die Alligators ausschalten, wie Teammanager Wolfgang Klose im FT-Interview erklärt.

FT: Der EHC wurde schon von Beginn an als Anwärter auf die Meisterschaft gehandelt. Hat das die Saison besonders schwer für die Mannschaft gemacht?

Wolfang Klose: Wir standen schon etwas unter Erfolgszwang, nachdem wir die Mannschaft immer jedes Jahr weiter verstärkt haben. In der ersten Bayernliga-Saison vor zwei Jahren erreichten wir das Halbfinale, letztes Jahr schieden wir schon im Viertelfinale aus, diesmal war die Marschrichtung schon klar das Finale. Aber die Mannschaft hat diesen Druck sehr gut weggesteckt. Der Durchhänger ab Weihnachten war nur auf unsere vielen Verletzten - unser bester Verteidiger Nikolas Köttstorfer fällt ja immer noch aus – zurückzuführen.

Was hat Ihnen besonders gefallen, was hat Sie geärgert in den letzten Wochen und Monaten?

Positiv fand ich, dass die Liga total ausgeglichen ist. Da kann jeder jeden schlagen. Es waren 16 super Mannschaften in einer super Liga. Gewurmt hat mich, dass, als wir gegen Fürstenfeldbruck und Höchstadt verloren haben, gleich die Kritiker kamen und sagten: „Die Mannschaft hat schlecht gespielt, wird falsch gecoacht und trainiert zu hart.“ Wir hatten in dieser Phase einfach viele Verletzte. Und ich habe schon im November gesagt, dass wir Zweiter werden – also in der Vorrunde –, und das wurden wir ja auch.

Was zeichnet die Waldkraiburger Mannschaft aus?

Der Zusammenhalt. Da kämpft jeder für jeden, es wird gemeinsam gewonnen und verloren. Keiner sagt zum anderen: „Du hast aber heute schlecht gespielt.“ So war es eigentlich in den letzten drei Jahren schon. Und wir haben auch darauf geachtet, dass die Neuzugänge vor allem menschlich zu uns passen. Denn was hilft es, wenn du einen Star holst, und der macht dann das komplette Mannschaftsgefüge kaputt. Auch Dale Crombeen ist ein totaler Teamplayer, dem geht es nur ums Eishockey spielen und nicht ums Geld.

Der EHC hat in der Vorrunde zwei Mal gegen Höchstadt verloren. Warum sollte es im Finale besser laufen?

Im ersten Spiel in Höchstadt haben wir ein bisschen unglücklich verloren, zu Hause hatten wir einfach nicht unsere beste Phase. Ich bin zuversichtlich, weil wir in den letzten Wochen sehr kompakt gespielt haben, auch wenn der HEC vom Verlauf der Saison her sicher der Favorit ist. Realistisch betrachtet, glaube ich, dass der Sieger drei Spiele benötigen wird, doch nachdem die Höchstadter schon so siegessicher sind, sage ich jetzt einfach mal, wir gewinnen am Sonntag mit 4:2 und machen am Freitag in Waldkraiburg den Sack zu.

Müssen sich die Höchstadter am Sonntag zum Spielbeginn um 18.30 Uhr auf eine Waldkraiburger Fan-Invasion einstellen?

Ich denke 150 Leute bringen wir schon mit, denn zwei Fan-Busse sind bereits voll. Es ist halt ein bisschen weit, aber mehr Gästefans sind in dieser Saison sicher noch nicht nach Höchstadt gekommen. Im eigenen Stadion im zweiten Spiel rechne ich dann mit 1500 Zuschauern.

Der HEC hat im Dezember den Aufstiegsverzicht erklärt. Unter welchen Umständen würde Waldkraiburg nach oben gehen?

Wir haben sehr genau unsere Aufstiegsbedingungen erklärt. Wir werden nicht in einer eingleisigen Oberliga und nicht in einer Regionalliga mit weniger als acht Teams antreten. Für uns kommt nur eine zweigleisige Oberliga oder eine gescheite Regionalliga in Frage. Alles andere wäre Blödsinn, schließlich würden wir eine sehr gute Liga verlassen. So oder so werden wir die Mannschaft in der Verteidigung punktuell verstärken. Wie es derzeit aussieht, gehe ich davon aus, dass wir nächstes Jahr in der Bayernliga spielen werden.

 

 
 
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