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Es wird eine harte Saison
15.07.2009 - 21:41 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Jeden Winter schnürt er erneut seine Schlittschuhe, streift sich das Trikot mit der Nummer 69 über und läuft für den EHC Waldkraiburg auf.

Im vergangenen Jahr bestritt er bereits sein 500. Spiel für die Löwen, zur neuen Saison übernimmt er jetzt vom scheidenden Nikolas Köttstorfer erstmals das Kapitänsamt: Peter Richter aus Heldenstein. Mit 26 Jahren auf dem Papier noch ein junger, auf dem Eis beim EHC aber schon ein «alter Hase». Gemeinsam mit seinen Assistenten Tobias Hanöffner und Martin Führmann wird er in der kommenden Saison das Löwenrudel in der Bayernliga antreiben. Ein kurzes Interview über die Aussichten der Waldkraiburger, seinen Trainer, die Neuverpflichtungen und eine spezielle Rückkehr.n Sie sind für die kommende Saison von ihrem Coach Michael «Mitch» Pohl zum Kapitän auserkoren worden. Wie kam es dazu?

 

Der Trainer rief mich an, um sich mit mir auf einen Kaffee zu treffen. Dabei hat er dann gefragt, ob ich das Kapitänsamt für diese Saison übernehmen will. Und ich habe spontan zugesagt.
n Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben als Kapitän?


Das wird für mich eine komplett neue Erfahrung. Ich muss mich darin auch erst einmal zu Recht finden und mit den Aufgaben wachsen. Für mich ist es wichtig, dass wir als Team zusammenhalten und erfolgreich spielen. Dafür will ich alles tun, was nötig ist.


Die Löwen stecken bereits mitten in den Vorbereitungen für die Saison 2009/2010. Wie ist der Stand der Dinge?
Seit dem 1. Mai haben alle Spieler einen individuellen Trainingsplan für den Sommer. Somit gehen wir jetzt in die zehnte Woche des Programms und es sieht ganz gut aus.


Wie man hört, absolvieren Sie mit Ihren Mannschaftskollegen derzeit das anstrengendste Sommertraining seit Jahren. Woran liegt es, dass alle Spieler derart engagiert bei der Sache sind?


Ich denke, allen ist bewusst, dass eine Saison wie die im letzten Winter nicht mehr passieren darf. Die Liga ist mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau, deshalb ist es wichtig, schon im Sommer hart zu trainieren, um die Grundlagen für ein gutes Jahr zu legen.


Sie gehen mit dem Rosenheimer Ex-Profi Michael Pohl jetzt in die zweite Saison. Was ist der Trainer für ein Typ und wie bewerten Sie seine bisherige Arbeit?


Er wurde im letzten Jahr erst kurz vor Trainingsauftakt verpflichtet und dadurch mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. Dieses Jahr sieht das schon ganz anders aus. Er arbeitet bereits seit Monaten an den Planungen für die kommende Saison. Jedes Mal wenn ich ihn treffe, steht er unter Strom, weil er es kaum erwarten kann, dass es endlich wieder losgeht. Er ist ein Typ, der Eishockey lebt. Und genau so einen Mann brauchen wir hier.


Ihr Trainer hat prophezeit, die kommende Bayernliga-Saison werde die härteste sein, die es bisher gab. Mannschaften wie Selb, Höchstadt oder Miesbach haben ihre Kader stark aufgerüstet. Wie sehen Sie die Chancen der Löwen in dieser Spielzeit?


Es wird mit Sicherheit eine harte Saison, ausgeglichen wie nie zuvor. Ich denke es werden zwölf oder mehr Mannschaften um die ersten acht Play-off-Plätze kämpfen. Wir müssen einfach Wochenende für Wochenende gutes und konstantes Eishockey spielen. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei heraus kommt.


Mit Henrik Thiel und Roman Mucha wurden zwei neue Spieler in die Industriestadt geholt. Außerdem bleibt Markus Schütz dem EHC für eine weitere Saison erhalten und Philipp Spindler kehrt aus Pfaffenhofen zurück. Sind das die richtigen Verstärkungen auf den richtigen Positionen?


Absolut. Über Schützi müssen wir nicht reden; er ist eine wichtige Säule in unserem Spiel. Mit Henrik kommt ein junger und hungriger Verteidiger, der sicher in jedem Spiel und in jedem Training alles geben wird. Mit Roman haben wir einen sehr erfahrenen und abgeklärten Allrounder verpflichtet, der unserer Defensive auf jeden Fall mehr Stabilität verleihen wird. Und Philipp Spindler ist für mich eine Legende.


Wieso denn das?

 

Mal abgesehen von seiner spielerischen Klasse und seinem Willen, jedes Spiel gewinnen zu wollen, ist er auch neben dem Eis ein Typ, von dem jedes Team nur träumen kann. Es ist schwer zu erklären. Er ist einfach ein super Kerl; allein wenn er die Kabine betritt, steigt die Stimmung um ein vielfaches an. Ich bin froh, dass er zurück ist - und unser Wirt in der Stadiongaststätte sicher auch (lacht).


Gemessen an den Ansprüchen, verlief die letzte Saison für den EHC katastrophal. Zum ersten Mal überhaupt haben Sie die Play-offs verpasst und mussten als amtierender Meister sogar in die Abstiegsrunde. Was hat im Spiel der Löwen gefehlt und was muss in diesem Jahr besser werden?


Ich bin nicht der Typ, der nach Gründen in der Vergangenheit sucht. Da kann man sowieso nichts mehr ändern. Eine Saison wie die letzte muss man so gut und so schnell es geht abhaken und wieder nach vorne schauen.


Im Frühjahr 2008 wurde Ihrem Vorgänger im Kapitänsamt, Nikolas Köttstorfer, nach dem Finalsieg gegen Pfaffenhofen, der Meisterpokal übergeben. Ein Foto zeigt sie beide mit der begehrten Trophäe. Wer wird in diesem Jahr bayerischer Eishockey-Meister?


Da werde ich jetzt keine Prognose wagen. Wie ich bereits gesagt habe: In dieser Saison wird es eng werden, wie noch nie. Aber wenn Gott will, dann haben wir auf jeden Fall genügend Krafttraining gemacht, um den Pokal in die Luft stemmen zu können.

 
 
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