Der sportliche Erfolg spricht zwar für sich- Waldkraiburg hat bislang sechs Spiele absolviert, alle sechs gewonnen, dabei stolze 66 Tore erzielt und gleichzeitig nur zehn Gegentore kassiert. Starke Werte für die jungen „Löwen"-Mannschaft, die derzeit zwar nur auf dem dritten Platz der Tabelle steht, man dabei aber zu bedenken geben muss, dass Liga-Primus Schongau und der Zweite Fürstenfeldbruck schon mindestens zwei Spiele mehr absolviert haben. Die nahezu komplett umstrukturierte Mannschaft des EHC verkauft sich also mehr als gut in der Landesliga und wird dem Saisonziel, wieder attraktives und ansprechendes Eishockey zu spielen, mehr als gerecht. Für EHC-Coach Mitch Pohl entsteht bei allem Positiven langsam aber sicher eine weitere Herausforderung, nämlich die, dafür zu sorgen, dass das Team nicht die Motivation verliert und denkt, man müsse das „Löwen"-Trikot an den Wochenenden nur zum lüften spazieren fahren und könne Spiele im Vorbeigehen für sich entscheiden. „Die Mannschaft in der Spannung immer wieder hochzuhalten ist jetzt natürlich eine Herausforderung" stimmt Pohl zwar zu, große Sorgen macht sich der 42-Jährige deswegen aber nicht. Noch nicht: „meine persönliche Grundeinstellung ist von Haus aus, nicht nachlässig zu werden. Außerdem habe ich in der Vergangenheit einiges gelernt" und spielt damit auf die letzte Saison an, in der einige Störenfriede in der Kabine des EHC für schlechte Stimmung gesorgt hatten. „Wenn jetzt einer meint, er müsse abheben, dann gibt's von mir ein dezentes Veto" kündigt Pohl an und er wer den Chef an der Bande des EHC schon einmal in Fahrt erlebt hat, kann auf dieses „dezente Veto" getrost verzichten.
„Wir dürfen nicht in Arroganz verfallen und meinen wir wären so was wie ein Top-Favorit- das ist Quatsch. Das, was wir bis jetzt erreicht haben, haben sich die Jungs erarbeitet, mit hartem Training und der daraus resultierenden Laufstärke und Athletik."
Die wird auch in Bad Wörishofen gefragt sein. Die „Wölfe" von Andreas Schweinberger sind derzeit zwar nur achter, in der heimischen Arena aber nur hart zu bezwingen: Niederlagen gab es bisher nur gegen Schongau, wie beschrieben derzeit Erster, Fürstenfeldbruck (2.) und Geretsried (4.). All diese drei Spiele verloren die Schwaben nur mit einem Tor Unterschied und von den neun Spielern, mit denen sie sich im Sommer verstärkt haben, kamen allein fünf vom Bayernligisten ESV Buchloe. Auch Mitch Pohl hat sich über den Gegner am Freitag informiert: „Bad Wörishofen ist eine sehr kompakte und körperlich starke Mannschaft. Die werden erbitterten Widerstand leisten."
Am Sonntag kommt dann der TSV Schliersee ins heimischen „Löwen"-Stadion. Mit nur vier Punkten aus acht Spielen ist die Truppe von Michael Höck derzeit nur 12. und auf dem Papier daher sicher nicht der Favorit für die Begegnung. Doch appelliert Waldkraiburgs Trainer auch hier an seine Spieler, nicht nachlässig aufzutreten- schließlich spielt man am Sonntag nach über zwei Wochen endlich wieder einmal zuhause. „Wir müssen von vornherein Gas geben, nicht nachlässig werden und uns nicht zu unnötigen Strafen provozieren lassen" fordert Pohl. Seine Mannschaft müsse sich in die Partie reinkämpfen, wie am letzten Freitag, beim 15:2-Auswärtssieg in Bad Aibling: „wenn wir mit der gleichen Vehemenz auftreten, 60 Minuten Druck machen und früh attackieren, dann wird es für Schliersee sicherlich kein schöner Nachmittag" so Pohl. Hoffentlich sehen das seine Spieler ähnlich und spielen, wie gegen die „Aibdogs", dann wird es auf jeden Fall ein schöner Nachmittag für die Waldkraiburger Eishockeyfans.