Waldkraiburg fand eigentlich gut hinein in die Partie, setze die „Black Bears" frühzeitig unter Druck und kam zu mehreren guten Chancen. Wie aber auch schon in den letzten Spielen der Vorbereitung, sprang dabei nichts Zählbares heraus. Entweder hatte Freisings Keeper Pfafferott etwas dagegen, dem EHC fehlte im Abschluss die letzte Konsequenz oder die nötige technische Finesse. Ein „Vollstrecker" im Angriff stünde dem Kader in jedem Falle noch gut zu Gesichte. So war es Freising, die durch Felix Kammermeier in Führung gingen (13:54). Doch muss man gestehen, dass dieser Treffer ziemlich überraschend kam, für die bislang in der Offensive nicht groß in Erscheinung getretenen Freisinger. Der EHC schaffte aber noch den Ausgleich: Harald Nuss brachte die Scheibe nach einer Druckphase der Hausherren über die Linie (18:29).

Das zweite Drittel war der ansehnlichste, nicht nur weil torreichste Teil, dieser Partie: im Spiel gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und auch die Zweikämpfe wurde konsequent zu Ende gefahren. Besonders vom körperlichen Einsatz her erhielt der EHC könnte man sagen eine kleine Lehrstunde vom Landesligist Freising, denn spätestens jetzt wissen die „Löwen", wie es in der neuen Liga zugeht. Um jede Scheibe wird gekämpft, und das bis zum Schluss und Freising war erneut erfolgreich: Oleg Matveenko nutzte die Unordnung in der „Löwen"-Defensive aus und erhöhte auf 2:1 für die Gäste (22:15). Lange währte die erneute Führung aber nicht, denn Harald Nuss verwandelte einen recht glücklich zugesprochenen Penalty ganz abgeklärt zum 2:2 (24:29). Kurz darauf fehlte aber erneut die Abstimmung in der Abwehr der Gastgeber und Freising war wieder in Front: Alexej Piskunov traf zum 3:2 für den SEF (30:55). Jetzt fühlte sich aber einer herausgefordert, der vor dem Gegner-Tor besonders gerne in den engen Phasen auftaucht: Waldkraiburgs Slowene Jan Loboda. Mit dem Tor des Abends, bei dessen Vorlauf er vier Gegenspieler stehen ließ und zu guter letzt auch Torwart Pfafferott überwand, glich er für den EHC erneut aus (31:27). Kurz vor der Pause bekamen die 177 Zuschauer erneut Grund zum jubeln, denn wieder war es Loboda, der zunächst zwei Freisinger links liegen ließ, im Fallen dann zu Daniel Hämmerle passte, der zur ersten Führung dieser Saison einschob (38:26).

Im letzten Drittel warf der EHC weiter alles nach vorne und wurde belohnt: erneut Jan Loboda (42:37) und zum Schluss Fritz Geuder (49:47), der aus Schweinfurt nach Waldkraiburg gekommen war, sorgten für das zwischenzeitliche 5:3 und 6:3. Der SE Freising kam mit Dimitri Kurnosow zwar dann noch auf 4:6 (50:17) aus Sicht der Gäste heran, dabei handelte es sich aber um nicht mehr, als die berühmte „Ergebniskosmetik". Im Endeffekt geht der Sieg für den EHC in Ordnung, erwähnenswert sei an dieser Stelle die Moral in der jungen Waldkraiburger Mannschaft die sich auch vom dreimaligem Rückstand nicht aus der Bahn werfen ließ- nach vorne muss aber weiter mehr kommen. In nicht vielen Spielen wird der EHC als Sieger vom Eis gehen können, wenn man sich in der Offensive zu viele leichte Fehler erlaubt und zu viele Chancen benötigt. Gerade in der Landesliga, denn hier wird genauso gekämpft wie in den vergangenen 10 Jahren in der Bayernliga, wenn nicht sogar mehr. Das dürften spätestens jetzt auch die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg wissen.

EHC Waldkraiburg : SE Freising 6:4 (1:1/3:2/2:1). Tore: 0:1 13:54 Kammermeier F. (Völker M.), 1:1 18:29 Nuss H. (Lederer J., Bahner D.), 1:2 22:15 Matveenko Oleg (Kammermeier F., Kurnosow D.), 2:2 24:29 Nuss H. (Penalty), 2:3 30:55 Piskunov A. (Piskunov S., Schwellenbach N.), 3:3 31:27 Loboda J. (Hämmerle D., Geuder F.), 4:3 38:26 Hämmerle D. (Loboda J., Nuss H..), 5:3 42:37 Loboda J. (Geuder F., Hämmerle D.), 6:3 49:47 Geuder F. (Schrödinger A., Loboda J.). Strafzeiten: EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten, SE Freising 18 Strafminuten.