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Löwen besiegen München mit 8:1
09.10.2010 - 11:58 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Der EHC Waldkraiburg steht mit einem Bein im Viertelfinale des Bayernkruges. Im Achtelfinalhinspiel des Pokalwettbewerbs der Bezirks-, Landes- und Bayernligisten siegte die Mannschaft von Trainer Mitch Pohl mit 8:1 gegen die Luchse vom MEK München.

Im Sport gibt es häufig auf dem Papier klare Ergebnisse, diese Ergebnisse spiegeln den Spielverlauf aber nicht wirklich wahrheitsgetreu wider. So in etwa dürfte man das erste Drittel zwischen dem Landesligisten Waldkraiburg und dem Bezirksligisten München umschreiben. Denn nach den ersten 20 von 60 Spielminuten hieß es lediglich 1:1. Die „Löwen" hätten zu diesem Zeitpunkt jedoch eigentlich bedeutend höher führen müssen: Waldkraiburg agierte mit drei Sturm- und zwei Verteidigungsreihen, der der Rest der Mannschaft musste auf der Bank schmoren. Trainer Mitch Pohl hatte seinen Worten während der Woche, als er angekündigt hatte mit einem „dezimierterem Kader" spielen zu wollen, also Taten folgen lassen. Der EHC war komplett überlegen, München kam lediglich vier Mal ins Drittel der Gastgeber. Doch alle spielerische, läuferische und zum Teil auch technische Überlegenheit hilft eben nichts, wenn das technische Manko das Verhalten vor dem Tor ist: Jan Loboda traf den Pfosten (4.Spielminute) oder scheiterte am Torhüter, ebenso biss Mathias Maier nur auf Stahl (5.). Nach knapp 14 Minuten klappte es dann aber endlich: Jürgen Lederer, der zuletzt sein 500.Spiel für den EHC Waldkraiburg bestritt, traf zur überfälligen 1:0-Führung (13:56). Doch München schlug zurück, nur 52 Sekunden später verlud Fabian Jaax seinen Namensvetter Fabian Birk im Tor des EHC und glich zum 1:1 aus (14:48).
Der mittlere Durchgang verlief dann spielerisch etwas anders, für den EHC Waldkraiburg aber erfolgreicher. Hatten die „Löwen" zu Beginn des Spiels noch Möglichkeiten am laufenden Band, nahmen die Chancen in den zweiten 20 Minuten zwar ab, doch der EHC nutzte die verbliebenen wenigen Möglichkeiten effektiver. In der 25. Spielminute erhöhte Daniel Hämmerle auf 2:1 (24:47), kurz darauf war es der Kapitän Peter Richter, der von der blauen Linie, zugegeben etwas glücklich, zum 3:1 einnetzte (26:16). Richters Treffer war der erste an diesem Abend, bei dem die „Löwen" keine Überzahl hatten, bei den ersten beiden Toren standen jeweils zwei Waldkraiburger mehr auf dem Eis. Der Bann schien jetzt gebrochen, die „Löwen" trauten sich mehr zu und konnten jetzt auch ihre physische Überlegenheit ausspielen. Kurz vor dem zweiten Pausenpfiff schaltete Jan Loboda am schnellsten vor dem Tor von Dejan Velkoski und erhöhte auf 4:1 (39:51).

Im Schlussdrittel ging das muntere Tore schießen weiter. Nach 52 Minuten bekam aber erst einmal Münchens Kapitän Christian Falat einen Penalty zugesprochen, nachdem ihn Jan Loboda am Torschuss gehindert hatte. Falat lief an, schoss und scheiterte an Keeper Birk, der an diesem Abend im Vergleich zu seinem Gegenüber recht beschäftigungslos war: 15:72 Torschüsse zählten die Statistiker von Mitch Pohl. Die letzte Möglichkeit, wieder heranzukommen hatten die „Luchse" aus der Landeshauptstadt verwirkt, das vergleichsweise hohe Tempo, das sie in den ersten beiden Dritteln gegangen waren, forderte seinen Tribut. Mit einem Doppelschlag binnen 42 Sekunden von Jan Loboda (52:13) und Mathias Maier (52:55) erzielte Waldkraiburg die Tore 5 und 6. Das Tor von Maier, der im Sommer aus Erding gekommen war, der wohl schönste Treffer an diesem Freitagabend: nach einem perfekt getimten Pass von Mario Sorsak traf der 20-Jährige unhaltbar. Ein weiterer Doppelpack sorgte dann schließlich für den 8:1-Endstand: zunächst war es Jürgen Lederer, der mit dem zweiten Tor des Abends auf 7:1 erhöhte (58:42). Das Licht macht aber immer noch der Chef aus und somit war es am Kapitän der „Löwen", Peter Richter, der anscheinend genau das richtige Zielwasser getrunken hatte und für den Schlusspunkt sorgte: durch die Beine des inzwischen gekommenen Keepers Thomas Berger traf der 27-Jährige zum 8:1 (58:55). Vier Stürmertore, vier Verteidigertore- klingt recht ausgeglichen- aber auch hier trügt der Schein: besonders die jungen Stürmer haben noch Defizite; weniger denken, mehr schießen. So muss die Devise für den Angriff des EHC beim Rückspiel am Sonntag lauten, schließlich soll sich das Ergebnis nicht auf dem Papier klar lesen, sondern auch dem Spielverlauf gerecht werden.

EHC Waldkraiburg : MEK München 8:1 (1:1/3:0/4:0). Tore: 1:0 13:56 Lederer J. (Geuder F., Schrödinger A.), 1:1 14:48 Jaax F. (Straka J., Krenn M.), 2:1 Hämmerle D. (Geuder F., Loboda J.), 3:1 26:16 Richter P. (Lederer J., Nuss H.), 4:1 39:51 Loboda J. (Schrödinger A., Lederer J.), 5:1 Loboda J. (Hämmerle D., Geuder F.), 6:1 52:55 Maier M. (Sorsak M., Ferstl O.), 7:1 58:42 Lederer J. (Nuss H.), 8:1 58:55 Richter P. Strafen: EHC Waldkraiburg 10 Strafminuten, MEK München 22 Strafminuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Hausch M.).

 
 
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