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„Löwen“ verputzen Bad Aibling
23.10.2010 - 10:41 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Tempo, Kampf, Leidenschaft- das sind die Schlagworte, die derzeit auf den EHC Waldkraiburg in der Landesliga Süd-West zutreffen. Mit 10:3 besiegte die Truppe von Coach Mitch Pohl an einem tollen Eishockeyabend am Freitag die „Aibdogs" vom EHC Bad Aibling, lieferte eine hervorragende Vorstellung ab und ließ die 333 begeisterten Zuschauer mehr als zufrieden nach Hause gehen. So darf es weitergehen.

„Das ist so eine geile Truppe, ich muss mich wirklich beim Vorstand bedanken, dass ich überhaupt noch hier sein kann, denn mit ihnen zu arbeiten macht einen Riesenspaß. Sie geben in jedem Training und auch heute im Spiel wieder alles" erklärte ein glücklicher Trainer Mitch Pohl auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Gerade Pohl, der in den letzten beiden Jahren in der Bayernliga einmal die „Play-Downs" meisterte, in der vergangenen Saison absteigen musste und dafür viele verbale Prügel einstecken musste, sind solche Glücksgefühle mehr als zu gönnen. Bad Aibling gilt als einer der Favoriten in der Landesliga Süd-West auf die ersten Plätze und den möglichen Aufstieg, doch am Freitag konnten sie ihre Klasse nicht ausspielen. Nach dieser Partie dürften viele bestimmt auch den „Löwen" diese Rolle in die Schuhe schieben wollen- erfolgreich kann Waldkraiburg weiterhin aber auch nur sein, wenn sie in jedem Spiel so für einander arbeiten und sich selbst aufarbeiten, wie in der Begegnung mit den „Aibdogs". Die Zuschauer werden es ihnen danken- genauso wie in der Begegnung gegen Bad Aibling.

Das Spiel war im ersten Drittel jedoch noch ziemlich ausgeglichen. Waldkraiburg war spielerisch und läuferisch zwar leicht überlegen und ging durch Jürgen Lederer früh in Führung (01:26), Bad Aibling glich jedoch kurz darauf mit Dominik Bruhnke aus (06:53). Dann sogar der erste Rückstand in der noch jungen Saison: Christoph Splitter traf zum zweiten Mal für die Gäste (08:45). Die „Löwen" steckten den aber auf die richtige Weise weg. Alexander Schrödinger traf von der blauen Linie zunächst nur den Pfosten, wenige Sekunden später machte er es aber besser und glich zum 2:2 aus (12:34). Das zweite Drittel konnte man dann fast schon eine Demonstration des EHC Waldkraiburg nennen. Die „Löwen" überrannten die Gäste förmlich, Bad Aibling konnte sich nahezu nur mit Befreiungsschlägen Luft verschaffen und tat kaum mehr etwas nach vorne. Allerdings trug auch die 10-minütige Disziplinarstrafe gegen den stärksten Aiblinger Spieler, Dominik Bruhnke, ihren Teil dazu bei. Jan Loboda schraubte mit zwei Treffern den Spielstand hoch (22:23, 29:19), besonders sein zweites Tor war eine wahre Augenweide: im eigenen Drittel holte er die Scheibe, spielte das komplette Aiblinger Team aus und verlud zu guter letzt auch Keeper Christian Till. Oliver Ferstl (30:44, 39:38), Korbinian Schneider (31:39) und erneut Jan Loboda (36:46) legten dann noch nach, zwischenzeitlich traf Andreas Fürmeier zum dritten Mal für die Gäste (33:48). Doch die „Löwen" rackerten und ackerten weiter, die 333 Zuschauer- im Angesicht der Tatsache, dass gleichzeitig der FC Bayern gegen den HSV spielte eine gute aber ausbaufähige Zahl- waren begeistert. Mit stehenden Ovationen geleiteten sie die Mannschaft von Peter Richter beim Stande von 8:3 in die zweite Drittelpause. Die „Höhle der Löwen" bebte wie seit Jahren nicht mehr.

Im letzten Durchgang ließen die „Löwen" von den „Aibdogs" noch immer nicht ab. Oli Ferstl steuerte seinen dritten Treffer des Tages zum 9:3 bei (50:45), Michael Schalk setzte knapp fünf Minuten vor Abpfiff im fallen den Schlusspunkt (55:17) zum 10:3-Endstand. Es war eine beeindruckende Vorstellung des EHC Waldkraiburg gegen Bad Aibling, gekennzeichnet von hoher Laufbereitschaft, Einsatz und unbedingtem Willen. Das musste auch Aibling-Coach Andi Schneider auf der Pressekonferenz zugeben: „Kompliment an Waldkraiburg für diese spielerische Leistung. So werden sie sicher ganz oben mitspielen." Auf diese Weise bestimmt, doch dafür müssen auch in den noch anstehenden Spielen die richtigen Zutaten zur Genüge dabei sein: nämlich Tempo, Kampf und vor allem Leidenschaft.

EHC Waldkraiburg : EHC Bad Aibling 10:3 (2:2/6:1/2:0). Tore: 1:0 01:26 Lederer J. (Loboda J., Hämmerle D.), 1:1 06:53 Bruhnke D., 1:2 08:45 Splitter Ch. (Bruhnke D., Carbin M.), 2:2 12:34 Schrödinger A. (Hämmerle D., Lederer J.), 3:2 22:23 Loboda J. (Lederer J., Nuss H.), 4:2 29:19 Loboda J., 5:2 30:44 Ferstl O. (Geuder F., Hämmerle D.), 6:2 31:39 Schneider K. (Laschütza Th.), 6:3 33:48 Fürmeier A. (Bruhnke D., Lankus F.), 7:3 36:46 Loboda J. (Lederer J., Hämmerle D.), 8:3 39:38 Ferstl O. (Hämmerle D.), 9:3 50:45 Ferstl O. (Sorsak M.), 10:3 55:17 Schalk M. (Baumgartl Ch., Vogl T.). Strafen: EHC Waldkraiburg 14 Strafminuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Lederer J.), EHC Bad Aibling 22 Strafminuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Bruhnke D.), + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Lankus F.).

 
 
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