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Kann der EHC Bayreuth seinen Lauf auch gegen die beiden „Piratenteams“ der Liga fortsetzen?
03.11.2010 - 20:43 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
Als nächsten möglichen Stolperstein, den es zu überwinden gilt, erwartet man am Freitag um 20 Uhr den ESC Dorfen im städtischen Kunsteisstadion. Die Eispiraten gehören zwar nun schon seit geraumer Zeit zum Ligeninventar, mussten aber nach dem Highlight der Halbfinalteilnahme 2009 zuletzt einen Absturz auf Platz 14 der Hauptrunde mit dem noch knapp verhinderten Abstieg in die Landesliga verkraften. Vielleicht auch deswegen hat man seinen Kader zum Vorjahr doch etwas umgebaut. Torwart Franco und Torjäger Dlugos haben z.B. den Club verlassen. Dafür heuerte mit Torwart Bunck und den Stürmern Spindler (fällt allerdings verletzt aus) und Führmann ein bewährtes Trio aus Waldkraiburg an der Isen an und wurde durch Ex-Profistürmer Jann (zuletzt B2 für München und aktueller Topscorer des ESC) noch weiter namhaft verstärkt, so dass man sogar auf einen Kontingentspieler verzichtet. Mit den verbliebenen Stammakteuren, wie z.B. Verteidiger Mittermeier oder Stürmer Attenberger (fehlt wegen Sperre) hoffte man auf einen Neuanfang, der bis jetzt aber noch auf sich warten lässt. Nur 3 Punkte bei 27-46 Toren stehen auf dem Konto der Blauroten auf Platz 14, auch wenn es einige ganz enge Spiele und knappe Resultate gab. Ein Grund dafür könnte auch die erneut mangelnde Disziplin bei den Oberbayern sein, denn sie liegen mit genau 25 Strafminuten pro Spiel schon wieder nur auf dem vorletzten Platz der Fairplaywertung in der Bayernliga und haben mit 46 auch schon die zweit meisten Gegentore geschluckt.

Wie schwer man sich aber trotz vermeintlich schlechter Platzierung mit Gegnern tun kann, zeigte zuletzt Lindau eindrucksvoll im Tigerkäfig. Trainer Tchoudinov erwartet auch wieder eine ähnlich defensiv eingestellte Mannschaft und bereitet seine Jungs auf ein weiteres Geduldsspiel im Training vor. „Sicherheit in der eigenen Zone" ist dabei aus seiner Sicht genauso wichtig, wie die schnellen „Gegenangriffe nach Puckgewinn". Unterschätzt werden sollte kein Gegner in dieser ausgeglichenen Liga, denn jedes Spiel muss erst gespielt werden, ist eine abgedroschene aber absolut richtige Phrase. Zumindest steht ihm bis auf den länger ausfallenden Zimmermann und Wagner voraussichtlich der komplette Kader zur Verfügung. Kleinere Blessuren dürften bis zum Wochenende auskuriert sein, so dass man von den Formationen der letzten Spiele ausgehen kann.

Am Sonntag um 17 Uhr führt der Spielplan die Oberfranken dann nach Buchloe, wo man sich momentan mit 13 Punkten genau oberhalb des ominösen Strichs für die begehrten Top-8 der Liga befindet. Nach Anfangsschwierigkeiten punkteten die Freibeuter zuletzt kontinuierlich (10 Zähler aus den letzten 4 Spielen) und spielten sich durch starke Auftritte in der Tabelle nach oben. Absolutes Highlight war dabei der überraschende 4-6 Auswärtssieg letzten Sonntag beim bisherigen Tabellenführer und Topmeisterschaftsfavorit Miesbach. Besonders auffällig ist das sie trotz relativ wenig eigener Treffer (nur 24) zu ihren Punkten kommen, aber oft bei den „specialteams" in Über- (10) und Unterzahl (2) Tore erzielen. Im Vorjahr verpasste man die Meisterrunde trotz eines Schlussspurtes knapp, sicherte sich aber in der Abstiegsrunde ganz souverän den Klassenerhalt. Gegen die Tigers gelang ihnen in der Hauptrunde 09/10 ein 6-3 Heimsieg und auch aus dem Tigerkäfig entführte man beim 6-5 nach Penaltyschießen einen Punkt. Der Kader der Ostallgäuer wurde seitdem auch noch mit 3 Ex-Landsberger Oberligaspielern verstärkt. Besonders der routinierte Stürmer Thorsten Rau hat mit bisher 5 Toren und 6 Vorlagen schon gut eingeschlagen und unterstützt den verbliebenen amerikanischen Topscorer Fortney zusammen mit dem erfahrenen Deutschkanadier Westerkamp in der Offensive. Abwehrchef ist weiterhin der bewährte 39-jährige Deutschtscheche Kozacka und auch im Tor stehen mit Warkus oder Hessel zwei starke Keeper Trainer Zabel zur Verfügung. Dieser gute und eingespielte Mix aus erfahrenen und jungen Akteuren wird allgemein als heißer Kandidat für die Meisterrunde gehandelt und wird die Wagnerstädter sicher voll fordern. Die aufkommende Euphorie im Gennachtal durch die letzten Resultate tut dazu ihr übriges. Um dort zu bestehen ist eine Topleistung durch die ganze Mannschaft nötig und wird eine weitere echte Nagelprobe für den EHC Bayreuth.

 
 
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