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Fränkisches Wochenende bei den Tigers
13.10.2010 - 23:24 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
Am zweiten Punktspielwochenende duellieren sich die Wagnerstädter mit zwei Teams aus benachbarten, fränkischen Regierungsbezirken und bei beiden Rivalen trifft man auf einen Spieler, der in der letzten Spielzeit noch das gelbschwarze Trikot des EHC trug. Der Auftakt ist am Freitag um 20 Uhr im Ice-Dome zu Schweinfurt. Ein Wiedersehen feiern die Bayreuther dort mit ihrem letztjährigen Topscorer Dennis Martindale, der jetzt bei den Blau-weißen zusammen mit Torjäger Juhasz die Paradeformation bildet. Weiterer Starneuzugang ist der Deutschkanadier mit russischen Wurzeln Mikhail Nemirovsky, der auch auf eine kurze Vergangenheit bei Bayreuths Vorgängerclub ESVB verweisen kann. Gleiches, nur deutlich länger, da er eigentlich ein Bayreuther Eigengewächs ist, gilt auch für Stephan Trolda, der neben dem talentierten Deutschrussen Funk auch noch mit für die nötigen Tore sorgen soll. Etwas Probleme hatten Experten für die Defensive des ERV vorausgesagt, da die Suche vom neuen Trainerduo Reiser-Juhasz nach einem starken Verteidiger bisher erfolglos geblieben ist. Als Notlösung beorderte man Eckmaier zum bewährten Offensivverteidiger Koch nach hinten und beim überraschend deutlichen 5-0 Auswärtssieg in Buchloe funktionierte das, auch Dank einer famosen Vorstellung von Torwart Kirst richtig gut. Auch am zweiten Spieltag hielt man sich mit 3-2 gegen Peißenberg schadlos und setzte sich gleich mal in der Spitzengruppe der Liga fest. Letzte Saison feierten die Bayreuther mit verletzungsbedingten Minikader einen überraschenden 3-2 Auswärtssieg beim damals noch amtierenden Meister und starteten damit so durch, dass sie bis zum Ende der Hauptrunde bis auf Platz 4 geführt wurden. Zuhause unterlag man dann den Unterfranken zwar mit 1-3 doch in der Zwischenrunde konnte man der ERV noch zweimal bezwingen, da bei den Kugellagerstädtern zu diesem Zeitpunkt die „Luft schon merklich raus war. Nun wehr aber offensichtlich ein neuer Wind bei den „mächtige Hunden" und man will unbedingt wieder an die Leistungen der vorletzte Spielzeit anknüpfen und die relativ verkorkste Saison 2009/10 vergessen machen.
Für die Tigers heißt es dort den ziemlich schwachen Eindruck vom letzten Auswärtsspiel zu korrigieren. Nicht mithelfen dabei kann Verteidiger Sebastian Mayer. Seine Verletzung aus dem Spiel in Memmingen stellte sich inzwischen als doch schwerwiegender heraus, als zunächst angenommen. Eine genauere Diagnose wird erst die Kernspintomographie in dieser Woche ergeben, aber mindestens 3 Wochen Ausfallzeit stehen bereits fest. Trainer Tchoudinov ist also nicht nur aus taktischen Erwägungen zu Umstellungen gezwungen. Im Trainingsbetrieb arbeitet er auch schon an einer neuen Zusammenstellung der Sturmreihen und auch in den Defensivpärchen wird es Veränderungen geben. Besonders die Rechtsaußenposition steht im Fokus seiner Überlegungen. Damit will er neuen Schwung ins Team bringen und in Angriff und Abwehr neue Impulse setzen. Auf der Torhüterposition wird das bisherige Wechselspiel voraussichtlich weiter fortgeführt.
Am Sonntag trifft man dann um 18 Uhr im städtischen Eisstadion auf die Höchstadt Alligators, bei denen Ex-Tiger Sergej Hausauer eine neue Heimat gefunden hat. Die Panzerechsen hatten letzte Saison viel Pech mit ihrem vermeintlichen Starneuzugang Kadera. Die Turbulenzen um den Exzentriker, der schließlich aus seinem Vertrag entlassen wurde, ließen den HEC lange nicht zur Ruhe kommen und schlussendlich konnten man durch einige Neuzugänge in der Winterwechselfrist zumindest noch den Supergau eines vermeintlichen Abstieges verhindern. Kurz vor Beginn der Endrunde löste der vermeintlich trotz Sperre spielende Spieler Dunlop bei Höchstadt Verwirrungen für die ganze Liga aus, da es unterschiedliche Auffassungen über die Spielwertungen und deren Auswirkungen gab. Die verantwortlichen um Präsident Rogner wollen dieses insgesamt „grausige" Jahr am besten schnellstmöglich vergessen und nun wieder durch starten. Die Nachverpflichtungen von Torwart Smolka, Verteidiger Dunlop und Stürmer Watkins hoben das Niveau der Truppe merklich an und konnten allesamt im Aischtal gehalten werden. Neben den schon bewährten Offensivverteidigern Schmidhuber und Sikorski sowie Torjäger Hlozek und die gefährlichen Stürmer Buchwieser, Stribny gelang es den Mittelfranken mit Marsall, Pruett und Körber auch ein starkes Trio vom Nachbarn EHC 80 Nürnberg zu verpflichten. An der Bande führt nun der Tscheche Jan Vavrecka Regie und wird versuchen wieder in die Meisterrunde einzuziehen, wo die Alligators zuvor jahrelang Stammgast waren.

Mit 3 Punkten und aktuell Platz 10 sollte man auf jeden Fall wieder Punkte sammeln am roten Main, denn mit Pfaffenhofen und Sonthofen warten demnächst weitere schwere Aufgaben auf die Tigers.

 
 
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