Moosburg hat sich im Sommer gehörig verstärkt, der Aufstieg in die Bayernliga scheint ganz klar das Ziel der Niederbayern zu sein: zwei Spieler kamen von Bayernligist Dorfen, einer aus Erding, ein weiterer vom ERC Sonthofen. Mit Alexander Popp von Oberligist Passau und Michael Schwarzkugler vom Zweitligisten Bremerhaven stehen zudem zwei weitere hochkarätige Stürmer in Reihen der Moosburger. Ein Kader, der in der Bayernliga wohl auch gut mithalten könnte, wie auch die Testresultate zeigten: am Freitag siegte Moosburg mit 5:3 gegen Dorfen, gegen den amtierenden Bayerischen Meister Miesbach spielte der EVM 3:3-Unentschieden. Auch gegen den EHC Waldkraiburg war Moosburg früh erfolgreich: schon nach 28 Sekunden schlug es ein im Tor von Keeper Fabian Birk. Stefan Geigenscheder traf zur frühen Führung (0:28). Zwar folgte dann eine 10-minütige Druckphase des EHC Waldkraiburg, der erneut auf Kapitän Peter Richter verzichten musste, Tore sprangen trotz mehrerer guter Gelegenheiten wieder einmal aber nicht heraus. Die fehlende Durchschlagskraft, die Inkonsequenz beim Abschluss, die zu hohe Verspieltheit muss das Team von Coach Mitch Pohl dringendst ablegen. Ganz anders die Gäste aus Moosburg: Trainer Markus Eberl nahm nach gut 11 Minuten seine Auszeit und fand offenbar die genau richtigen Worte, denn 26 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Moosburgs Sascha Haschberger auf 2:0 (11:56). Gerade jetzt fand Waldkraiburg jedoch die richtige Antwort und Jürgen Lederer schaffte noch den 1:2-Anschlusstreffer (12:36).

Im zweiten Drittel kam der EHC dann aber gewaltig unter die Räder. Nach 30 Minuten wechselte Coach Pohl beim Stande von 1:2 den Torhüter: wie vor dem Spiel vereinbart, kam Robert Lode für Fabian Birk. Eine fatale Entscheidung, wie sich herausstellen sollte, denn Moosburg traf in den folgenden acht Minuten vier Mal und erhöhte damit auf 1:6. Einen Vorwurf kann man Lode dabei aber weniger machen, eher seinem Trainer. Denn Lode kam in einer engen Phase kalt von der Bank, bevor er richtig im Spiel war, musste er schon vier Mal hinter sich greifen. Diesen Wechsel hätte sich der Coach der Gastgeber in dieser Phase wahrlich sparen können. Auch wenn es sich „nur" um ein Testspiel handelt, in der auch jemand wie der zweite Keeper Eiszeit bekommen soll- die besonders im letzten Jahr so gescholtenen Fans, die auch in dieser Saison, trotz des Abstiegs den „Löwen" die Treue halten, wollen keine derartigen Aktion mit den folgenden Gegentoren sehen. Gerade mit Hinblick auf die in wenigen Tagen startende Saison, zu der auch wieder Zuschauer kommen sollen.

Im letzten Durchgang sank das spielerische Niveau beider Teams deutlich. Spielzüge, Torchancen, Einsatz und Willen- alles Mangelware. Der EHC hatte zwar ein leichtes spielerisches Übergewicht, was sich dann auch im Tor von Fritz Geuder zum 2:6-Endstand (58:45) ausdrückte, im Großen und Ganzen waren sich aber alle einig: die letzte Testpartie des EHC Waldkraiburg gegen den EV Moosburg war das bislang schlechteste Spiel der „Löwen". Dass sie es besser können haben sie in den letzten Wochen bewiesen; zum Saisonbeginn, wenn nur noch Ergebnisse zählen- am nächsten Freitag (19:30 Uhr) und Sonntag (17:15 Uhr) mit den Spielen im Achtelfinale des Bayernkruges, dem Pokalwettbewerb der Bezirks-, Landes- und Bayernligisten, gegen den Münchner EK- müssen die „Löwen" wieder mehr zeigen. Mit einer Leistung wie im Spiel gegen Moosburg, wird der Bayernligaabsteiger EHC Waldkraiburg nämlich auch in der Landesliga nicht weit kommen.

EHC Waldkraiburg : EV Moosburg 2:6 (1:2/0:4/1:0). Tore: 0:1 0:28 Geigenscheder St. (Eberl A., Popp A.), 0:2 11:56 Haschberger S. (Hermann A., Bruckmaier T.), 1:2 12:36 Lederer J. (Hämmerle D., Schrödinger A.), 1:3 30:40 Schwarzkugler A., 1:4 31:52 Gilg T. (Eberl A., Popp A.), 1:5 35:13 Hanöffner T. (Schwarzkugler M., Haschberger S.), 1:6 38:26 Schwarzkugler A. (Gilg T.), 2:6 58:45 Geuder F. (Hämmerle D., Laschütza Th.). Strafen: EHC Waldkraiburg 14 Strafminuten, EV Moosburg 20 Strafminuten.