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Deggendorfer Eishockey-Idol zeichnet auch für Nachwuchsarbeit verantwortlich ? Jens Braun weiter im
Toni Brenner wird hauptamtlicher EVP-Trainer
22.07.2006 - 16:35 - Vereine - EV Pegnitz - veröffentlicht von Sebastian Dick - Verfasser: ISI REINL - Quelle: NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN PEGNITZ
 
PEGNITZ ? Gestern Abend ist beim EV Pegnitz eine wichtige Perso­nalentscheidung gefallen: Das Deggendorfer Eishockey-Idol Toni Brenner wird neuer Trainer des Eishockey-Bayernligisten. Der Deutsch-Kanadier, der als hauptamtliche Kraft künftig auch für den Nachwuchs verantwort­lich zeichnet, wollte ursprünglich per­sönlich zur Hauptversammlung kom­men, musste aber kurzfristig absagen. Eigentlich war EVP-Abteilungsleiter Mark Gerstner sicher, die Trainer­frage mit Stefan Ponitz auf absehbare Zeit vereinsintern gelöst zu haben. Doch dann entschied sich der Top­ Scorer, der auf ärztlichen Rat seine Laufbahn als Spieler beendet hatte, doch wieder selbst mit aufzulaufen. In der vergangenen Saison fungierte er als Spielertrainer, wobei schnell klar wurde, dass das auf Dauer keine opti­male Lösung ist. Als er vor wenigen Wochen als Trainer zurückgetreten ist, brachte er Gerstner in Zugzwang. Mit der Verpflichtung des 47-jährigen Deutsch-Kanadiers Toni Brenner ist dem EVP ein Überraschungscoup gelungen. Sowohl als Spieler, der unter anderem in Düsseldorf, Krefeld, Kassel, Bayreuth, Bad Tölz, Straubing und Deggendorf tätig war, als auch an der Bande ist er mit allen Wassern gewaschen. In Deggendorf begann er dabei als Co-Trainer der einstigen Oberliga-Mannschaft. Nach dem Ab­stieg übernahm er das DSC-Team in Eigenverantwortung und führte es in die Bayernliga. Dort erreichte der Auf­steiger in der vergangenen Saison im Gegensatz zu Pegnitz auf Anhieb die Play-off-Runde. In der Endabrech­nung stand der achte Platz. Warum er wenige Wochen später von der DSC-Chefin Ursula Stern die Kündigung erhalten hat, ist bis heute für viele DSC-Fans unerklärlich. Auch Brenner verstand zunächst die Welt nicht mehr und nahm in der Passauer Neuen Presse kein Blatt vor den Mund. Er kritisierte, dass er die Entlas­sung am Rande eines Spiels der Kleinstschülermannschaft mündlich mitgeteilt bekommen habe, mit der Begründung, dass die Mannschaft ?neuen Wind? brauche. Die PNP weiter: ?Natürlich war Toni Brenner zuerst mal baff, schließ­lich war er davon ausgegangen, weiter als Chef-Trainer an der Bande zu ste­hen, sich noch intensiver hineinzu­knien und dabei die Betreuung der Juniorenmannschaft aufzugeben. Ge­rade im Nachwuchsbereich hatte sich der zweifache Vater in den vergange­nen Jahren ?den Arsch aufgerissen? und teilweise drei Nachwuchsmann­schaften betreut, da besonders nach dem Zwangsabstieg nur wenige Nach­wuchstrainer bereit waren, den Neuan­fang zu unterstützen.? Brenner selbst sah für seine Kündi­gung keinen Grund: ?Die Begründung kann ich nicht nachvollziehen. Auch die Aussagen, dass Teile des Teams nicht mehr unter dem Trainer Toni Brenner spielen wollten, sind auf gut bayerisch gesagt ,Mist?, da selbst die Spieler, sogar der Mannschaftsrat, von diesem abrupten Trainerwechsel überrascht waren.? Obwohl seit Mitte März ?Funk­stille? herrschte, wäre Brenner nach eigenem Bekunden bereit gewesen, im Nachwuchsbereich Verantwortung zu übernehmen, aber um einen Job bet­teln wollte er beim DSC doch nicht, auch wenn er auf 30 Jahre schöner Erinnerungen zurückblickt. Wie in Deggendorf, wo er seit 1998 auch als Nachwuchscoach verantwortlich zeichnete, wird mit Brenner in Pegnitz erstmals seit langer Zeit wieder ein hauptamtlicher Trainer für alle Mann­schaften zur Verfügung stehen. Gerstner will das als Zeichen verstanden wissen, dass der EVP neben der ersten Mannschaft auch weiterhin großen Wert auf eine qualifizierte Nach­wuchsarbeit legt. 20-köpfiger Kader Natürlich interessierte die Mitglie­der gestern Abend auch der aktuell zur Verfügung stehende Kader für die dritte Bayernliga-Saison. An altbe­kannten Kräften stehen zur Verfü­gung: Im Tor Jens Braun und Oli Schmidt, in der Verteidigung Peter Jasny, Sascha Fitzek und Tobias Rembs sowie im Sturm Markus Schwindl, Thorsten Steffens, Phillipp Sintenis, Stephan Schmidt, Christof Hagen, Lukas Knorre, Denny Almagro und Stefan Ponitz. Dazu kommen als Neuzugänge wie bereits gemeldet die Verteidiger Flo­rian Hacker (Hassfurt), Christopher Maier (Schongau) und Sebastian Mayer (Bayreuth) sowie im Sturm Mat­thias Brahmer (Schongau) und der 32-jährige Tscheche Petr Poleshny aus Sokolov. Unklar ist aus studientechnischen Gründen noch die Zukunft von Phillipp Häussinger, Ralf Skarupa, Freddi Witte, sowie aus beruflichen Gründen die von Frank Schüssel. Gerstner zusammenfassend: ?Das ergibt derzeit einen Kader von zwölf Stürmern, sechs Verteidigern und zwei Torhütern, wobei einige Stürmer durchaus auch verteidigen können.? Zurückblickend auf die vergangene Saison ärgerte sich der sportliche Lei­ter zwar über einige unnötige Punkt­verluste, die letztendlich das Errei­chen der Play-off-Runde verhindert hätten, unter dem Strich sei aber der neunte Platz im deutlich stärkeren Teilnehmerfeld durchaus beachtens­wert gewesen. -isi-
 
 
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