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Kräftige Unterstützung für die Defensive der Löwen
28.08.2010 - 13:19 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Thomas Färber - Verfasser: Michael Gößl
 

Etwa 200 Fans des EHC Waldkraiburg waren gekommen, um am vergangenen Freitag dem Sommerfest der „Löwen" mit der Vorstellung aller Mannschaften beizuwohnen. Das Wetter spielte mit und die Anhänger der Industriestädter wurden gewaltig überrascht. Denn der EHC  hat nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit einer spektakulären Spielerverpflichtung auf sich aufmerksam gemacht. Im Zuge des Sommerfests präsentierten die Verantwortlichen des Landesligisten einen neuen Verteidiger, der gleichzeitig auch ein alter Bekannter war, da er in der vergangenen Bayernliga-Saison bereits für die letzten Spiele aufgelaufen war: der 24-Jährige Slowene Jan Loboda. Dass das Kraftpaket noch einmal im Waldkraiburger Dress zu sehen sein würde, hatte eigentlich niemand mehr für möglich gehalten.

 

„Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wer sich sportlich die Landesliga antun möchte, der Slowene Jan Loboda gehört sicher nicht dazu" war sich EHC-Präsident Horst Pitter im vergangenen März nach dem Abstieg aus der Bayernliga noch sicher; doch manchmal kommt es eben anders als man denkt- wie viel Wahrheit in dieser Wendung steckt, beweist die Verpflichtung Lobodas wieder einmal eindrucksvoll.

 

Im letzten Dezember hatte sich der EHC von seinem damaligen Kontingentspieler Roman Mucha getrennt und dafür Loboda von den Rungsted „Cobras" aus der ersten Liga in Dänemark in die Industriestadt geholt. Schon gleich in seinem ersten Spiel gegen den späteren bayerischen Meister Miesbach sorgte der in Ljubljana geborene Offensivverteidiger für große Aufregung: nachdem er 26 Spielminuten lang gezeigt hatte, über welche hervorragenden technischen Fähigkeiten er verfügt, das Spiel des EHC aus der Defensive heraus aufbaute und antrieb, geriet er mit dem Miesbacher Stürmer Albanese aneinander. Es folgte eine ziemlich intensive Keilerei, Loboda musste mit einer Matchstrafe versehen vom Eis und wurde für vier Spiele gesperrt. Ein ziemlicher Tiefschlag für die „Löwen", die in dieser wichtigen Phase der Saison natürlich nur ungern auf ihren starken Verteidiger, der gleichzeitig auch immer Akzente nach vorne setzen kann, verzichten wollten. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Waldkraiburg verpasste die „Playoffs", konnte in der Gruppenphase der Abstiegsrunde den Klassenerhalt nicht vorzeitig sichern und stieg schließ erstmals in seiner Vereinsgeschichte sportlich ab. Diese Kette unglücklicher Umstände aber nur am Fehlen Lobodas fest zu machen, wäre falsch. In der letzten Saison lief beim EHC so manches in die falsche Richtung. Jetzt soll in der Landesliga aber wieder neu gestartet werden. Mit Loboda.

 

Der Abstieg nagte nämlich auch an der Waldkraiburger Nummer 90 Loboda, der in seinen 12 Spielen für den EHC insgesamt sechs Tore und neun Vorlagen auf seinem Konto verbuchen konnte. Der Kontakt zum Slowenen brach auch nach dem Gang in die Landesliga  nie richtig ab, schließlich hatte er zahlreiche neue Freunde in Bayern gefunden. Als sich dann ein für ihn  sicher geglaubtes Engagement in der ersten englischen Eishockeyliga im August zerschlug, meldete sich Loboda wieder einmal beim EHC-Präsidiumsmitglied Alexander Haschek und machte ihm einen besonderen Vorschlag: er wolle die Sprache besser lernen, dafür in Deutschland einen Sprachkurs machen und gleichzeitig auch dem Team helfen, erklärte der 1,86 Meter große Defensivmann. Die Verantwortlichen des EHC waren natürlich begeistert, nahmen sein Angebot an und damit war Jan zurück. Jetzt wird er sich in den nächsten Monaten mehrfach für den EHC engagieren: zum einen wird er einen Sprachkurs besuchen, zum anderen wird er Chefcoach Mitch Pohl in der Ausbildung des Waldkraiburger Eishockey-Nachwuchses unterstützen. Auf und neben dem Eis will er ein „Leader" sein- aber nicht der „Aggressiv-Leader" mit  vielen Strafzeiten. Er möchte mit dem EHC erfolgreich sein, die Fans begeistern, in jedem Spiel auf dem Eis stehen und erfolgreich sein.      

 
 
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