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Torfestival im Tigerkäfig
13.09.2010 - 20:20 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
EHC Bayreuth - VER Selb 9:7 (3-4;2-2;4-1)

1 026 Zuschauer Strafen: BT: 10 Min S: 44 Min Powerplay: BT 3/9 S 2/3

Bayreuth: Bädermann, Sievers (ab 28) - Meixner (2), C.Maier (2), Wagner, Rothemund, Potac, Mayer (2) - Müller (2), Seibel (2), Geigenmüller, Mikesz. Brahmer, Bartosch, Schmidt, Stoyan, Zeilmann

Selb: Kümpel, Dirksen - Ryzuk, Setzer (2), Jeschke (2), Schadewaldt, Bauer - Kaspar (2), Schiener (2), Schwarzmeier, Heilman, Jaworin, Lamich, Waßmiller (4), Michalek, Hendrikson (16), Sekera (16)

Tore: 1-0 (1) Müller (Stoyan, Schmidt); 1-1 (3) 5-4 Hendrikson (Jeschke, Schadewaldt); 1-2 (5) Hendrikson (Lamich, Sekera); 1-3 (9) Sekera (Heilman); 1-4 (11) 5-4 Sekera (Hendrikson, Jeschke); 2-4 (12) Müller (Rothemund, Meixner); 3-4 (16) Geigenmüller (Penalty); 3-5 (26) Sekera (Waßmiller); 3-6 (27) Heilman (Kaspar, Waßmiller); 4-6 (32) 5-4 Zeilmann (Potac, Meixner); 5-6 (39) Stoyan (Schmidt, Müller); 5-7 (47) Lamich (Sekera); 6-7 (49) Mikesz (Potac, Geigenmüller); 7-7 (52) 5-4 Potac (Bartosch); 8-7 (59) Stoyan (Schmidt, Mikesz); 9-7 (60) 5-6 Müller (Stoyan)

In diesem zweiten Testspiel des EHC Bayreuth empfing man den frisch in die Oberliga aufgestiegenen Nachbarrivalen zum freundschaftlichen Derby und bot den gut 1 300 Augenzeugen torreiche Unterhaltung. Schon nach wenigen Sekunden bestrafte der agile Müller einen kapitalen Abwehrfehler der Gäste mit der Führung. Davon aufgeschreckt gehörten die nächsten Minuten dem VER die dabei relativ locker bis auf 1-4 davon zog. Die gesamte Abwehr inklusive Torwart Bädermann machte dabei nicht den sichersten Eindruck und ermöglichte den Gästen ihre Tore zu leicht. Trainer Tchoudinov nahm dann auch eine Auszeit, um seine Mannen neu zu sortieren. Dass es auch anders geht, zeigten die Wagnerstädter danach und wiederum Müller behielt bei einem schön ausgespielten Angriff die Übersicht und vollstreckte sicher. Als ein Wölfeverteidiger bei einem Alleingang nur noch die Notbremse ziehen konnte, verwandelte Geigenmüller den fälligen Penalty mit einer feinen Bewegung gekonnt und brachte sein Team damit endgültig wieder zurück ins Spiel.
Im Mittelabschnitt fühlten sich die Fans aus beiden Lagern aber zuerst wieder in die Anfangsminuten zurück versetzt. Wieder gestattete man dem VER durch fast körperloses Spiel zu viele Freiräume, die die Blauen durch zwei weitere Treffer auch dankend annahmen. Als dann Coach Tchoudinov den an diesem Tag indisponierten Bädermann erlöste und durch Sievers ersetze, ging ein spürbarer Ruck durch die Tigers. Auf Seiten der Hausherren kann man ab da getrost von einem neuen Spiel sprechen, was mit dem Anschlusstreffer durch Zeilmann im Nachschuss in Überzahl auch dokumentiert wurde. Dem starken Stoyan war es dann zu verdanken dass man sogar noch bis auf 5-6 vor der zweiten Pause herankam. Sein technisches „Schmankerl" bei der Scheibenführung im Abschluss war absolut sehenswert. Bei einigen Szenen auf der anderen Seite zeigte sich Sievers als starker Rückhalt, weil die Abwehrreihen noch immer „keinen rechten Zugriff fanden", wie es im neuen Sportdeutsch so schön heißt.

Den ersten Stich im Schlussdrittel setzten aber wieder die Gäste durch Lamich. Damit hatten sie ihr Pulver aber endgültig verschossen und der EHC schlug nun richtig zurück. Mikesz sorgte für den Anschluss und Potac Powerplayhammer von der blauen Linie für den verdienten Ausgleich. Danach wogte das Spiel hin und her und Sievers bekam auch einige Prüfungen, die er alle wieder mit Bravour meisterte. Als dann Stoyan bei einem 3 gegen 1 Konter tatsächlich die Führung gelang, bog man endgültig auf die Siegerstrasse ein. Den Schlusspunkt unter diesem Tag des offenen Tores setzte dann Müller mit einem empty-net-goal zum 9-7 Endstand.

Ein kurioses Spiel mit hohem Unterhaltungswert für die Zuschauer, aber sicher nicht nach dem Geschmack der Trainer fand einen nicht unverdienten Sieger und wird beiden Teams wichtige Aufschlüsse für die kommende Saison bieten. So gesehen könnte man sagen ein ideales Testspiel als Einstimmung für die Fans und mit wichtigen Hinweisen für die Trainingsarbeit der nächsten Wochen.

 
 
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