Mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es für den EHC Waldkraiburg in die erste Drittelpause. Dabei waren drei Dinge ziemlich bedauernswert: zum einen, weil der erste Gegentreffer sehr unglücklich fiel und EHC-Keeper Fabian Birk nicht wirklich gut aussehen ließ, als das Spielgerät unter seinen Schonern durchglitt. Zum anderen, weil auch der EHC in den ersten 20 Minuten zu guten Gelegenheiten kam, Dorfens Schlussmann Klaus Däffinger konnte alle aber vereiteln. Und drittens, weil der Treffer zu zwei Dritteln aus der Produktion ehemaliger Waldkraiburger Spieler resultierte: nach dem Pass von Eik Behrendt gab Martin Führmann ab zu Andreas Attenberger und letzterer netzte ein. Attenberger war vor zwei Jahren nach Dorfen gegangen, Führmann kehrte Waldkraiburg in diesem Sommer den Rücken.
Das zweite Drittel hatte noch kaum begonnen, da war Keeper Birk erneut geschlagen: erneut war es Andreas Attenberger, der die Scheibe diesmal zum 2:0 für die Gäste einnetzte (20:29). Dann drehte der Bayernligist aus Dorfen auf, Waldkraiburg stand zunehmend unter Druck und konnte sich von diesem auch nicht befreien. Vielleicht auch, weil der Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:0 und 4:0, die Mannschaft und den Keeper eben noch recht gut kannte: zweimal war es nämlich der Ex-„Löwe" Martin Führmann, der den mitgereisten Dorfener Anhang jubeln ließ. (30:15, 36:14). So kurz wie der ESC Dorfen nach Wieder-Anpfiff treffen konnte, schaffte es dann aber auch der EHC Waldkraiburg vor dem zweiten Pausenpfiff zum ersten Torerfolg an diesem Abend zu kommen: nach einer Vorlage von Jürgen Lederer zog Verteidiger Alexander Schrödinger von der blauen Linie ab und traf zum 1:4-Anschluss (39:35).

Das Schlussdrittel gestaltete sich dann recht offen, der EHC mühte sich, wieder heranzukommen, unter anderem scheiterte Harald Nuss aber an Keeper Däffinger, der für den verletzten Nico Bunck- ein weiterer früherer Waldkraiburger, der im Sommer nach Dorfen ging- auflief. Das Plus des ESC Dorfen war aber die Erfahrung und die daraus resultierende Routine, denn mitten hinein, in den offensiven Ansturm des EHC Waldkraiburg, trafen sie durch Stefan Weberstetter zum 5:1 (46:47) und Patrick Beham zum 6:1 (53:53). Auch bei diesen Gegentoren musste Keeper Birk jedoch einen Teil der Schuld auch auf sich nehmen. Waldkraiburgs Offensivbemühungen fielen noch zu unstrukturiert aus, nach vorne ging einfach zu wenig, während Dorfens Defensive wenige Wochen vor Saisonbeginn recht abgeklärt wirkte. Ein Tor durften sie dann aber doch noch beisteuern, die Hausherren aus der Industriestadt: Jan Loboda zog von der rechten Seite an der blauen Linie ab und Jürgen Lederer stocherte den Abpraller in seiner typischen Art über die Linie (58:58).

Alles in allem kann Waldkraiburg mit dem 2:6 zur Saisoneröffnungsfeier gegen den ESC Dorfen aber zufrieden sein. Denn man hatte seine Chancen, erneut konnte man gegen eine recht gute Mannschaft testen und den jungen Spielern die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. An der Effektivität in der Offensive müssen EHC-Coach Mitch Pohl und seine Stürmer jedoch noch feilen, da lässt sich bei weitem noch mehr herausholen. Bis zum Ligastart am 16.Oktober ist aber noch etwas Zeit und wenn man die Fortschritte dieses nahezu komplett neu gestalteten Teams seit Beginn der Vorbereitung in den letzten drei Wochen ansieht, kann man getrost sein, dass sie das auch noch hinbekommen werden.

EHC Waldkraiburg : ESC Dorfen 2:6 (0:1/1:3/1:2). Tore: 0:1 17:48 Attenberger A. (Führmann M., Behrendt E.), 0:2 20:29 Attenberger A. (Mittermeier Th., Führmann M.), 0:3 30:15 Führmann M. (Mittermeier Th., Attenberger A.), 0:4 36:14 Führmann M. (Attenberger A., Mittermeier Th.), 1:4 39:35 Schrödinger A. (Lederer J.), 1:5 46:47 Weberstetter St. (Stoiber M.), 1:6 53:53 Beham P. (Zollo D., Stoiber M.), 2:6 58:58 Lederer J. (Loboda J., Bahner D.). Strafen: EHC Waldkraiburg: 8 Strafminuten, ESC Dorfen: 8 Strafminuten.